"Die Krise hat brutal zugeschlagen", sagt Firmengründer Helmut Schuster. Weil zahlreiche Kunden die bestellten und gefertigten Maschinen nicht abgenommen hätten, sei die Grenze der Liquidität erreicht.
Gestern war der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner aus Neu-Ulm, in Denklingen und informierte die Mitarbeiter. Derzeit wird an einem Konzept gearbeitet, wie das 1979 als Vorrichtungs- und Maschinenbaufirma gegründete Unternehmen fortgeführt werden kann. "Wir haben eine gute Mannschaft, sind innovativ und haben beste Produkte", sagt Helmut Schuster. Das zeige sich auch darin, dass bis zuletzt Aufträge eingegangen seien.
Die Präzisionsmaschinen, die aufgrund der Aufträge gefertigt wurden, mussten laut Schuster vorfinanziert werden. Das sei eigentlich kein Problem für die Firma. Noch im Herbst seien die Auftragsbücher voll gewesen. Allerdings konnten nur wenige Wochen später viele Auftraggeber ihre Maschinen nicht mehr abnehmen, unter anderem Schäffler und Thyssen. Ein Unternehmen weigert sich laut Schuster zum Beispiel, die fertige Maschine anliefern zu lassen. An einen anderen Kunden verkaufen darf sie Schuster Präzision aber auch nicht. "Wir hatten fast zwei Monate keine Einnahmen", sagt Helmut Schuster. Jetzt fehlt es dem Denklinger Unternehmen, das im Kaufbeurer Inova-Park eine zusätzliche Produktionsstätte hat, an Geld. Der letzte Ausweg sei nun der Gang in die Insolvenz gewesen.
Den Anfang im Jahr 1979 bestritt Firmenchef Helmut Schuster mit einem Mitarbeiter in der kleinen Denklinger Dorfschmiede. Das Unternehmen hat 1992 den Bayerischen Staatspreis für hervorragende Leistungen (auch 2006) und den Bundespreis für hervorragende innovative Leistungen erhalten.