Ein innovatives Bildungsprojekt fand zum Schuljahresende im Ampermoos bei Kottgeisering statt. Es vermittelte Schülern der 4. Klassen aus der Grundschule Windach wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz. Die besondere Unterrichtsstunde wurde von engagierten Lehramtsstudenten geleitet, heißt es in einer Mitteilung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Das Projekt leitet Alexandra Stumbaum, selbst Gymnasiallehrerin und derzeit abgeordnet ans Department für Geographie der LMU München. Sie ist dort zuständig für die Ausbildung von Lehrkräften im Bereich Geographie.
Ein zentrales Element der „Klimaklasse“ war ein spielerischer Ansatz, bei dem die Kinder erfuhren, wie Moore als Kohlenstoffspeicher fungieren und welche negativen Auswirkungen die Trockenlegung dieser Ökosysteme haben kann. Besonders beeindruckend sei gewesen, wie schnell die Viertklässlerinnen die Rolle von Wasser als Schutzschicht zur Kohlenstoffspeicherung begriffen. Durch diese Schutzschicht bleibt das Pflanzenmaterial, in dem Kohlenstoff gespeichert ist, erhalten. Werden Moore entwässert, fällt dieser Schutz weg: Das organische Material wird zersetzt und dabei entsteht aus dem Kohlenstoff und Sauerstoff Kohlendioxid.
Die Klimaklasse prüft, ob der Moorboden im Ampermoos noch intakt ist
Die Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (Grüne) besuchte mit ihrem Team die Veranstaltung. Sie beobachtete mit Interesse, wie die Kinder das sogenannte Kohlenstoffspiel spielten und sich über die Flora und Fauna des Ampermooses sowie dessen Entstehung informierten.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war das torffreie Gärtnern. Die Schüler erlebten, wie sie durch den Verzicht auf Torf einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Abschließend führten die Kinder Experimente durch, um den Zustand des Moorbodens im Ampermoos zu überprüfen und festzustellen, ob er intakt ist. Unter anderem wurde der pH-Wert gemessen, der unter 7 lag und damit im niedermoortypischen sauren Bereich lag, auch Torf wurde festgestellt, allerdings gebe es nur wenige Bereiche, in denen auch noch Torf neu gebildet wird, berichtete Projektleiterin Alexandra Stumbaum.
Das Projekt „Klimaklasse“ zeige eindrucksvoll, wie durch innovative Bildungsansätze und praxisorientiertes Lernen das Bewusstsein für den Klimaschutz in jungen Jahren gefördert werden kann, heißt es in der Mitteilung abschließend. Die angehenden Lehrkräfte erhielten durch ihre aktive Rolle wertvolle Praxiserfahrung und die Schüler konnten durch den direkten Kontakt mit der Natur und praxisnahe Übungen ihr Wissen über die Bedeutung von Mooren erweitern. (AZ)
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