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Windacher Jugendliche haben viele Wünsche - und manche erfüllen sich bald
![Die Jugendlichen durften als „Zukunftsmacher“ ihre Ideen und Vorschläge für ihre Gemeinde Windach einbringen. Die Jugendlichen durften als „Zukunftsmacher“ ihre Ideen und Vorschläge für ihre Gemeinde Windach einbringen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Soccerbox, Skaterbahn und Erdbeerfeld: Windacher Jugendliche gestalten als "Zukunftsmacher" ihre Gemeinde, das zeigt sich bei einem Workshop für Zwölf- bis 17-Jährige.
Wie interessiert man Jugendliche für Kommunalpolitik? Wie können sie selbst aktiv werden und Verantwortung übernehmen? Antworten auf diese Fragen gab es in der alten Schule: Hier fand der Workshop „Zukunftsmacher für Jugendliche“ statt, in dem alle Zwölf- bis 17-Jährigen Kritik äußern, Ideen sammeln und Verbesserungsvorschläge machen konnten.
Unter der Federführung des Kreisjugendrings (KJR), den die Gemeinde mit ins Boot holte, war es die Gelegenheit, „mal richtig Dampf abzulassen“, wie es Jugendreferentin Ute Pontius ausdrückte. Sie war mit Jugendreferent Markus Ertl sowie dem Zweiten Bürgermeister Ingmar Bertling vor Ort, um Fragen zu beantworten und Lösungsansätze zu besprechen. 48 Kinder aus Windach und den Ortsteilen waren der Einladung gefolgt: Angeschrieben wurden von der Gemeinde etwa 204 Kinder.
„Die Zukunftswerkstatt findet in drei Phasen statt“, erklärte Julia Baumüller, pädagogische Mitarbeiterin vom KJR. In der Kritikphase dürfen die jungen Menschen sagen, was ihnen nicht passt. In der Fantasiephase werden Ideen gesammelt. „Diese fließen dann in die Verwirklichungsphase ein, in der eine mögliche Realisierung und die damit verbundenen Kosten im Vordergrund stehen." Wichtig sei, dass die Gemeinde dahinterstehe und an den Projekten dranbleibe.
Für den Skaterplatz ist gar keine Spendenaktion mehr notwendig
Die Jugendlichen manifestierten ihre Ideen, Anregungen und Wünsche auf selbst gestalteten Plakatwänden. Nach zweistündiger Vorbereitung wurden die Ergebnisse vorgestellt. Eine Gruppe hätte gerne eine Soccerbox, da das Trainingsgelände des Vereins nicht genutzt werden dürfe. Außerdem wünschen sich die Kids eine Skateranlage auf dem ungenutzten Bambiniplatz. Sie schlugen vor, bei der Planung zu helfen und das für den Bau notwendige Geld über Spendenaktionen zusammenzutragen. Der Skaterpark sei im Gemeinderat bereits beschlossen worden, antwortete Markus Ertl. Das Geld hierfür sei schon eingeplant. Bei der Soccerbox und dem gewünschten Basketballplatz hingegen ist der Standort bislang nicht sicher - jedoch würden alle Vorschläge der „Zukunftsmacher“ an den Gemeinderat weitergeleitet.
Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit dem Verkehr: Wichtig wäre eine 30er-Zone in Schöffelding im Bereich Bushaltestelle und Kindergarten sowie in Windach beim Rathaus an der Kurve. „Die Autofahrer achten nie auf uns Kinder“, beschwerte sich ein Bub. Als Alternative kommt auch ein Zebrastreifen infrage.
Zukunftsmacher wünschen sich einen Kiosk in Schöffelding
„Tempo 30 ist ein ganz heißes Thema. Vor ein paar Jahren gab es hierzu eine große Versammlung im Schützenheim. Es gab zwar einige Befürworter, wurde aber letztlich doch abgelehnt“, begann Ingmar Bertling. „Ich würde es noch mal in den Gemeinderat geben. Vielleicht hat sich das Blatt jetzt gewendet“. Ein Zebrastreifen in Windach sei aufgrund rechtlicher Vorschriften abgelehnt worden, berichtete Ute Pontius.
Außerdem wünschen sich die Jugendlichen einen Radweg von Schöffelding nach Windach in Richtung Landsberg und einen Kiosk in Schöffelding. „Der Delo-Radweg wird gerade gebaut und ist in wenigen Wochen fertig“, berichtete der Zweite Bürgermeister. Die Idee eines Kiosks sei sehr gut. Aufgrund des Baus eines neuen Feuerwehrhauses in Schöffelding könnte in das alte Gebäude ein kleiner Markt mit Café einziehen. Er appellierte an die Jugendlichen, sich hier einzubringen.
Mit dem Erdbeerfeld und dem Bahnhof in Windach könnte es schwieriger werden
Des Weiteren stand die Idee einer Mädchenfußballmannschaft, eines Bahnhofs in Windach und eines Erdbeerfelds im Raum. Weiterhin wünschen sich die Jungbürger einen Ort, an dem man sich im Winter treffen kann, eine Art Jugendzentrum. Der Bedarf einer eigenen Mannschaft für Damen sei angeblich nicht sehr groß, man könne aber mal bei den Gemeinden Türkenfeld und Greifenberg nachfragen, schlugen Bertling und Ertl vor. Einen Bahnhof für Windach wird es zwar nicht geben, so Bertling. „Aber falls der Landkreis Landsberg zum MVV hinzukommt, gibt es auch mehr Busse.“
Erdbeerfelder existieren aktuell keine in Windach. „Leider wurden alle von den Bauern aufgegeben“, bedauerte Bertling. Hinsichtlich eines Jugendraums verwies Markus Ertl auf eine mögliche Nutzung im Keller oder Obergeschoss in der alten Schule, denn der derzeitig genutzte Raum ist ein Vereinsraum, der dabei nicht zur Verfügung stehe. Dazu bräuchte es eine Initiative mit Vorschlägen, was man machen könne und wer sich dafür bereit erklären möchte.
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