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Windach plant einen Bewegungspark für Senioren
![Ist die Nachbarschhaft des Jugendhauses in Windach der passende Platz für einen Bewegungsparcours für Senioren? Darüber hat der Windacher Gemeinderat diskutiert. Ist die Nachbarschhaft des Jugendhauses in Windach der passende Platz für einen Bewegungsparcours für Senioren? Darüber hat der Windacher Gemeinderat diskutiert.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In Windach soll ein Bewegungspark für Ältere errichtet werden. Strittig ist die Standortfrage: am Jugendhaus oder beim Spielplatz?
„Sport im Alter ist wichtig und hat viele Vorteile“, begann Birgit Gahlert ihre Präsentation. Die Projektleiterin für Gemeinwohlarbeit zur Betreuung älterer Menschen stellte das Thema Bewegungspark dem Windacher Gemeinderat vor. „Sportliche Betätigung wirkt sich gerade im höheren Alter nachweislich positiv auf die Gesundheit aus. Muskeln werden gekräftigt und die Koordination gefördert, sodass das Risiko für Stürze und Unfälle gesenkt wird“, erklärte sie. Dadurch werden Senioren seltener zu Pflegefällen und können ihren Lebensabend länger und aktiver ohne Hilfe genießen. Sie selbst betreut in Weil eine Sportgruppe mit älteren Menschen und weiß, wovon sie spricht. „Neben Gleichgewicht, Koordination und Kraft hält die Bewegung auch geistig fit und stärkt das Immunsystem."
In Form eines Bewegungsparcours werden verschiedene Geräte aufgestellt, wo die Älteren ganz gezielt verschiedene Körperpartien stärken können, ähnlich wie in einem Fitnessstudio. „Ein zentraler Ort wie die alte Schule wäre perfekt für vier Outdoor-Geräte“, sagte Gahlert. Sie empfahl einen Beintrainer für die Koordination, einen Rider, einen Schulter- und Rückentrainer. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 30.000 Euro. „Es wäre eine Investition in Gesundheit, Sozialleben und Mobilität der Bürger und außerdem generationsübergreifend." Die Logopädin Gisela Freytag-Russel, selbst 83 Jahre alt, erklärte sich bereit, den Senioren Trainingshilfe und Unterstützung zu bieten.
Schränkt der Bewegungsparcours den Platz fürs Ferienprogramm ein?
„Gibt es Erfahrungswerte, ob die Senioren auch alleine zu den Sportgeräten hingehen?“, wollte Maria Dörner (FWW) in der anschließenden Ratsbesprechung wissen. Es sei eher so, dass die älteren Menschen mit befreundeten Personen in Kleingruppen gehen, erwiderte Birgit Gahlert. „Es wäre außerdem unvernünftig, wenn hochbetagte Leute es ganz allein probieren würden.“ Weiter bohrte Dörner nach, ob das Jugendhaus (ehemalige alte Schule) der ideale Standort sei. Dort stehe schon eine Tischtennisplatte.
Auch Ute Pontius (Bilo/Grüne) möchte die Wiese am Jugendhaus nicht so gerne hergeben: „Wir brauchen den Platz für unser Sommerferienprogramm und das Spielmobil, das sehr gut angenommen wird“, nannte die Jugendreferentin als Grund. Sie regte an, die Sportgeräte an unterschiedlichen Orten verteilt aufzustellen, wie eine Art Trimm-Dich-Pfad. Dies sei auch bei der Umfrage zu den „Ideen von Windach“ vorgeschlagen worden. Beispielsweise auf der Wiese zwischen Sportplatz und Jugendhaus, zwischen Spielplatz am Jugendhaus und der Brücke könnten Geräte aufgestellt werden.
Robert Beinhofer (Dorfgemeinschaft) schlug alternativ den Spielplatz in Oberwindach vor oder ein Areal beim zukünftigen neuen Bauhof. „Das Spielmobil ist nur einige Tage im Jahr da, die alten Leute sind 365 Tage da“, konterte Thomas Endres (FWW). Für das Spielmobil wäre auch bei der Skaterbahn genug Platz. Oberwindach sei nicht zentral genug und der Bauhof stehe erst in ein paar Jahren. „Der Standort alte Schule ist super, weil er mitten im Ort ist und damit jeder gleich weit hin hat“. Er plädierte für eine baldige Umsetzung noch im Frühjahr.
Am Ende entscheidet eine knappe Mehrheit über den Bewegungsparcours
Adolf Gebhardt (FWW) fand die Idee absolut begrüßenswert. „Ich sehe auch keinen Widerspruch zum Jugendhaus, weil man die alten Menschen nicht konsequent von der Jugend abtrennen kann. Ich glaube nicht, dass ein paar Geräte beim Sommerferienprogramm stören."
Bei der Beschlussfassung wurde deutlich, dass sich – bis auf zwei Gegenstimmen – das Gremium einen Bewegungspark für Senioren an einem Standort und nicht verteilt im Dorf wünscht. Beim „Wo“ setzte sich die Wiese am Jugendhaus mit einer knappen Mehrheit (8:7) durch.
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