Der Windacher Gemeinderat hat den Haushalt für das Jahr 2024 einstimmig verabschiedet und dem Finanzplan für 2025 bis 2027 zugestimmt. In diesem Jahr wurde diese Aufgabe von einem externen Berater übernommen, da die Kämmerei aufgrund Personalmangels nicht besetzt war. Josef Nießl, Dozent für angewandtes Management und langjähriger Kämmerer, legte die Zahlen vor. Zukünftig wird Marcel Quäschning als neuer Kämmerer den Haushalt aufstellen.
Dank der rund acht Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen steht die Gemeinde Windach weiterhin auf einem soliden Fundament. Die zweitgrößte Einnahme bildet der gemeindliche Einkommensteueranteil mit rund 3,5 Millionen Euro. Gegenüber 2023 hat sich der Verwaltungshaushalt von 13,9 Millionen auf 15,2 Millionen erhöht, wie Nießl mitteilte. Im Vermögenshaushalt sind knapp zehn Millionen verankert, im Vorjahr waren es noch 27 Millionen Euro.
Hohen Einnahmen stehen in Windach auch viele Ausgaben gegenüber
Rund 1,3 Millionen Euro können vom Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. „Das sind fast zehn Prozent vom Volumen des Verwaltungsvolumens. Das ist zufriedenstellend, aber im Verhältnis zu den Einnahmen der Gemeinde ist es nicht gerade üppig.“ 15 Prozent vom Volumen des Verwaltungshaushalts wären sehr gut. Unter fünf Prozent wäre es kritisch und dann würde relativ wenig übrig bleiben.“ Die Empfehlung Nießls: Ausgaben zu kürzen und freiwillige Leistungen kritisch zu betrachten. Weiter schlug er vor, Investitionen zu strecken und neue Projekte erst nach Abschluss von bereits begonnenen Maßnahmen umzusetzen.
Zu den größten Ausgaben im Verwaltungshaushalt gehören die Kreisumlage mit 6,1 Millionen Euro, Personalausgaben mit 2,5 Millionen, die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft mit 992.000 Euro und eine Gewerbesteuerumlage von 900.000 Euro.
Bis 2026 wird mit einer Rücklage von rund 20 Millionen Euro gerechnet
Um die im Vermögenshaushalt abgebildeten Investitionen zu finanzieren, werden aus der Rücklage 7,2 Millionen Euro entnommen. Außerdem kommen die Zuweisungen für Investitionen in Höhe von 1,1 Millionen und die Zuführung von 1,3 Millionen Euro vom Verwaltungshaushalt hinzu. Nießl wies darauf hin, dass nach drei Jahren (bis 2026) die Summe der allgemeinen Rücklage bei rund 20 Millionen Euro liege.
„Das ist erheblich, aber man muss sich die Frage stellen, ob man in Zukunft alles mühelos mit der allgemeinen Rücklage abdecken kann“, räumte Nießl ein. So bräuchte die Gemeinde im Jahr 2026 rein rechnerisch einen Kredit in Höhe von vier Millionen Euro und die Rücklage wäre dann für 2027 aufgebraucht. „Die Rücklage ist nicht unermesslich und der finanzielle Spielraum wird durch Kredite, Tilgung und Zinsen weiter eingeschränkt.“ Wichtig sei es, die Tendenz im Auge zu behalten.
Die größte Investition betrifft den Kauf von Grundstücken
Die größten Ausgaben im Vermögenshaushalt sind der Grunderwerb mit fünf Millionen Euro, Baumaßnahmen mit 3,3 Millionen Euro und die Gewährung von Darlehen (850.000 Euro). Um was es sich bei dem im Haushalt berücksichtigten Grunderwerb handelt, darüber verlautet bislang aus dem Rathaus nichts.
Der Schuldenstand der Gemeinde beträgt zum 31. Dezember 2023 laut Plan 2,5 Millionen Euro.
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