Jubelrufe, grenzenlose Begeisterung, stehende Ovationen am Ende eines musikalischen Abends: Das Jahreskonzert der Musikkapelle Windach hatte ohne Ausnahme alle Anwesenden in der proppenvollen Aula der Grundschule restlos überzeugt. Vorangegangen waren drei Stunden konzertante Blasmusik nach dem Motto „Vorhang auf – Musical!“.
Die Orchestermitglieder waren während vieler Übungsabende und eines Probenwochenendes auf den Auftritt vorbereitet worden. Und das nicht nur von ihrem Dirigenten Thomas Schmidt, sondern auch von Orchestermitgliedern, die Registerproben leiteten. Besonderheit 2025: Erstmals hatte die Musikkapelle mit Monika Steinwidder eine Sängerin dabei, und sie war eine echte Bereicherung. Kultsongs aus verschiedenen Musicals entfalten zwar auch instrumental ihre Wirkung, sind gesungen aber doch noch unterhaltsamer oder anrührender. Monika Steinwidder hat nach ihrem Lehramtsstudium in Graz an der Abraxas-Schule in München ihr Musical-Diplom erworben. Sie tritt häufig solistisch auf, unterrichtet derzeit aber auch das Fach Querflöte an der Musikschule Dießen.
Warum in die Programmhefte Taschentücher geheftet sind
Nach der Begrüßung durch Vorstand Simon Schmid feuerten die Musikerinnen und Musiker plus eine hervorragende Sängerin, zuverlässig moderiert von Andrea Klaß und Thomas Schmid, einen Höhepunkt nach dem anderen durch die dicker werdende Luft in der Aula. „Die Schöne und das Biest“ machten Station, Monika Steinwidder sang als Elisabeth voller Überzeugung „Ich gehör’ nur mir“ und für Stücke aus der „Eiskönigin“ hatten alle Helfer bei der Vorbereitung des Konzerts Taschentücher an die Programme geheftet, falls es zu rührend werden sollte. Vor der Pause wurde es wild und es ging rund. Im Stil von Bugs Bunny, Tom & Jerry, Donald Duck und weiteren Comics skizzierten die Windacher eine wilde Jagd von Kater und Maus, ließen das ungleiche Paar streiten und gemeinsam tanzen.

Danach zeigte zunächst die Jugendkapelle Ammersee Nord ihren aktuellen musikalischen Stand. Unter der Leitung von Alexander Wolf machten die 20 Mitwirkenden am Broadway Station, ließen die grüne Hexe aus „Wicked“ einfliegen und landeten schließlich. „Mamma Mia!“ Bei der stürmisch geforderten Zugabe ging es extra rund: Der Nachwuchs spielte den aktuellen Faschingshit „Wackelkontakt“, die „Großen“ sangen dazu und die Aula tobte. Kann das noch getoppt werden? Ja! Ist die eindeutige Antwort. Musik aus „Game of Thrones“, „Cabaret“, „La La Land“ und schließlich „The Lion King“ forderte abwechselnd Herz, Kopf und Körper der Zuhörenden. Monika Steinwidder beeindruckte besonders bei „Cabaret“, den Titelsong „Willkommen“ interpretierte sie nicht nur, sondern inszenierte ihn auch. Zugaben? Selbstverständlich! Coldplay und ein Bon Jovi-Medley, gespielt und gesungen, jagten das Publikum von den Sitzen.
In der Windacher Musikkapelle spielen mehr als 50 Personen
Es gibt erste Überlegungen, erzählte Vorstand Simon Schmid, das Jahreskonzert auf zwei Abende auszudehnen. Es sei schließlich nicht nur das Publikum, das in der Aula kaum untergebracht werden kann. Auch auf der Bühne werde es langsam zu eng. „Vor ein paar Jahren waren wir noch 35 Musikerinnen und Musiker, jetzt sind wir mehr als 50.“ Eine größere Veranstaltungshalle sei halt nicht in Sicht. Der Probenraum im Schlosspark ist, wenn alle da sind, natürlich auch zu klein. Doch hier könne leichter Abhilfe geschaffen werden, so der Vorstand.

Marga Schmid wurde beim Jahreskonzert zum Ehrenmitglied ernannt. Die Frau von Wilfried Schmid habe zwar nie selbst Musik gemacht, sagte Vorstand Simon Schmid in seiner Laudatio, „aber sie war immer präsent“. Marga Schmid habe nicht nur ihrem Mann bei dessen Engagement für und mit der Blasmusik stets den Rücken frei gehalten und ihn nach Kräften unterstützt. „Sie war auch Küchenfee, Helferin bei Wehwehchen, Gastgeberin auch mitten in der Nacht, einfach eine prägende Figur im Verein.“
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