Ab Januar gelten in Weil neue Gebühren für Trinkwasser und Abwasser. Auf der Basis der Nachkalkulation des vergangenen Gebührenzeitraums (2018 bis 2020) und der Neukalkulation der Gebühren für die Jahre 2021 bis 2023 werden sich die Kosten für das Trinkwasser nahezu verdoppeln.
Der Preis pro Kubikmeter steigt von bisher 0,73 Euro auf künftig 1,41 Euro. Die Grundgebühr für den haushaltsüblichen Standardzähler wird ab dem kommenden Jahr 60 Euro betragen. Bisher wurden 40 Euro je Zähler berechnet. Geschäftsstellenleiter Gerhard Geisler, der die Kalkulationszahlen dem Weiler Gemeinderat im Detail erläuterte, hat für eine Musterfamilie mit vier Personen und einem jährlichen Wasserverbrauch von 160 Kubikmetern Mehrkosten von knapp 140 Euro im Jahr errechnet.
Beim Abwasser gibt es Einsparungen
Erfreulicher sind die Zahlen für das Abwasser. Hier werden die Einleitungsgebühren in das gemeindliche Kanalnetz deutlich gesenkt. Waren bisher 1,10 Euro pro Kubikmeter fällig, so wird der Preis ab 2022 auf 0,63 Euro gesenkt. Die Grundgebühr wird auf 30 Euro festgesetzt – bisher waren 40 Euro berechnet worden. Die Musterfamilie werde bei den Abwassergebühren jährlich um etwa 85 Euro entlastet.
2018 wurden für den nun abgelaufenen Kalkulationszeitraum von 2018 bis 2020 die Gebühren für Wasser und Abwasser deutlich gesenkt: das Trinkwasser seinerzeit von einem Euro pro Kubikmeter auf 0,73 Euro und das Abwasser von 1,90 Euro auf 1,10 Euro. Die Grundgebühr für den Standard-Wasserzähler sank von 70 Euro auf 40 Euro, und beim Abwasser sank die Grundgebühr um 20 auf 40 Euro. Damals prognostizierte Bürgermeister Christian Bolz, dass die Gebühren voraussichtlich wieder angehoben werden müssen.
Änderungen im Verbrauch macht sich bemerkbar
In der Summe der Kosten für Trink- und Abwasser ist das nun auch so gekommen. „Die Preise sind eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Kalkulation“, sagt Bolz und erklärt das Auf und Ab der Preise mit dem „Spannungsfeld anfallender Investitions- und Betriebskosten sowie sich veränderter Verbräuche“. Weichen die kalkulierten Parameter wie beispielsweise Verbrauch und Kosten von den tatsächlich eingetretenen Werten ab, so wirke sich das direkt auf die Einnahmen und Ausgaben und somit auf die künftigen Gebühren aus.
Millionenschwere Investitionen stehen an
„Die Gemeinde ist gesetzlich verpflichtet, bei der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung kostendeckend zu wirtschaften“, so Bolz. Deshalb müsse man die Überschüsse an die Verbraucher weitergeben und dürfe keine Rücklagen bilden. „Investitionen stehen an“, sagt Bolz und verweist dabei konkret auf die Ertüchtigung der Wasserversorgung in Schwabhausen durch die Pöringer Gruppe sowie Unterhaltsmaßnahmen für das örtliche und überörtliche Netz. Christian Bolz sprach von millionenschweren Investitionen in den kommenden zwei Jahrzehnten.
Was die Preisfindung für den aktuellen Kalkulationszeitraum von 2021 bis 2023 betrifft, waren laut Gerhard Geisler beim Abwasser Überschüsse von knapp 178.000 Euro zu berücksichtigen und bei der Wasserversorgung muss das Defizit von rund 138.000 Euro der vergangenen Jahre kompensiert werden.