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Weil: Bauprojekt in Weil: "Mit schlauen Grundrissen möglichst viele Möglichkeiten schaffen"

Weil

Bauprojekt in Weil: "Mit schlauen Grundrissen möglichst viele Möglichkeiten schaffen"

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    Der Neubau des Multifunktionshauses mit Feuerwehrhalle in Weil aus der Vogelperspektive.
    Der Neubau des Multifunktionshauses mit Feuerwehrhalle in Weil aus der Vogelperspektive. Foto: Christian Rudnik

    Bauarbeiter wuseln über die Baustelle am Mitterweg in Weil, ein Architekt und der Bauleiter begutachten den aktuellen Stand und ein Kran transportiert schweres Gut von A nach B. Nördlich des Kindergartens an der Hochstraße entsteht zurzeit ein innovatives Multifunktionshaus mit Feuerwehrhalle. Wie die Bezeichnung verdeutlicht, sollen darin möglichst viele Nutzungsmöglichkeiten kombiniert werden. Alle 14 Tage trifft sich die Steuerungsgruppe einige hundert Meter im

    Bauleiter Josef Schäffler spricht mit einem Mitarbeiter auf der Baustelle in Weil.
    Bauleiter Josef Schäffler spricht mit einem Mitarbeiter auf der Baustelle in Weil. Foto: Christian Rudnik

    Vor Ort, an der Baustelle, sind bereits die Grundmauern des Multifunktionshauses und das Fundament der Feuerwehrhalle erkennbar. Dass es flott und nach Planung vorangeht, kann auch Bauleiter Josef Schäffler vom Bauunternehmen Ditsch aus Prittriching bestätigen. Das sei der guten in der Konstellation habe man schon den neuen Kindergarten umgesetzt –, jedoch auch der generellen Lage in der Baubranche. "Lieferengpässe, wie wir sie noch vor einem Dreivierteljahr hatten, gibt es gerade nicht", schildert Schäffler. Die einhellige Meinung, dass der Baumboom der vergangenen Jahre durch gestiegene Zinsen einen Dämpfer erfahren hat, kann auch der Bauleiter ebenfalls bestätigen.

    Bauprojekt in Weil bietet vielen Nutzern Raum zur Verwirklichung

    Im Sitzungssaal des Rathauses werden derweil die Skizzen des fertigstellten Projekts an die Wand projiziert. Projektleiterin Stephanie Legler von der Seitz + Müller Projektmanagement GmbH aus Planegg zeigt auf die Räumlichkeiten, "die mit schlauen Grundrissen möglichst viele Möglichkeiten schaffen". Das Erdgeschoss im Multifunktionshaus diene allein der Feuerwehr Weil mit Büros, Kommandantenzimmer und Umkleiden mit "cleverer Schwarz-Weiß-Trennung", erklärt Projektmanagerin

    Wer die "Schützen-Brille" aufhabe, so erklärt es Bürgermeister Christian Bolz, sehe im Keller ein Vereinsheim mit allem, was dazu gehört. Im Falle eines Blackouts oder wenn etwa bei einem schweren Unwetter das Dach eines Hauses abgedeckt würde, könnten Menschen im Untergeschoss Zuflucht finden. Mit der "Zauberbrille" geht es für den Bürgermeister gedanklich in das Obergeschoss. Je nachdem, ob man das Brillenmodell "Gemeinderat", "Kinderbetreuung" oder etwa "Yogakurs" aufhabe, sehe man die jeweiligen Nutzungsmöglichkeiten im ersten Stock, das über einen eigenen Zugang im Treppenhaus erreichbar ist. 

    Die Multifunktionsbauweise überfordert die Förderstellen

    Von den Fenstern mit Kindersicherung im ersten Stock bis zu mobilen Trennwänden und Einbauschränken mit viel Stauraum: Ein Bau, der viele Nutzergruppen zufriedenstellen soll, muss wohlüberlegt sein. Das kann auch Andreas Engelhart von Obel Architekten Planung aus Donauwörth bestätigen. Auch für das zuständige Architekturbüro sei das Multifunktionsensemble kein alltäglicher Bau, sagt Engelhart während des Treffens der Steuerungsgruppe. "Dabei ist es eine gute Idee, um Bauprojekte finanziell zu ermöglichen." Doch er weiß auch um die Schwierigkeiten, denn die gemeinsame Nutzung sei für viele Vereine schwer vorstellbar. Umso schöner findet er, dass es in Weil funktioniert. 

    Sie bilden die Steuerungsgruppe des Projekts am Mitterweg: (von links) Johannes Gietl (Bauamtsleiter), Christian Bolz, Stephanie Legler, Andreas Engelhart, Christoph Endreß (Projektingenieur). Es fehlen: Benjamin Michel (Obel Architekten) und Georg Kreitmeier (Ing. Büro Höß Elektroplanung).
    Sie bilden die Steuerungsgruppe des Projekts am Mitterweg: (von links) Johannes Gietl (Bauamtsleiter), Christian Bolz, Stephanie Legler, Andreas Engelhart, Christoph Endreß (Projektingenieur). Es fehlen: Benjamin Michel (Obel Architekten) und Georg Kreitmeier (Ing. Büro Höß Elektroplanung). Foto: Christian Rudnik

    Zwei Jahre Vorlauf habe es gebraucht, um alle Wünsche und Vorschriften zusammenzubringen – mitsamt diverser Einsparrunden, erklärt Bürgermeister Bolz die Herausforderungen des Projekts. Mit dem fertigen Grundriss waren die Sorgen jedoch nicht verschwunden. Denn die Förderstellen stellen sich quer. Bolz zeigt ein Schreiben aus München: Darin wird die Gemeinde von der Bayerischen Staatskanzlei zwar für das zukunftsweisende Projekt gelobt, doch im nächsten Absatz wird die Gemeinde vertröstet, die

    Damit sei bislang nur die Standardförderung pro Fahrzeug der Feuerwehr gesichert. "Für die Ganztagsbetreuung wird es eine Förderung geben, aber wir wissen nicht, wie viel und wann", erwähnt der Bürgermeister. "Das Irrwitzige ist, wir tun was für die Zukunft, doch nach dem Lob kommt dann der Knüppel zwischen die Beine", fasst Projektleiterin Stephanie Legler die Enttäuschung aller Beteiligten zusammen. Doch generell sehen die Finanzen für das Großprojekt der kleinen Gemeinde gut aus, teilt Legler mit. Das Budget von 10,7 Millionen Euro brutto könne nach aktuellem Stand eingehalten werden. 25 Prozent der Aufträge seien bereits vergeben.

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