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150 Jahre: Feuerwehr Walleshausen feiert Jubiläum
![Die Walleshauser Feuerwehr (im Bild die Aktiven und die beiden Fahrzeuge vor dem Feuerwehrhaus) feiert am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen. Die Walleshauser Feuerwehr (im Bild die Aktiven und die beiden Fahrzeuge vor dem Feuerwehrhaus) feiert am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Auch in Walleshausen kann die Feuerwehr auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken. Das wird am Wochenende gefeiert. Auch ein Fahrzeug wird dabei gesegnet.
Wie in vielen Dörfern im Landkreis Landsberg, so feiert auch die Walleshauser Feuerwehr in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Der Festtag in Walleshausen am Sonntag, 16. Juni, beginnt mit einem festlichen Gottesdienst. Anschließend wird das neue Fahrzeug der First-Responder-Gruppe (Helfer vor Ort) gesegnet. Danach gibt es in der Paartalhalle und bei Kaffee und Kuchen soll der Festtag ausklingen. Zwischen Mittag und Kaffee kann das gesegnete Fahrzeug besichtigt werden. Los geht das Festwochenende aber bereits am Freitag mit einer Blaulichtparty, gefolgt am Samstag von einem Bayerischen Abend mit der Wessobrunner Trachtenkapelle.
Der Gründung Freiwilliger Feuerwehren ging häufig größere Brandfälle voraus, oft kam nicht nur Gebäude zu Schaden, es verbrannten die gesamten Futtervorräte mit Tieren sowie auch die Besitzer. Ein spektakulärer Fall ereignete sich etwa im Frühjahr 1864 in Walleshausen beim Widdenbauer. Der Brand war beim Schmalzauskochen am offenen Feuer entstanden. Der damalige Besitzer verbrannte mit seinem Tagwerker beim Retten des Viehs im Stall unkenntlich. Der Bauer konnte nur durch Goldklumpen zwischen den verkohlten Gebeinen identifiziert werden. Der Mann wollte vermutlich auch seine Goldstücke in der Schurztasche vor dem Feuer in Sicherheit bringen.
Im 19. Jahrhundert gab es in Walleshausen viele Brände
Zwischen 1815 und 1874 brannte es über zehn Mal in Walleshausen. Durch die damaligen Strohdächer konnte sich das Feuer rasant auf andere Gebäude ausdehnen. So ereignete sich am 27. Oktober 1865 wohl die größte Feuersbrunst aller Zeiten in Walleshausen. Durch eine glühende Asche wurden acht Anwesen ein Raub der Flammen und acht Familien waren obdachlos.
Aus dieser Not heraus beschafften sich Männer und Burschen aus dem Ort Eimer aus Leinen, damit sie wenigstens vom Dorfgraben aus eine Wasserkette bilden konnten, um in Zukunft so einem Schadfeuer Einhalt zu gebieten. Das war der Ursprung der Walleshauser Freiwilligen Feuerwehr, die am 1. April 1874 unter Bürgermeister Ludwig Drexl von der Gemeinde gegründet wurde.
1945 hinterließ die Wehrmacht eine Motorspritze in Walleshausen
Einen wesentlichen Fortschritt erhoffte man sich mit der ersten fahrbaren Feuerwehrspritze, die 1876 von der Gemeinde gekauft wurde. Die Spritze bestand größtenteils aus Holz, konnte aber selbst nicht ansaugen. Wassermänner mussten mit Eimern das Wasser in die Spritze füllen und Spritzenmänner pumpten das Wasser mit großer Hebelkraft zum Strahlrohr.
Am 19. Oktober 1905 beschloss die Gemeinde eine neue Spritze anzuschaffen. Im Frühjahr 1906 wurde die neue Spritze aus Stahl und Eisen mit einem Sauganschluss und zwei Arbeitszylindern an die Feuerwehr übergeben.
Beim Rückzug der Wehrmacht 1945 wurde von Soldaten eine motorgetriebene Feuerwehrspritze an zwei Bauern aus Walleshausen übergeben mit dem Befehl, diese zunächst zu verstecken und sie der örtlichen Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Monatelang wurde die Maschine auf dem „Barthof" sicher verwahrt und dann an die Feuerwehr übergeben.
1980 begann die Feuerwehr auch mit dem Theaterspiel
1962 wurde diese durch eine Motorspritze TS/8 (Tragkraftspritze) von VW Magirus abgelöst, acht Jahre später wurde noch ein passender Anhänger mit integrierten Geräten, Armaturen und Schläuchen gekauft. Diese Spritze war 35 Jahre im Einsatz, bis sie 1997 ersetzt wurde.
Die Wiedergründung des Feuerwehrvereins Walleshausen wurde am 26. Februar 1978 im Gasthaus Balleis beschlossen. 1980 tat sich um den Feuerwehrkameraden Engelbert Neumair eine Theatergruppe zusammen. Die Aufführungen dieser Gruppe und der seit 1979 stattfindende Vereinsball fanden bei der Bevölkerung großen Anklang und bildeten eine gute finanzielle Grundlage.
Das neue Feuerwehrhaus in Walleshausen wurde 1994 eingeweiht
Die neue Fahne von der Fahnenstickerei Eibl wurde zehn Jahre nach der Vereinsgründung am 11. Juli 1988 gesegnet.
Nach einigen Bauverzögerungen konnte das neue Feuerwehrhaus nach fast fünf Jahren Bauzeit am 10. Juli 1994 feierlich eingeweiht werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1,2 Millionen Mark, wobei an die Gemeinde 300.000 DM an Zuschuss flossen.
Das neue Löschgruppenfahrzeug LF10/6 wurde 2007 gesegnet. Zwischenzeitlich konnten im August 2007 das alte LF16 zum Preis von 6500 Euro und der Ford Transit zum Preis von 950 Euro verkauft werden.
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