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Landsberg: Auf der Suche nach Erika: „Es ist wirklich die Handschrift meiner Frau“

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Auf der Suche nach Erika: „Es ist wirklich die Handschrift meiner Frau“

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    Durch die Handschrift konnte Erika gefunden werden: Ihr Bruder und ihr Ehemann erkannten diese sofort.
    Durch die Handschrift konnte Erika gefunden werden: Ihr Bruder und ihr Ehemann erkannten diese sofort. Foto: Canva, Reinhold Müller (Archiv)

    Im November meldete sich Reinhold Müller bei der Redaktion und bat das Landsberger Tagblatt um Hilfe: Der Flensburger war in den 60er-Jahren in Landsberg stationiert und war in einer Beziehung mit der Landsbergerin, Erika. Als seine Dienstzeit endete, trennte er sich von ihr. Eine Entscheidung, die den mittlerweile 80-Jährigen auch heute noch mitnimmt. Er möchte sich entschuldigen für die Entscheidung, die er damals für beide getroffen hat, und bittet die Redaktion darum, bei der Suche nach seiner damaligen Freundin zu helfen. Der Flensburger gibt uns Bilder – eines von ihm mit Mitte 20 und eines von ihr, auf dessen Rückseite steht „Zur Erinnerung an Deine Erika“. Das LT veröffentlicht erst einmal nur sein Bild und ihre Handschrift. Letzteres machte die Suche erfolgreich.

    Die Geschichte aus Landsberg führt in den Landkreis Traunstein

    Zu der Geschichte und dem Aufruf bekam die Redaktion viele Reaktionen. Online schrieben gleich mehrere Nutzerinnen und Nutzer, dass sie die Daumen drücken und teilten uns mit, dass sie gleich mal bei den Familienmitgliedern nachfragen würden, die etwas wissen könnten. „Ich frage meine Mutter und meine Tante, die waren damals gut vertreten im besagten Tanzlokal.“ Reinhold Müller hatte uns vom damaligen Tanzlokal Wallner in der Münchener Straße erzählt. 50 Mal wurde der Artikel auf Facebook weiter geteilt.

    Aber auch per Mail erhielten wir Reaktionen. Darunter ein ehemaliger Kamerad von Müller, Siegfried Schmid. Er war ebenfalls bis 68 in der Saarburgkaserne stationiert und wünschte viel Glück bei der Suche. Er bat uns außerdem, seine Kontaktdaten weiterzugeben: „Sehr gerne würde ich ihn auch gerne kontaktieren, um alte Erinnerungen auszutauschen.“

    Und schließlich erreichte uns die Mail von Hans Dörfel aus Trostberg an der Alz, Landkreis Traunstein. Er schrieb uns, dass sein Schwager aus Landsberg ihn auf den Artikel hingewiesen hat. „Erikas Bruder fiel die Handschrift auf der Rückseite des Bildes auf und es ist auch wirklich die Handschrift meiner Frau.“ Und auch die Beschreibung würde passen. Allerdings hat er nicht nur gute Neuigkeiten. Erika habe im Oktober 2019 eine Gehirnblutung mit Schlaganfall erlitten und 2023 zwei epileptische Anfälle gehabt. „An das Bild von Herrn Müller kann sie sich nicht erinnern, aber an ihre Handschrift.“ Auch Dörfel bat darum, seine Kontaktdaten weiterzugeben.

    Halbes Happy End: Ein Treffen um Weihnachten wird es wohl nicht geben

    Reinhold Müller, erst einmal erfreut, dass die Suche erfolgreich lief und Hans Dörfel sich beim LT gemeldet hat, macht das gesundheitliche Schicksal von Erika betroffen. „Herr Müller hat mir geschrieben, dass er über Erikas Krankheit sehr erschüttert ist. Aber das Bild von Erika, das Ihnen auch vorliegt, schickte er mit. Das gleiche Bild hing bei Erikas Eltern an der Wand“, schrieb uns Dörfel in einer späteren Mail. Die beiden tauschten sich aus.

    „Da die Erika keine Erinnerung mehr hat, stimmt es mich traurig und nach der letzten Mail von Herrn Dörfler werde ich wohl auf ein Treffen verzichten müssen“, teilte Reinhold Müller der Redaktion vergangene Woche mit. „Andererseits hat Ihr Artikel mich nach dieser langen Zeit mit einem guten Kameraden wieder zusammengeführt. Wir haben uns bereits telefonisch ausgetauscht und wollen gern weiter Kontakt halten.“

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