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Kunstgeschichte: Lechhansls Heimat

Kunstgeschichte

Lechhansls Heimat

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    Im Rahmen des Jubiläumsjahres zum 300. Geburtstag von Johann Baptist Baader, genannt „Lechhhansl“, bietet der Historische Verein Landsberg vier Exkursionen zu den Schaffensorten des Barockmalers. Zur ersten dieser Fahrten folgten 60 Personen den Spuren Baaders in seiner unmittelbaren Heimat. Bürgermeister und Historiker Dr. Albert Thurner führte die Gruppe durch Lechmühlen und in die Kirchen von Stadl, Pflugdorf, Vilgertshofen und Issing.

    Die Halbtagesfahrt begann in Baaders Geburtsort Lechmühlen. Von den vielen Fresken, mit denen der Maler sein Heimatdorf geschmückt hatte, ist leider keines mehr erhalten. Nur noch mit Fotos und Zeichnungen konnte Thurner das reich bemalte Wohnhaus des Künstlers oder die 1930 abgebrochene Lenzenmühle in Erinnerung rufen. Auch in der kleinen Wegkapelle hatten „unverständige Maurer“ und mehrere Hochwasser die Werke des „Lechhansls“ zerstört. Jeweils drei Altarblätter von Baader haben sich dagegen in den Kirchen von Stadl und Pflugdorf erhalten.

    Die Pfarrkirche von Stadl besitzt außerdem ein monumentales Heiliges Grab von Baaders Hand, das alljährlich nur für die Kar-Tage aufgebaut wird, aber in einer neu erstellten Broschüre präsentiert werden kann. In Pflugdorf stand den Besuchern auch die Sakristei offen, wo der Lechmaler 1760 die „Opferung Isaaks“ meisterhaft in Öl auf Putz malte.

    Auch in Vilgertshofen erhielten die Gäste Zugang zu selten gezeigten Baader-Werken, nämlich den Fresken im Obergeschoss des ehemaligen Wirtshauses. Sie sind die letzten erhaltenen Deckengemälde des Lechmalers in einem Privathaus. In der dortigen Wallfahrtskirche konnte außerdem das Altarbild der „Steinigung des Hl. Stephanus“ bewundert werden. Letzte Station der Fahrt war die kleine Pfarrkirche in Issing, die Baader zu einem wahren Schmuckkästchen ausgestaltete.

    Nur wenige Jahre vor seinem Tod freskierte der „Lechhansl“ hier die gesamte Kirchendecke, unter anderem mit gemaltem Stuck, zwei großen Deckengemälden und einem Selbstbildnis, in dem der Maler zufrieden auf die Kirchenbesucher herabblickt. Issing bildete damit räumlich wie auch chronologisch den perfekten Abschluss für die kurze Reise durch Baaders Schaffen in seiner engsten Heimat. (lt)

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