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Utting: Bootshaus für die Polizei: Warum Utting dieses Mal entscheiden kann

Utting

Bootshaus für die Polizei: Warum Utting dieses Mal entscheiden kann

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    Anstelle des bisherigen Landkreissteges könnte im Uttinger Freizeitgelände ein neuer Steg für den Kreisjugendring und die Wasserschutzpolizei errichtet werden.
    Anstelle des bisherigen Landkreissteges könnte im Uttinger Freizeitgelände ein neuer Steg für den Kreisjugendring und die Wasserschutzpolizei errichtet werden. Foto: Thorsten Jordan

    Die Suche nach einem Standort zum Bau eines Steges und Bootshauses für die Dießener Wasserschutzpolizei konzentriert sich weiterhin auf das Freizeitgelände in Utting. Nun will das Innenministerium konkreter aufzeigen, wie das Vorhaben aussehen könnte – und zwar mit einem Modell, das demnächst dem Uttinger Gemeinderat vorgelegt werden soll. Das berichtet Landrat Thomas Eichinger (CSU) nach einem Gespräch mit dem Staatssekretär im Innenministerium, Gerhard Eck (CSU). Dem Uttinger Gemeinderat kommt bei dem Thema eine entscheidende Rolle zu.

    Zwar hat die Gemeinde ebenso wenig wie das staatliche Landratsamt in Landsberg eine Genehmigungskompetenz. An diesem konkreten Standort im Freizeitgelände geht jedoch ohne das Einverständnis der Gemeinde nichts. Wie berichtet, könnte der neue Polizeisteg dort errichtet werden, wo bislang ein kleiner Steg des Landkreises vorhanden ist, der vom Kreisjugendring und dessen Uttinger Übernachtungshaus genutzt wird. Dieser Seezugang befindet sich zwischen dem Steg des Bootsverleihers Ernst und dem der Seglergemeinschaft Utting (SGU).

    Ein neuer Steg für Kinder und Jugendliche und die Wasserschutzpolizei

    Laut Eichinger könnte der Steg – länger als bisher – neu errichtet und anschließend nicht nur vom KJR, sondern auch von der Polizei genutzt werden, für deren neues Boot dann auch ein Bootshaus gebaut werden solle – in einer eher zurückhaltenden Form, wie Eichinger anmerkt. Wie dies dann aussehen könnte, werde ein Modell zeigen, das in den nächsten Monaten dem Gemeinderat vorgelegt werden soll.

    Anders als bei dem jahrelang diskutierten Bootshaus am Dampfersteg in Holzhausen hat dieses Mal der Uttinger Gemeinderat eine unmittelbare Handhabe, den Bootshausbau zu ermöglichen oder zu verhindern. Der nun angedachte Standort ist landseitig nur über einen etwa fünf Meter breiten Grundstücksstreifen der Gemeinde erreichbar. Somit muss sich die Polizei bei der Gemeinde um eine Grunddienstbarkeit bemühen, um über deren Grundstück an den Ammersee zu gelangen und auch um Versorgungsleitungen (Strom) legen zu können, erklärt Bürgermeister Florian Hoffmann (Ländliche Wählergemeinschaft). Hoffmann selbst hatte das Freizeitgelände als Standort für das Polizeiboot ins Spiel gebracht, um die verfahrene Situation aufzulösen. „Wenn es nach mir ginge, würde das Polizeibootshaus dort schon stehen“, sagt er gegenüber unserer Redaktion, von Teilen des Gemeinderates werde das Thema aber durchaus anders gesehen.

    Der Gemeinderat hätte gerne genauere Informationen über das Bootshaus

    Ansatzpunkt der Skeptiker sei die bisherige Kommunikation, meint Hoffmann. Diese lief in Utting Hoffmann zufolge weniger über das Innenministerium als vielmehr über ihn selbst. Die Seglergemeinschaft Utting, deren Zweiter Vorsitzender GAL-Gemeinderat Dr. Nikolaus Högenauer ist, habe Bedenken gegen Steg und Hütte für die Polizei geltend gemacht, weil sie räumliche Einschränkungen befürchtete. Eigentlich, meint Hoffmann, müsste das Innenministerium mehr informieren und eine „umfassende Planung“ vorlegen: „Wir wüssten gern, wie das Ding in der Summe aussehen wird“, fasst Hoffmann zusammen. Zwar seien im Gemeinderat schon mal vier Varianten besprochen worden, eine Beschlusslage dafür oder dagegen sei jedoch nicht zustande gekommen. Eine bemaßte Planung sei vom Innenministerium zwar schon für die Zeit vor Weihnachten 2021 angekündigt gewesen, aber bislang nicht vorgelegt worden.

    Anders als in Holzhausen sieht Hoffmann beim Standort Freizeitgelände in der Bevölkerung keinen nennenswerten Widerstand. „Aus Volkes Stimme gibt es wenig Gegenwind, eigentlich gibt es gar keine negativen Rückmeldungen.“ Die schon viele Jahre anhaltende Debatte um einen Standort für die Wasserschutzpolizei am Ammersee-Westufer finde er „ungut“, sagt der Bürgermeister weiter: „Einerseits ist das Verlagen nach polizeilichem Schutz da, aber man sagt, wir wollen die Polizei nicht am Ort haben.“

    Der Naturschutz spielt im Freizeitgelände keine so große Rolle

    Sollte der Gemeinderat in Utting mit einer Grunddienstbarkeit einverstanden sein, sieht Landrat Thomas Eichinger gute Möglichkeiten, Steg und Bootshaus im Freizeitgelände errichten zu können. Der einzige Bezugspunkt des Landratsamts zu diesem Thema sei der Naturschutz, erklärt Eichinger. Der Uferabschnitt am Freizeitgelände sei „naturschutzfachlich nicht hochrangig“, so der Landrat weiter, „da lässt sich sicher eine Lösung herbeiführen“. Er hoffe auch, dass der Uttinger Gemeinderat damit einverstanden sei, denn: „Die einzige Sorge, die ich habe, ist, dass die ursprüngliche Planung für Holzhausen wieder aktiv würde, wenn der neu entdeckte Standort abgelehnt wird.“

    Während die Frage, wo ein Bootshaus und ein Steg für die Wasserschutzpolizei gebaut werden kann, also noch unbeantwortet ist, ist inzwischen klar, dass die Polizei am Ammersee mit einem neuen Boot in die Saison startet. Im April soll es geliefert werden, hieß es kürzlich. Es wird etwas größer als das bisherige Boot, aufgrund seines geringeren Tiefgangs wird es sich aber in den ufernahen Bereichen besser als das Vorgängermodell bewegen können.

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