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Unterdießen: Kommt der Dorfladen ins Unterdießener Gemeinschaftshaus?

Unterdießen

Kommt der Dorfladen ins Unterdießener Gemeinschaftshaus?

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    Das frühere Wirtshaus Goggl in Unterdießen soll abgerissen werden. Jetzt ist im Gespräch, dass in den Neubau ein Dorfladen integriert werden soll. Die Baumaßnahme ist Teil des geplanten Dorfgemeinschaftshauses.
    Das frühere Wirtshaus Goggl in Unterdießen soll abgerissen werden. Jetzt ist im Gespräch, dass in den Neubau ein Dorfladen integriert werden soll. Die Baumaßnahme ist Teil des geplanten Dorfgemeinschaftshauses. Foto: Julian Leitenstorfer (Archivbild)

    Im eigenen Ort einkaufen, das ist für Unterdießener schon seit dem Jahr 2018 nicht mehr möglich. Seit einigen Monaten laufen die Bemühungen einer Initiative, an diesem Zustand etwas zu ändern und einen Dorfladen zu eröffnen. Bislang fehlte aber die dafür benötigte Fläche. Der für das Projekt gegründete Arbeitskreis hat nun eine neue Lösung ins Gespräch gebracht und Zahlen zu dem Projekt genannt. Beides wurde in der vergangenen Gemeinderatssitzung vorgestellt.

    Geht es nach Eleonore Mühlberg, die auch Gemeinderätin ist, und ihren Mitstreitern, soll das in Planung befindliche Dorfgemeinschaftshaus so umgestaltet werden, dass darin auch ein Dorfladen untergebracht werden kann. Wie dies gelingen soll, erklärt sie auf Nachfrage des Landsberger Tagblatts.

    Das frühere Wirtshaus Goggl soll abgerissen werden

    Nach jetzigem Stand soll das frühere Wirtshaus Goggl abgerissen werden und einem Neubau weichen, in dem dann im Erdgeschoss ein Vereinsheim mit Küchenzeile entstehen soll. Genau hier setzt der Arbeitskreis an, dessen gewählte Sprecher Lars Riewe und Eleonore Mühlberg sind. „Unsere Umfrage hat gezeigt, dass die Bürger sich einen Laden in der Ortsmitte wünschen. Das wäre mit dem Dorfgemeinschaftshaus gegeben. Wir haben uns die bisherigen Planungen angesehen und glauben, dass durch Optimierungen 75 Quadratmeter gewonnen werden könnten für einen Dorfladen“, sagt Mühlberg.

    Einsparpotenziale sieht der Arbeitskreis bei den vorgesehenen Kühl- und Lagerräumen sowie der geplanten Toilette und der Küchenzeile. „Eine Toilette und eine Küche gibt es bereits in der bestehenden Mehrzweckhalle“, sagt die Sprecherin des Arbeitskreises. Mühlberg verweist zudem darauf, dass die Überlegungen fürs Dorfgemeinschaftshaus aus dem Jahr 2016 stammten. Damals habe es noch ein Lebensmittelgeschäft gegeben. Das habe sich aber zwischenzeitlich geändert.

    Es gibt einen Fördertopf für Dorfläden

    Noch im September dieses Jahres habe der Gemeinderat aber an den bisherigen Planungen festhalten wollen, sagt Eleonore Mühlberg. „Wir haben dann darauf hingewiesen, dass es einen Fördertopf für Dorfläden gibt, der das Vorhaben mit 45 Prozent bezuschusst, und so den Fuß in die Tür bekommen und befinden uns jetzt in einem guten Austausch.“ Am 10. und 11. Dezember wollen die Initiatoren ihre Vorstellungen während des Weihnachtsbaumverkaufs bei der Mehrzweckhalle vorstellen und mit Bürgern ins Gespräch kommen, informiert Mühlberg.

    Das geplante Vereinsheim würde sie im Bedarfsfall gerne als Dorfladen-Café mitbenutzen. So würde dieses quasi täglich genutzt und fungiere als täglicher Treffpunkt, an dem die Unterdießener zusammenkommen könnten, argumentiert sie. In den Dorfladen selbst – der montags bis samstags öffnen soll – wollen die Initiatoren zwei Stehtische stellen, an denen Kunden sich aufhalten können. Angedacht ist ein Grund- und Nahversorger, der die Unterdießenerinnen und Unterdießener versorgen soll. Die Mitarbeitenden im Arbeitskreis wollen möglichst viele Produzenten aus der Region einbinden. Helfen bei den weiteren Planungen sollen auch Gespräche mit Betreibern von bereits bestehenden Dorfläden in der Region, kündigt Eleonore Mühlberg an.

    Ein Unternehmensberater unterstützt den Arbeitskreis

    Unterstützung hat sich der Arbeitskreis zudem von Wolfgang Gröll geholt, der als Unternehmensberater bereits diverse Dorfläden mit auf den Weg gebracht hat. Nach derzeitigem Stand geht Eleonore Mühlberg davon aus, dass eine Investitionssumme von etwa 500.000 Euro benötigt werde. Mindestens 90.000 Euro sollen an Eigenkapital über Anteilszeichnungen von Bürgerinnen und Bürgern zusammenkommen. Angedacht sei zudem die Aufnahme eines Bankkredits. „Beim Umsatz gehen wir aktuell von 400.000 Euro jährlich aus. Da haben wir aber koservativ geschätzt“, erklärt die Sprecherin des Arbeitskreises. Bis Ende März 2022 habe der Arbeitskreis nun Zeit, die weiteren Planungen voranzutreiben und Eigenkapital nachzuweisen, sagt Eleonore Mühlberg.

    Aber muss die Gemeinde alle bisherigen Planungen noch einmal über den Haufen werfen, wenn ein Dorfladen ins Dorfgemeinschaftshaus integriert wird? Bürgermeister Alexander Enthofer verneint dies. „Wir müssen nur einen geänderten Tekturplan nachreichen.“ Die bisherigen Planungen liegen bereits seit November 2020 beim Landratsamt Landsberg zur Genehmigung. „Bislang haben wir noch nichts zurückbekommen“, sagt der Rathauschef zum aktuellen Stand.

    Die Planungen des Arbeitskreises Dorfladen, dem rund 30 Bürgerinnen und Bürger angehören, habe das Ratsgremium zur Kenntnis genommen, sagt Alexander Enthofer: „Es ist eine Diskussionsgrundlage. Schnellschüsse bringen bei dem Thema nichts.“

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