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Unterdießen: Kein Vertrauen in die Jugend? Rege Diskussion um Skatepark

Unterdießen

Kein Vertrauen in die Jugend? Rege Diskussion um Skatepark

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    Die Unterdießener Jugend wünscht sich einen Mutlifunktionsplatz zum Skaten, ähnlich wie es ihn etwa am Wertstoffhof in Erpfting gibt.
    Die Unterdießener Jugend wünscht sich einen Mutlifunktionsplatz zum Skaten, ähnlich wie es ihn etwa am Wertstoffhof in Erpfting gibt. Foto: Thorsten Jordan

    Kaum wirft der Projektor die Bilder von Unterdießen aus der Vogelperspektive an die Wand, gibt es die erste Meldung. Ratsmitglied Peter Wörishofer stellt überrascht die Frage, wann der Gemeinderat den Bau eines Skateparks beschlossen habe. Bürgermeister Alexander Enthofer beschwichtigt: Man habe noch nichts beschlossen. Die sogenannten Schanzenkids unter Vorsitz von Luca Wagner machten nur Vorschläge für einen möglichen Standort. Doch die Pläne des

    Die Schanzenkids, das sind Kinder und Jugendliche vorwiegend im Alter von zehn bis zwölf Jahren aus Unterdießen, die sich zusammengeschlossen haben. Das Ziel der Initiativgruppe: Sie möchte eine Skateanlage in ihrer Gemeinde. Bei einer Unterschriftenaktion mithilfe der Jugendbeauftragten hätten die Heranwachsenden immerhin 137 Stimmen, vor allem von Jugendlichen, gesammelt, teilt Ratsmitglied und Befürworterin Eleonore Mühlberg im Gremium mit.

    Über 100 Menschen unterschreiben für den Bau einer Skateanlage in Unterdießen

    Um den Gemeinderat von der Idee zu überzeugen, hat Luca Wagner die Position als Sprecher der Gruppe übernommen. Der 19-jährige Unterdießener ist noch im Ausland, als unsere Redaktion ihn erreicht. Seine Freunde und er müssten nach Erpfting oder Waal, um eine Skateanlage zu nutzen, und auch viele Kinder und Jugendliche in der Gemeinde wünschten sich eine betonierte Fläche, wie die Unterschriftenaktion beweise. Seine erste Anfrage hierzu an die Gemeinde sei kurz und knapp abgelehnt worden, erinnert er sich. Doch Wagner und die anderen Skateboardfans ließen nicht locker und stellten eine Präsentation mit möglichen Standorten im Gemeindegebiet zusammen, die nun in der Sitzung besprochen wird. 

    Doch nicht nur alle vorgeschlagenen Standorte fallen aus unterschiedlichen Gründen im Gremium durch, viele Ratsmitglieder äußern generell Bedenken gegen das Vorhaben. "Das bringt nur Ärger", sagt Peter Wörishofer, der von einem "riesigen Gefahrenpotenzial" spricht und fragt, wer im Ernstfall die Verantwortung übernähme.

    Andererseits ist vielen Räten bewusst, dass es neben dem typischen Angebot der Vereine vor Ort an Freiraum für die Jugend fehlt. "Es geht um Platz und Anerkennung für diese Altersgruppe ab zehn Jahren", findet Eleonore Mühlberg. 

    Ohne weitere Informationen zu den Kosten und zur Haftung wollen die Räte jedoch keine Entscheidung treffen und das müssen sie auch nicht: "Es geht nur um eine Tendenz, wie stehen wir grundsätzlich dazu?", betont Enthofer. Und so befürwortet der Rat mit zwei Gegenstimmen, das Thema weiterzuverfolgen. 

    Für Luca Wagner ist das Ergebnis trotz der verhaltenen Meinung eine gute Nachricht, betont er. Die Schanzenkids sind nun wieder am Zug. Sie wollen einen Verein gründen und die Größe und den voraussichtlichen Preis des gewünschten Multifunktionsparks kalkulieren, bevor der Rat wieder über ihren Traum vom Skatepark berät.

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