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Unterdießen: Ein Millionenprojekt hat in der Gemeinde Unterdießen Priorität

Unterdießen

Ein Millionenprojekt hat in der Gemeinde Unterdießen Priorität

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    Auf Unterdießens Bürgermeister Alexander Enthofer - hier im ehemaligen Gasthaus Goggl - wartet in diesem Jahr einiges an Arbeit.
    Auf Unterdießens Bürgermeister Alexander Enthofer - hier im ehemaligen Gasthaus Goggl - wartet in diesem Jahr einiges an Arbeit. Foto: Thorsten Jordan

    Es ist ein Millionenprojekt, das ins Stocken geraten ist: das geplante Dorfgemeinschaftshaus in der Unterdießener Ortsmitte. Rund 3,5 Millionen Euro soll es kosten; im vergangenen November wurde bekannt, dass es Schwierigkeiten mit der Förderung gibt. Für Bürgermeister Alexander Enthofer steht die Lösung des Problems ganz oben auf der Agenda, genauso wie die Suche nach einem Pächter für den leer stehenden Dorfladen. Im LT-Gespräch verrät der 46-Jährige außerdem, welches Vorhaben nach langer Planung umgesetzt werden kann.

    Seit 2014 ist Alexander Enthofer (Liste Dorfgemeinschaft) Bürgermeister in Unterdießen. Bei der Kommunalwahl im vergangenen März setzte er sich mit 75 Prozent der Stimmen gegen seine Herausforderin Eleonore Mühlberg (Liste Unterdießen, Dornstetten, Oberdießen) durch. Sein großes Ziel in diesem Jahr: Das Millionenprojekt Dorfgemeinschaftshaus „endlich zum Laufen zu bringen“. Das ehemalige Gasthaus Goggl, welches bereits seit 2015 leer steht, soll, wie berichtet, abgerissen werden und die Mehrzweckhalle an dieser Stelle einen Anbau erhalten. In dem Gebäude könnten künftig Vereine, das Mutter-Kind-Turnen, die Jugend, der Wiesbach-Chor und der Pfarrsaal eine neue Heimat finden. 

    Der Bau des Dorfgemeinschaftshauses ist "ein Muss"

    Allerdings gestaltet sich die Finanzierung schwierig: In einer Gemeinderatssitzung im vergangenen November gab Bürgermeister Enthofer bekannt, dass das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) lediglich 1,5 Millionen Euro als förderfähig erachtet und eine Bezuschussung von 600000 Euro in Aussicht stellt. Hinzu kommen 50000 Euro für den Abriss des ehemaligen Gasthauses Goggl. Unter diesen Bedingungen sei das Vorhaben nicht zu stemmen, so Enthofer. Er setzt deswegen große Hoffnungen in eine Vor-Ort-Begehung mit dem Amt. Wegen des harten Lockdowns stehe ein konkreter Termin allerdings noch nicht fest.

    Das geplante Dorfgemeinschaftshaus auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofs Goggl bereitet Sorgen. Die vorgesehene Fördersumme ist zu niedrig.
    Das geplante Dorfgemeinschaftshaus auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofs Goggl bereitet Sorgen. Die vorgesehene Fördersumme ist zu niedrig. Foto: Julian Leitenstorfer

    Die Gemeinde müsste ansonsten andere Wege prüfen, um an die nötigen Gelder zu gelangen, sagt Alexander Enthofer. Denn für Unterdießen sei der Bau des Dorfgemeinschaftshauses ein „absolutes Muss“: „Wir brauchen unbedingt einen Treffpunkt für Jung bis Alt. Die Menschen warten darauf.“ Das leer stehende Gasthaus Goggl verkomme zudem immer mehr zu einem „Schandfleck in der Ortsmitte.“ Eine zeitnahe Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses hält der Bürgermeister nicht für realistisch. „Es ist aber wichtig, dass wir jetzt die Weichen stellen.“

    Für den Dorfladen wird ein neuer Pächter gesucht

    In Unterdießen soll es möglichst bald auch wieder einen Dorfladen geben (LT berichtete). „Wir haben aktuell keine Nahversorgung“, sagt Alexander Enthofer. Die Suche nach einem neuen Pächter für den ehemaligen Edeka-Markt, den Monika und Benedikt Wörishofer mehr als drei Jahrzehnte betrieben hatten und 2018 aus Altersgründen aufgaben, verlief bisher erfolglos. „Es haben sich noch keine Interessenten gemeldet“, sagt Enthofer.

    Für den Dorfladen in Unterdießen wird ein neuer Pächter gesucht.
    Für den Dorfladen in Unterdießen wird ein neuer Pächter gesucht. Foto: Thorsten Jordan

    Die Gemeinde möchte sich nun von einem Fachmann beraten lassen: Dieser soll analysieren, wie das Geschäft in Zukunft aufgezogen werden könnte, aber auch die Standortfrage klären. „Mir wäre es am liebsten, wenn der Dorfladen in der Ortsmitte bleibt“, sagt Alexander Enthofer.

    Enthofer will jungen Familien eine Perspektive bieten

    Mit einem weiteren wichtigen Projekt ging es im vergangenen Jahr voran: Der Bebauungsplan des neuen Baugebiets in Dornstetten mit 14 Plätzen ist seit November rechtskräftig. „Das Ganze hat verhältnismäßig sehr lange gedauert“, sagt Enthofer. Bereits 2015 sei mit der Planung begonnen worden, allerdings hatte sich in der Folge unter einigen Anwohnern Widerstand geregt: „Die Gegner waren der Meinung, dass die Gegend durch das Vorhaben verschandelt wird.“ Wenn alles glatt laufe, könnten im dritten Jahresquartal die Bagger anrücken. Ihm sei es generell ein Anliegen, betont Enthofer, in Unterdießen ein gesundes Wachstum zu haben und auch jungen, einheimischen Familien Bauplätze und damit eine Perspektive bieten zu können.

    Generell freut sich Alexander Enthofer, dass der Gemeinderat trotz zweier Listen „derart gut“ zusammenarbeite und an einem Strang ziehe. Jetzt wünsche er sich nur noch, dass sich die Corona-Situation endlich beruhigt. Die finanziellen Einbußen für die Gemeinde würden wohl relativ gering ausfallen, so Enthofer. „Wir brauchen aber wieder gesellschaftliches Zusammenkommen in unserem Dorf. Die Lebensqualität leidet aktuell schon sehr.“ Wenn die Einschränkungen aufgehoben werden, soll auch die Mehrzweckhalle wieder genutzt werden können. Unlängst gab es dort einen Wasserschaden in der Küche, der sich im Gebäude ausbreitete. Die Reparaturarbeiten schreiten laut Bürgermeister Enthofer voran.

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