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Türkenfeld: Musikalisches Spektakel: Tausende Besucher feiern in Türkenfeld

Türkenfeld

Musikalisches Spektakel: Tausende Besucher feiern in Türkenfeld

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    Beim Festzug durch Türkenfeld nahmen 65 Gruppen teil. Für Andreas Grandl (Mitte) war es das letzte Musikfest als Dirigent des Türkenfelder Musikvereins.
    Beim Festzug durch Türkenfeld nahmen 65 Gruppen teil. Für Andreas Grandl (Mitte) war es das letzte Musikfest als Dirigent des Türkenfelder Musikvereins. Foto: Max Goebel, Gemeinde Türkenfeld

    Fünf Tage voller Musik klangen Anfang dieser Woche in Türkenfeld aus. Gründe zum fröhlichen Beisammensein gab es genügend: Der Bezirk Lech-AmmerseeLech-Ammersee feierte sein 50. Musikfest und die Gemeinde im Landkreis Fürstenfeldbruck ihr 1275-jähriges Bestehen, und Musikverein Türkenfeld seinen 50. Geburtstag sowie die Blaskapelle Türkenfeld bereits ihr 100-jähriges Bestehen. 

    Bezirkskapellen sorgen beim Festauftakt in Türkenfeld für Stimmung im Zelt

    Besonders begeistert sei das Publikum von den Bezirkskapellen gewesen, schildert Robert Müller vom Musikverein Türkenfeld. So spielte zur Festeröffnung mit Bieranstich die Ü50-Kapelle des Bezirks Lech-Ammersee Bayerisch-Böhmische Blasmusik unter der Leitung ihres Dirigenten Andreas Kößler. Danach feierte das Publikum ausgelassen zur musikalischen Unterhaltung des Bezirksjugendorchesters unter Leitung von Bezirksdirigenten Gerhard Böck.

    Das Festzelt in Türkenfeld war während der fünf Veranstaltungstage sehr gut besucht.
    Das Festzelt in Türkenfeld war während der fünf Veranstaltungstage sehr gut besucht. Foto: Max Goebel, Gemeinde Türkenfeld

    Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete Sonntag, der mit einem Festgottesdienst im Schlosshof mit Wolfgang Öxler. Der Erzabt des Klosters St. Ottilien nahm in seiner unterhaltsamen Messe immer wieder auf die Musik Bezug und setzte währenddessen selbst zum Klarinettenspiel an.

    Nach einem Mittagessen im Festzelt zog der imposante Festzug mit 65 teilnehmenden Gruppen, davon 34 Kapellen und zwei Trommlerzügen, bei besten Wetterbedingungen durch Türkenfeld. Zwischen den Musikanten marschierten Abordnungen der Ortsvereine, Vertreter der Grundschule und Kindergärten.

    Tausende Teilnehmer und Besucher waren beim Festumzug am Sonntag beim 50. Musikfest in Türkenfeld.
    Tausende Teilnehmer und Besucher waren beim Festumzug am Sonntag beim 50. Musikfest in Türkenfeld. Foto: Max Goebel, Gemeinde Türkenfeld

    Am Maibaum auf dem Drexlhof wurde es eng, als der Gemeinschafts-Chor aller 1400 Musikerinnen und Musiker fünf Lieder anstimmte. Darunter einen Choral, der eigens zum 50. Geburtstag vom Bezirksverband Lech-Ammersee als Komposition in Auftrag gegeben wurde. Hierfür wurde der Unterallgäuer Dirigent und Komponist Kurt Gäble ausgewählt. „Kimmt schea hoamli die Nacht“ liegt dem gleichnamigen Volkslied zugrunde. Am Festsonntag dirigierte Gäble die Uraufführung in Türkenfeld selbst. Die Kosten für die Auftragskomposition hat die VR-Bank Landsberg-Ammersee übernommen. Auf die Frage, warum er genau dieses Volkslied als Grundlage für den Jubiläums-Choral ausgewählt habe, schilderte Gäble im Vorfeld der Veranstaltung eindrücklich: „Es ist im ganzen Alpengebiet bekannt“, erzählte er, und es werde häufig gesungen, wenn gute Freunde nach einer schönen gemeinsamen Zeit wieder auseinandergehen. So sei es auch bei ihm: Wenn er sich nach einem Besuch in Fürstenzell von seinen niederbayerischen Freunden verabschiede, sängen sie zum Abschied für ihn „Kimmt schea hoamli die Nacht“. 

    Beim Musikverein Türkenfeld äußert man sich nach dem verlängerten Wochenende äußerst positiv zum Ablauf der Festivitäten. Blasorchesterleiter Robert Müller schätzt, dass allein an den ersten drei Tagen bis zu 4000 Besucher ins Festzelt gekommen seien. „Die Stimmung und das Wetter waren ausgezeichnet. Das Zelt hat schon am ersten Tag getobt“, so Müller. Mit dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM hatte das Hexagon Percussion Ensembles am Freitagabend eine starke Konkurrenz. Doch die Veranstalter hatten vorgesorgt und in einer Ecke des Zelts einen Fernseher platziert. „Torjubel mischte sich da mit dem Jubel für die Musik“, sagt Robert Müller. Neben den viel gelobten Auftritten der Bezirkskapellen kam auch die Blaskapelle Türkenfeld in Verbindung mit einer Rockband im Format „Blech trifft Strom“ besonders gut an. Auch Türkenfelds Bürgermeister Emanuel Staffler zeigt sich begeistert und dankbar über die zurückliegenden Tage: „Es ist schier unglaublich: fünf Tage lang ein volles Zelt und friedliches Fest voller Musik.“

    Am Sonntagabend spielte unter anderem Die Keller Steff Big Band im Festzelt.
    Am Sonntagabend spielte unter anderem Die Keller Steff Big Band im Festzelt. Foto: Max Goebel, Gemeinde Türkenfeld

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    Abschied des langjährigen Dirigenten des Türkenfelder Musikvereins

    Am Montag wurde das Festzelt ein letztes Mal für eine „After-Work-Gaudi“ mit über 100 Musikern von Blaskapelle Türkenfeld, Jugendkapelle Ammersee Nord und Musikverein Stöttwang geöffnet. Und dann waren die Feierlichkeiten nach fünf ereignisreichen Tagen zu Ende. Ausrichter des nächsten Bezirksmusikfestes im August 2025 ist der Musikverein Dießen in Dettenschwang. Mit dem Musikfest 2024 ging auch eine Ära zu Ende: Für Andreas Grandl war es nach 22 Jahren das letzte Musikfest als Dirigent des Türkenfelder Musikvereins. Der gebürtige Windacher bleibt dem Bezirk aber als Ehrenbezirksdirigent erhalten. 

    Abschied: Für Andreas Grandl war es nach 22 Jahren das letzte Musikfest als Dirigent des Türkenfelder Musikvereins.
    Abschied: Für Andreas Grandl war es nach 22 Jahren das letzte Musikfest als Dirigent des Türkenfelder Musikvereins. Foto: Max Goebel, Gemeinde Türkenfeld
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