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Thaining: Über 250 Jahre St. Martin: Ehrentag für den „Dom vom Lande“

Thaining

Über 250 Jahre St. Martin: Ehrentag für den „Dom vom Lande“

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    Kirchenpfleger Ingo Krafsig erklärt die Besonderheiten der Kirche St. Martin in Thaining.
    Kirchenpfleger Ingo Krafsig erklärt die Besonderheiten der Kirche St. Martin in Thaining. Foto: Christian Rudnik

    Ein erster Pfarrer war in Thaining nachweislich ab 1070 tätig. Die katholische Pfarrkirche St. Martin ist zwar nicht ganz so alt, aber auch geschichtsträchtig. Ihre Weihe geht aufs Jahr 1770 zurück. Aus bekannten Gründe kann die Jubiläumsfeier erst jetzt am Samstag stattfinden. Dazu lädt die Pfarreiengemeinschaft Vilgertshofen-Stoffen ein. Kirchenpfleger Ingo Krafsig erklärt, was alles für die Feier geplant ist und was

    Baumeister Schütz und der "Dom vom Lande"

    Der Innenraum des Gotteshauses ist mit einem Fassungsvermögen von 400 Besucherinnen und Besuchern für ländliche Verhältnisse ziemlich groß. „Deshalb ist vom ‘Dom vom Lande‘ die Rede“, sagt Krafsig. In der Pfarreiengemeinschaft mit insgesamt neun einzelnen Pfarreien sei St. Martin nach der Wallfahrtskirche in Vilgertshofen die zweitgrößte Kirche. Seit der Christianisierung habe über Jahrhunderte hinweg auf dem Hügel mitten im Dorf immer ein Kirchlein gestanden. „Die letzte Kirche war ein spätgotischer Bau von 1490 bis 1762. Dann wurde er abgebrochen, die Steine wurden gesäubert und weiteres Baumaterial von der Ruine Ödenburg herbeigeschafft“, erzählt der Kirchenpfleger. 1763 sei mit dem Neubau begonnen worden. Baumeister war der Stuckateur Nikolaus Schütz aus Landsberg. Seit 1719 arbeitete er mit dem bekannten Dominikus Zimmermann zusammen. Schütz war über 70 Jahre alt, als er mit dem Bau in Thaining begann.

    Die Kirche St. Martin ist ein weiträumiger, heller Saalbau mit einem flachen Tonnengewölbe. Zwei Emporen bieten weiteren Platz. Auf der obersten steht die Orgel, die 2008 neu angeschafft worden ist. Aus Geldmangel wurde der Turm nur bis zur Firsthöhe der Kirche gebaut und erst nach zwei Jahrzehnten bis zur Höhe von 48 Metern erweitert. Während vorne im Chor sparsam Stuck angebracht ist, wurde er im Langhaus nur aufgemalt.

    Thaininger Pfarrei feiert Jubiläum mit Fest

    Das Prunkstück ist der Hochaltar mit seinen gedrehten Säulen und der in Gold leuchtenden Akanthus-Schnitzerei mit St. Michael als Spitze. Geschaffen hat ihn Heinrich Hett aus Dießen. Der Altar kam 1724 nach Raisting und wurde 1773 von den Thainingern angekauft. Die mechanische Turmuhr – ein tägliches Aufziehen ist notwendig – ist in der modernen, technisierten Gegenwart eine besondere Seltenheit. Im kommenden Jahr steht eine Renovierung an. Kirchenpfleger Krafsig kann allerdings noch keine belastbaren Zahlen nennen.

    Die Pfarrgemeinde feiert das Kirchenjubiläum am Samstag. Kirchen- und Kinderchor werden den Gottesdienst ab 10 Uhr umrahmen. Anschließend gibt es Essen im „Alten Wirt“ mit Kaffee und Kuchen, danach ab 14 Uhr ein buntes Rahmenprogramm für alle Generationen. Am Abend folgt ab 19.30 Uhr ein Kirchenkonzert.

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