In der Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause hatten Mitarbeiter der LENA Service GmbH die bisherigen Ergebnisse der Nahwärmeversorgung in Thaining vorgestellt. Ob sich ein Nahwärmeprojekt in Thaining lohnt, sei abzuwarten, sagt Bürgermeister Leonhard Stork. Aktuell sei die Bedarfsnachfrage noch zu gering. Abwarten möchte der Gemeinderat zudem das Ergebnis eines Erkundungsbrunnens.
Das Warmfreibad in Thaining würde ebenfalls Nahwärme beziehen
Dem Gemeinderat wurden zwei Szenarien vorgestellt. Einmal eine Biogasanlage mit großer Grundlast in Kombination mit einer Luftwärmepumpe. Diese würde westlich von Thaining die Gemeinde versorgen. Ganz unabhängig sei man damit allerdings nicht vom Biogasbetrieb. Die Planungszeit sei länger und nur durch einen hohen Arbeitspreis realisierbar. Die LENA würde eine Nahwärmeversorgung mit einer Grundwasserwärmepumpe bevorzugen. Heizzentrale und Verteiler könnten beim südlichen Heimatstadl gebaut und eine Probebohrung östlich des Kindergartens durchgeführt werden. Wirtschaftlich gesehen sei die Option besser und die Unabhängigkeit größer – abgesehen vom Strommarkt. Die größte Hürde könnte allerdings eine Probebohrung darstellen, sollte diese nicht erfolgreich sein. Dann seien das natürlich verlorene Kosten. Weil Thaining so weitläufig ist, würde das Wärmenetz lange Leitungswege benötigen, so die LENA Mitarbeiter. Generell fordere ein Nahwärmeprojekt eine große Investition vonseiten der Gemeinde. Die Ausgaben lägen ohne Förderung bei rund 3,5 Millionen Euro.
Ein mögliches Betreibermodell könnte etwa eine Projektgesellschaft aus Gemeinde und LENA Service sein. Der Vorteil sei, dass man privatwirtschaftlich organisiert wäre und damit das Ausschreibe-Recht lockere. Im Zeitplan sei der nächste Schritt Ende dieses Jahres der Bau eines Erkundungsbrunnen und eine Bürgerinfoveranstaltung. Im Frühjahr 2025 könnten dann Vorverträge abgeschlossen und im Oktober 2025 mit dem Tiefbau begonnen werden. Mit der Planung starte 2026 der Heizbetrieb in der Gemeinde, so die Mitarbeiter der LENA.
Eine weitere Entscheidung wird vom Ergebnis des Erkundungsbrunnens abhängig gemacht
Ein größerer Abnehmer wäre potenziell das Warmfreibad in der Gemeinde und es läge eine mündliche Zusage des Landrats Thomas Eichinger für einen Anschluss vor, doch beinhalte diese Zusage keine Investitionspläne vonseiten des Landkreises. Aktuell sei die allgemeine Rückmeldung zu möglichen Nahwärmeanschlüssen in der Gemeinde allerdings noch zu gering, sagt der Bürgermeister. Vorerst nahm der Gemeinderat die Ausführungen der LENA erst einmal zur Kenntnis. Reinhold Seefelder gab zu bedenken, dass im Nachhinein noch Straßensanierungen dazu kämen. Man solle das Projekt in Issing abwarten, sagte Gemeinderat Armin Preiß. Dort setzt die LENA ebenfalls ein Nahwärmeprojekt mit Grundwasserwärmepumpe um. Allgemein waren die Gemeinderäte sich einig, erst einmal bis zum Ergebnis des Erkundungsbrunnens weiterzumachen.
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