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Ausstellung mit Malerei und Musik im Rochlhaus in Thaining
![Die „ZwischenTöne“ sind in der Ausstellung von Birgit Schweimler und Serge Devadder im Rochlhaus in Thaining sichtbar und hörbar. Die „ZwischenTöne“ sind in der Ausstellung von Birgit Schweimler und Serge Devadder im Rochlhaus in Thaining sichtbar und hörbar.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die „ZwischenTöne“ von Birgit Schweimler und Serge Devadder sind sichtbar und hörbar. Eine Ausstellung zum Genießen.
In der Kunstgeschichte findet sich eine ganze Reihe großer Liebesgeschichten zwischen Künstlerinnen und Künstlern, deren gegenseitige Inspirationen, sich als besonders fruchtbar für die Entwicklung der eigenen Kreativität erwies. Die Werke des Künstlerpaares Birgit Schweimler und Serge Devadder stehen für sich, jedoch ist der gegenseitige Einfluss in der Fülle satter Bild- und Klangfarben spürbar vorhanden. Für die Ausstellung im Rochlhaus haben beide ein stimmiges Miteinander von Malerei und Musik konzipiert, das zum Genießen und Entspannen einladen soll.
So sieht es auch Gabi Klinger, die Vorsitzende des Fördervereins Rochlhaus, die den beiden Künstlern die Ausstellungsmöglichkeit in dem besonderen Ambiente bot. Kunst war immer ein wichtiges Element in der Beziehung des Paares. „Es passiert dennoch selten, dass wir gemeinsam ausstellen“, erzählt die Malerin Birgit Schweimler. „Ich arbeite jedoch immer mit Serges Musik, die mir Ideengeberin für Farben, Formen und Strukturen ist“. Zu geheimnisvollen, vertrauten Tönen entstünden spontane Eingebungen. Plötzlich habe sie ohne Planung wunderbare Wasserlandschaften in ihren Lieblingsfarben grün, turkis und blau im Kopf. Auch in der Kombination mit sanftem Rot, oder leuchtendem Gelb-orange, ergeben sich harmonische Bildkompositionen.
Der Ammersee lässt sich auf den Bildern oft erkennen
Im Jahr 2000 heirateten der 1966 in Brüssel geborene, belgische Musikkünstler für Elektronik und Klanglandschaften und die gleichaltrige, in Oberndorf am Neckar zur Welt gekommene Diplom- Sozialpädagogin und Kunsttherapeutin Birgit Schweimler, die sich seit einigen Jahren als freischaffende Künstlerin ganz der abstrakten Malerei widmet. Sie leben in Dießen und der Ammersee lässt sich oft in den zum Teil großformatigen Bildern erkennen.
Birgit Schweimler findet neben der Tonkunst ihres Mannes mit den gelegentlich bewusst eingebauten Disharmonien auch Inspiration in dem reichhaltigen Farbangebot, das die Natur rund um die bayerische Seenlandschaft bereithält. Ihre Werke entstehen fast ausschließlich ohne Pinsel, sie arbeitet mit den Handflächen und Fingern, sowie mit verschiedenen Spachteln. „Ich brauche den unmittelbaren Kontakt zu meinen Bildern, die Farben werden einmassiert, Sand, Erde und Naturmaterialien eingearbeitet“, berichtet die Künstlerin. Damit gelingen ihr ausgesprochen harmonische Farbkompositionen, wie „Die Erdwächter“ oder „Der Frühlingstratsch“, die mit dem eingespielten Soundtrack aus der unter dem Dach, des nach oben offenen Rochlhauses, aufgebauten Anlage von Serge Devadder zu einer wohligen Leichtigkeit verschmelzen.
Komponieren ist für Serge Devadder wie ein Puzzle
Der Klangkünstler Serge Devadder sammelt musikalisch kompatible Elemente, wie Klaviertöne, Gitarrenklänge, elektronische Laute und erstellt daraus, unter Verwendung eigener analoger oder digitaler Synthesizer, individuelle Klangpaletten. So entstehen aus zufälligen Begegnungen neue Klangquellen. Birgit Schweimler kann Gewohntes hören, das doch jeden Tag ein wenig anders klingt. „Komponieren ist wie ein Puzzle zusammensetzen und macht sehr viel Spaß“, beschreibt Serge Devadder sein kreatives Tun. Seit Anfang der 1990er-Jahre gibt es zahlreiche Veröffentlichungen seiner Alben, Klangausstellungen und Live-Konzerte. „ZwischenTöne“ beschreiben die beiden Künstler als Angebot, sich in äußeren Krisenzeiten innerlich auf Farben, Klänge und Formen einzulassen, die Gedankenwelt und Phantasie anregen. Dies ist eine durchaus empfehlenswerte Offerte.
Die Ausstellung ist noch am Freitag, Samstag und Sonntag, 28., 29. und 30. Juni, jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
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