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Thaining: Auch Badegäste könnten in Thaining von einem Nahwärmenetz profitieren

Thaining

Auch Badegäste könnten in Thaining von einem Nahwärmenetz profitieren

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    Auch das Thaininger Warmfreibad könnte mit Nahwärme versorgt werden.
    Auch das Thaininger Warmfreibad könnte mit Nahwärme versorgt werden. Foto: Christian Rudnik

    Es ist ein Thema, dass aktuell viele Gemeinderäte umtreibt: Wie stellt sich die Kommune am besten auf, um eine sichere und zugleich unabhängigere Energieversorgung zu gewährleisten. In Thaining diskutierte das Ratsgremium jüngst über das Thema. Dabei zeigte sich, dass vor allem ein im Ort angedachtes Vorhaben und die Planungen mehrerer anderer Gemeinden im Landkreis erheblichen Einfluss darauf haben könnten, was in

    Eine Option ist laut Bürgermeister Leonhard Stork, aus Tiefengeothermie gewonnene Wärme zu nutzen. Entsprechende Planungen treiben Windach und Finning voran. Thaining wäre laut Rathauschef die südwestlichste Gemeinde, die sich beteiligen könnte. Es sind auch mehrere Ammerseegemeinden dabei. "Die Kosten für die Probebohrung oder Bohrungen sind hier aber schwer abschätzbar. Die könnten im Idealfall zwei Millionen Euro betragen oder aber auch 40 Millionen Euro", so Stork. Hier soll eine Machbarkeitsstudie für mehr Klarheit sorgen. Zu klären sei zudem, mit welchen Verlusten die Wärme in Thaining ankomme, hieß es in der Sitzung.

    Kommt in Thaining die gleiche Lösung wie in Vilgertshofen?

    Eingeladen hatte der Gemeinderat auch zwei Vertreter der Lena Service GmbH, die mehrere Optionen vorstellten. "Die Energiewende wird im Heizungskeller gewonnen oder verloren", erklärte Lukas Bayer zu Beginn. Er brachte eine ähnliche Lösung wie in Issing ins Spiel, wo eine Grundwasser-Wärmepumpe und eine Hackschnitzelanlage genutzt werden sollen. Für die Pumpe würden maximal 120 Kubikmeter Wasser in der Stunde benötigt. Derzeit liefen in Vilgertshofen Probebohrungen. Im Herbst solle der Bau beginnen. Rätin Melanie Ströbele hakte nach, ob das Wasserwirtschaftsamt dem zugestimmt habe. Sie selbst habe von der Behörde eine skeptische Rückmeldung erhalten. "Wir führen das Wasser wieder zurück, es erfolgt keine Entnahme. Wir haben eine positive schriftliche Stellungnahme vom Wasserwirtschaftsamt", antwortete Bayer.

    Ortsansicht von Thaining von oben aus Richtung Norden.
    Ortsansicht von Thaining von oben aus Richtung Norden. Foto: Christian Rudnik

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    Zunächst ist laut Bayer erst einmal eine Machbarkeitsstudie nötig, um eine Förderung der Investitionskosten zu erhalten. Die Studie werde zu 50 Prozent gefördert. Laut Bayer müssten Interessenten eine einmalige Anschlussgebühr zwischen 8000 und 12.000 Euro zahlen. Wie Tobias Schmid, Geschäftsführer der Lena Service GmbH auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, komme noch ein Leistungspreis für die Bereitstellung der Infrastruktur pro Jahr hinzu, der aber stark variieren könne. "Kann beispielsweise eine große PV-Anlage errichtet, eine Grundwasser-Wärmepumpe eingesetzt oder Abwärme einer Biogasanlage genutzt werden, wird es billiger. Hinzu kommt die Frage, wie hoch die Förderung ist. Da ist es schwierig, vorab einen Preis zu nennen." 

    Machbarkeitsstudie soll in Thaining für Klarheit sorgen

    Fällig wird zudem noch ein Arbeitspreis für die tatsächlich abgenommene Menge. Der liege, so Schmid, derzeit im Landkreis Landsberg im Schnitt bei etwa zehn Cent je Kilowattstunde. Bayer sagte in der Sitzung, die ideale Zusammensetzung werde die Machbarkeitsstudie erbringen. Die Entscheidung zum Betreibermodell liege beim Gemeinderat. Sollte dies gewünscht sein, könnte auch alles über die Lena Service GmbH abgewickelt werden.

    Auf ein geteiltes Echo stieß hingegen die Überlegung eines Landwirts, eine Biogasanlage zu bauen. "Er hat mir gesagt, dass er bis zu 100 Häuser mit Wärme versorgen könnte. Größer wolle er nicht planen, weil das mit mehr Auflagen verbunden wäre", informierte der Bürgermeister über ein stattgefundenes Gespräch. Im Sommer könne die nicht benötigte Energie zum Beheizen des Freibads benutzt werden. Während ein Ratsmitglied dafür keine Notwendigkeit sah, hakte ein anderes als Reaktion darauf bei ihm nach, ob er schon mal im Wasser gewesen sei. Rat Matthias Happach fürchtet in dem Zusammenhang eine Vermaisung der Landschaft und Ulrich Stechele mahnte an, die Themen Verkehr und Geruchsbelastung im Hinterkopf zu behalten. Fachmann Lukas Bayer verwies darauf, dass eine Biogasanlage auch eine gute Ergänzung sein könnte, um Spitzenlasten abzudecken. 

    Thaining und der Kreis Landsberg teilen sich die Kosten für Studie

    Rat Christian Finsterwalder plädierte dafür, dass statt der Studie ein Infoabend organisiert werden solle, um den Ist-Bestand und den Bedarf zu ermitteln. Hier winkte Bayer ab, er könne dort nichts Substanzielleres erzählen als im Gemeinderat, wenn keine genauere Untersuchung stattfinde. Für die sprach sich auch Rätin Monika Ströbele aus: "Bevor wir im Trüben fischen, sollten wir eine Basis schaffen und dann entscheiden, was wir machen." Laut Leonhard Stork geht es um Kosten von 22.500 Euro, die sich Gemeinde und Landkreis teilen. Beide zahlen die Hälfte.

    Der Gemeinderat entschied letztlich mit 10:2 Stimmen, dass, vorbehaltlich des Förderbescheids, eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden soll. Laut Bayer sei aufgrund der aktuellen Bearbeitungszeiten damit zu rechnen, dass dieser etwa Anfang September vorliegen werde. Heuer sollen zudem noch das Interesse im Ort abgefragt werden.

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