Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Starnberg: Fünf Seen Filmfestival: Corinna Harfouch erhält den Hannelore-Elsner-Preis

Starnberg

Fünf Seen Filmfestival: Corinna Harfouch erhält den Hannelore-Elsner-Preis

    • |
    • |
    Das Foto zeigt Festivalleiter Matthias Helwig (links) mit Corinna Harfouch und Robert Gwisdek.
    Das Foto zeigt Festivalleiter Matthias Helwig (links) mit Corinna Harfouch und Robert Gwisdek. Foto: Pavel Broz

    Die Schauspielerin Corinna Harfouch ist beim Fünf Seen Filmfestival mit dem Hannelore-Elsner-Preis ausgezeichnet worden. Überreicht wurde ihr die Trophäe von ihrem Sohn, dem Schauspieler und Regisseur Robert Gwisdek. Er hielt auch die Laudatio. Seine Beteiligung an der Preisverleihung war im Vorfeld geheim gehalten worden und eine Überraschung für Corinna Harfouch. Sie folgt als sechste Preisträgerin auf Barbara Auer, Nina Hoss, Birgit Minichmayr, Sandra Hüller und Paula Beer. „Es ist eine wirklich große Ehre für mich“, sagte Corinna Harfouch mit Blick auf die Geschichte und die Namensgebung der Auszeichnung.

    Festivalleiter Matthias Helwig würdigte die Preisträgerin: „Angesichts ihres großen Œuvres lag es auf der Hand, Corinna Harfouch auszuzeichnen. Hinter der Darstellung ihrer Figuren ist immer eine Doppelbödigkeit spürbar, hinter der Kälte die Wärme.“ Und das mache einen Film erst interessant, wenn eine Figur nicht klischeehaft dargestellt wird, sondern der Zuschauer spürt: Diese Person hat viele Jahre lang wirklich gelebt. Allein ihre Filme seit 2013, ja allein die 20-minütige Einstellung am Mittagstisch in „Sterben“ wären jede Auszeichnung wert. „Und so war klar: Der Hannelore-Elsner-Preis muss in diesem Jahr an Corinna Harfouch gehen.“

    Die 1954 in Suhl geborene Schauspielerin studierte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und war danach unter anderem an der Volksbühne, am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater engagiert. Für ihre Theaterarbeit wurde Corinna Harfouch mehrfach ausgezeichnet. Anfang der 1980er-Jahre trat sie vor die Kamera und feierte in Filmen bedeutender Defa-Regisseure erste Erfolge. Nach der Wende schaffte sie es auch im Westen schnell ganz nach oben. Ihre über 100 Kino- und Fernsehfilme umfassende Filmografie zeichnet sich durch eine große Bandbreite und komplexe Charakterrollen aus. Sie spielte Magda Goebbels in Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“ (2004), eine depressive Mutter in Hans-Christian Schmids Familiendrama „Was bleibt“ (2012) oder eine flüchtige DDR-Bürgerin in Margarethe von Trottas „Das Versprechen“ (1994). Zuletzt war Corinna Harfouch in „Sterben“ von Matthias Glasner auf der Leinwand zu erleben. Für ihre Rolle in diesem Film erhielt sie den Deutschen Filmpreis 2024, eine ihrer zahlreichen Auszeichnungen.

    Beim Filmfestival werden drei weitere Filme mit Corinna Harfouch gezeigt

    Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro wird gestiftet von Susanne und Carsten Zehm. Im Anschluss an die Preisverleihung war Markus Gollers Film „Die Ironie des Lebens“ zu sehen, in dem Corinna Harfouch und Uwe Ochsenknecht die Hauptrollen spielen. Beim Festival präsentiert Corinna Harfouch in Starnberg und Gauting drei weitere ihrer Filme: „Die Schauspielerin“ von Siegfried Kühn (1988), „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron Lehmann (2022) und „Sterben“ von Matthias Glasner (2024). Außerdem ist im Rahmen von „Literatur im Kino“ der Film „Alles in bester Ordnung“ zu sehen, in dem Corinna Harfouch ebenfalls die Hauptrolle spielt. Am Mittwoch werden bei der Abschlussveranstaltung die Preise des 18. Fünf Seen Filmfestivals verliehen. Die Gewinnerfilme des Fünf Seen Filmpreises und des Publikumspreises sind am Donnerstag im Kino Gauting zu sehen. An diesem letzten Festivaltag wird es neben dem regulären Programm noch Zusatzvorstellungen mit Lieblingsfilmen des Publikums geben: „Feinfühlige Vampirin sucht lebensmüdes Opfer“, „Bon Schuur Ticino“, „Die leisen und die großen Töne“ und „Wie im Himmel so auf Erden“. In dem Dokumentarfilm porträtiert die Starnbergerin Daria Kuschev das einzige russisch-orthodoxe Frauenkloster Deutschlands im Gautinger Ortsteil Buchendorf.

    Das Fünf Seen Filmfestival (FSFF) lädt seit 2007 - stets Ende Juli/Anfang August - Filmschaffende und Filmbegeisterte ins sommerliche Fünfseenland ein. Wunderbar gelegene Ortschaften an den fünf oberbayrischen Seen Starnberger See, Ammersee, Pilsensee, Wörthsee und Weßlinger See empfangen die Besucher. Die Spielorte variierten in den vergangenen Jahren immer wieder, jedoch wurden die Orte Starnberg, Seefeld, Gauting und Weßling, sowie Steinebach am Wörthsee zuletzt zum Mittelpunkt. Neun Wettbewerbe küren jährlich die besten Filme des Festivals. Bei fünf von ihnen entscheiden hochkarätige Jurys, bei vier das Publikum. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden