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Starnberg: Stars und Sonnenschein: Das Fünf-Seen-Filmfestival in Starnberg ist eröffnet

Starnberg

Stars und Sonnenschein: Das Fünf-Seen-Filmfestival in Starnberg ist eröffnet

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    Eine gut gelaunte Regisseurin Margarethe von Trotta bei der Eröffnung des Fünf-Seen-Filmfests im Seebad Starnberg.
    Eine gut gelaunte Regisseurin Margarethe von Trotta bei der Eröffnung des Fünf-Seen-Filmfests im Seebad Starnberg. Foto: Thorsten Jordan

    Das Seebad in Starnberg ist ein Ort, der zum Feiern geradezu einlädt, und das machen die Filmschaffenden in diesem Jahr auch wieder zur Eröffnung des 17. Fünf-Seen-Filmfestivals. Die Riege der Stars, die gemeinsam mit den rund 700 Gästen feiern, kann sich nicht nur am Eröffnungsabend sehen lassen. Neben Margarethe von Trotta präsentieren Maria Schrader, Paula Beer, Ulrich Seidl und Regisseur und Schauspieler ("Polizeiruf Rostock") Charly Hübner ihre Filme in Werkschauen und Gesprächen.

    130 Filme aus 36 Ländern und über 70 Filmschaffende in Starnberg

    In den folgenden acht Tagen laufen 130 Filme aus 36 Ländern, über 70 Filmschaffende sind persönlich bei Vorstellungen anwesend. Zu den prominentesten Gästen gehört Charly Hübner. Er präsentiert am Sonntag, 27. August, um 20 Uhr in der Schlossberghalle Starnberg sein Spielfilm-Regiedebüt "Sophia, der Tod und ich" mit Anna Maria Mühe nach dem erfolgreichen Roman von Thees Uhlmann. Ein weiteres Festival-Highlight ist die Deutschlandpremiere von "Luise", einem nuancierten Historiendrama über eine deutsch-französische Frauenliebe kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs. Regisseur Matthias Luthardt und Hauptdarstellerin Luise Aschenbrenner stellen den Film am Mittwoch, 23. August, um 20.30 Uhr im Kino Breitwand Starnberg vor. Das sind nur einige Tipps aus diesem vielfältigen Programm, zu dem auch eine Dampferfahrt auf dem Starnberger See gehört.

    Eine Eröffnung mit wunderschönem Abendhimmel

    Bei der Eröffnung am Dienstagabend zeigen sich die Stadt Starnberg und der See von ihrer besten Seite. Ein wunderschöner Abendhimmel, sanfte Musik, kühle Getränke und ein glitzernder See. Einen schöneren Empfang vor rund 700 Gästen konnte sich Regisseurin und Drehbuchautorin Margarethe von Trotta gar nicht wünschen, um ihren Film "Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste" zu zeigen. Festivalchef Matthias Helwig freut sich nicht nur, dass er es endlich geschafft hat, seinen Ehrengast nach Starnberg zu locken ("Ich habe es immer wieder versucht"), sondern muss dem fachkundigen Publikum nicht lange erklären, dass es sich beim Film um die sehr schwierige Liebesbeziehung zwischen der Dichterin Ingeborg Bachmann und dem Schweizer Autor Max Frisch ("Homo Faber") handelt. 

    Gut besucht war das Seebad beim Filmfest. Rund 700 Gäste waren mit dabei.
    Gut besucht war das Seebad beim Filmfest. Rund 700 Gäste waren mit dabei. Foto: Thorsten Jordan

    Die 81-jährige Trotta ("Die bleierne Zeit", "Rosa Luxemburg", "Zeit des Zorns", "Hanna Arendt") lobt ihr Team, man "ist auf geniale Mitarbeiter angewiesen", und erzählt, dass die meisten Filmstoffe immer an sie herangetragen worden sind. "Ich hätte wohl sonst nicht den Mut gehabt, es zu machen." Bei Bachmann sei es anders gewesen, sie habe ihre Gedichte gelesen, es sei leichter gewesen, sich auf diesen Stoff einzulassen und auf die Geschichte. "Eine Reise in die Mitte des Lebens erzählt zwei Geschichten, es ist eine wirkliche Reise mit einem jungen Mann in die Wüste und die Reise in die Gefühlswüste mit Max Frisch." Max Frisch als das Bild eines Mannes, der dieser Zeit entsprochen hat, und einer Frau, die schon etwas weiter war. 

    Festivalleiter Matthias Helwig ist mit seinem Team fürs Festival verantwortlich.
    Festivalleiter Matthias Helwig ist mit seinem Team fürs Festival verantwortlich. Foto: Thorsten Jordan

    Moderatorin Marieke Oeffinger spricht zuvor ernstere Themen an, die auch die Finanzierung dieser Festivals in den Mittelpunkt stellen. "Kultur darf man nicht stiefmütterlich behandeln", sagt sie, und ein Mann, der das sicherlich nie getan hat, wie Helwig rät den Anwesenden, "die magischen Momente im Leben nicht zu verpassen". "Heute ist ein solcher Moment", sagt er, "genießen Sie ihn." Mit 17, sagt er in Anlehnung an den Song von Peggy March, "hat man noch Träume", und er träumt davon, dass sein Landkreis, auch wenn er mal nicht mehr Festivalleiter ist, ein Vorreiter im Hinblick auf Kultur sein wird. Er sei stolz auf den Landkreis Starnberg und die Unterstützung, denn Kulturschaffende sind "keine Bettler, sie sind Vorreiter und Visionäre, wir müssen alles dafür tun, dass das Kino erhalten bleibt". 

    Auch Schauspielerin Maria Schrader kommt zum Fünf-Seen-Filmfestival

    Auch die Schauspielerin Maria Schrader wird das Festival mit seinen vielen Facetten (alle Filme, Kurzfilme, die Preisverleihungen und Gespräche finden Sie unter www.fsff.de) besuchen. Die Emmy-prämierte Regisseurin und Schauspielerin muss ihren Besuch beim Fünf-Seen-Filmfestival um einen Tag verschieben: Sie kommt am 27. und 28. August ins Fünf-Seen-Land. Hier diskutiert sie beim traditionsreichen Filmgespräch am See mit Regisseurin Julia von Heinz über die Frage: "Hat Film ein Geschlecht?" (27. August, 14 Uhr, Politische Akademie Tutzing). Maria Schrader präsentiert ihren Hollywood-Spielfilm "She Said" (27. August, Schlossberghalle Starnberg, 17 Uhr), die Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" (unveränderter Termin: 27. August, Kino Seefeld, 17.45 Uhr) und "Vor der Morgenröte" mit Josef Hader in der Rolle des Stefan Zweig (neuer Termin: 28. August, 15 Uhr, Kino Gauting).

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