Am Beginn stand die Enttäuschung von tanzbegeisterten Mädchen und jungen Frauen aus dem nördlichen Teil des Landkreises Landsberg: Nach dem heftigen Wintereinbruch Anfang Dezember verzichteten mehrere Tanzgruppen aus Sicherheitsgründen auf die Teilnahme am bayerischen "Dance2u"-Wettkampf in Rottenburg an der Laaber – die weite Anfahrt nach Niederbayern war bei den Straßenverhältnissen einfach zu gefährlich. Mehrere Monate Vorbereitung und Training schienen umsonst zu sein. Nein! Denn am Ende stand jetzt, drei Monate später, ein Flashmob von fast 150 Teilnehmerinnen und Begeisterung in der mit insgesamt rund 400 Zuschauern voll besetzten Prittrichinger Turnhalle.
Das erste Dance Festival im Landkreis Landsberg war eigentlich nur als Ersatz gedacht für die ausgefallene Wettbewerbsteilnahme bei der Tanzveranstaltung des Turnverbands für den Breitensport – doch das Treffen entwickelte sich vom Trostpflaster zum vollen Erfolg. Zwölf Tanzgruppen aus fünf Vereinen nahmen teil und am Ende herrschte große Übereinstimmung: "Das müssen wir unbedingt wiederholen." Bei "Dance2u" teilt eine Jury die Gruppen in „Checker“ (Einsteiger) und „Master“ (Fortgeschrittene) ein, bevor im zweiten Durchgang die Platzierungen ermittelt werden. Bewertet werden dabei Synchronität, Körperspannung, Technik, das Ausnutzen der Tanzfläche, Ausstrahlung, Kostüme und das selbst gewählte Thema. Beim Treffen in Burching ging es vor allem um die Freude am Tanzen und um die Präsentation der einstudierten Choreografien – Noten wurden nicht vergeben.
Tanzfestival in Prittriching: von Hip-Hop bis Showtanz
Die Tänzerinnen, der Großteil zwischen zehn und 20 Jahre alt, einige aber auch deutlich älter, brachten mit ihren Auftritten dennoch die Halle zum Beben. Zum einen, weil sich die Tänzerinnen generell gegenseitig anfeuern und mitklatschen. Zum anderen, weil das Publikum von Beginn an mitging. Die Idee, den Wettbewerb lokal nachzuholen, hatten gleich mehrere Trainerinnen unabhängig voneinander. Tanja Ditsch (TV Prittriching), Diana Berghofer (FC Scheuring) und Nina Swoboda (FT Jahn Landsberg) fanden schnell zusammen und organisierten gemeinsam das Festival.
Die Burchinger Turnhalle bot sich als Veranstaltungsort an, die dortige Turnerjugend sorgte für die Verpflegung und die Halle füllte sich dank Mundpropaganda und interner Werbung nahezu von allein. Neben fünf Gruppen vom Gastgeber TVP traten je zwei Gruppen aus Scheuring, vom FC Weil und Jahn Landsberg und eine vom SC Egling auf.
Diana Berghofer führte als Moderatorin durchs Programm und gleich zu Beginn wurde ein Zeichen in bewegten Zeiten gesetzt. Statt zu rhythmischer Tanzmusik zogen die zwölf Gruppen zum Lindenberg-Song "Wir ziehen in den Frieden feat. Kids on stage" in die Halle ein. Es folgten die völlig unterschiedlichen einstudierten Auftritte mit Elementen aus den Stilarten Hip-Hop, Streetdance, Jazz Dance, Modern Dance oder Showtanz. Als Überraschung ganz am Ende sorgte der, vorab in den Gruppen eingeübte und dann gemeinsam aufgeführte, Flashmob mit allen Tänzerinnen für Beifallsstürme.