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Sport-Porträt: Hart aber fair

Sport-Porträt

Hart aber fair

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    Josef Vachal auf dem Weg zum Match: Der Landsberger Co-Trainer ist auch ein wichtiger Spieler in der Defense des X-Press.
    Josef Vachal auf dem Weg zum Match: Der Landsberger Co-Trainer ist auch ein wichtiger Spieler in der Defense des X-Press. Foto: Foto: Thorsten Jordan

    Landsberg „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, skandierten Tausende 1992 im Niedersachsen-Stadion in Hannover – vor allem die Fans aus Norddeutschland: Gemeint waren mit den Schmährufen nicht die Fußballstars des FC Bayern München, sondern die Footballer der „Munich Cowboys“, die im Finale um die deutsche Meisterschaft gegen das Team aus Düsseldorf antraten.

    In den Reihen der „Cowboys“, die damals verloren haben, befand sich Josef Vachal: Ein Spieler, der jetzt bereits im dritten Jahr eine große Stütze der Lokalmatadoren Landsberg X-Press ist. Dies zum einen als Co-Trainer und zum anderen vor allem als erfahrener Abwehrspieler (Defense).

    Der mittlerweile 49-Jährige konnte jedoch wegen zweier Meniskusoperationen erst ab der dritten Begegnung in dieser Saison aktiv bei X-Press in der Verbandsliga mitmischen. Am Aufstieg in die Bayernliga sind die Landsberger Footballer, wie das LT berichtete, letzten Endes mit Vachal nur haarscharf vorbeigeschrammt. Seit bald 20 Jahren ist der Football-Sport „irgendwie zum Lebensmittelpunkt“ für den verheirateten Familienvater geworden: Mit den „Munich Cowboys“ hat er gleich zwei Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen, mit den Erding Bulls gelang ihm der Aufstieg in die 1. Bundesliga.

    Weitere bedeutende Stationen in seinem langen Footballer-Leben waren viele Einsätze bei den „Munich Rangers“ und Spielzeiten als verantwortungsvoller Coach. Selbst im B-Kader der deutschen Nationalmannschaft sah man den ehrgeizigen Footballer mit Helm und Gitter am Ball. Kein Wunder, dass er auf der Karriere-Leiter so weit nach oben gekommen ist. Denn seit den Anfängen gibt er sich mit dem üblichen Training nicht zufrieden. Bei ihm ist stets viel mehr angesagt: So zum Beispiel Krafttraining, viel laufen, Schwitzen im Fitness-Studio – und Fußball spielt er auch: Mit 49 ist er der jüngste Spieler bei den älteren Herren des Post SV München. Der Torwart in dieser Mannschaft hat übrigens 85 Jahre auf dem Buckel. Früher war Vachal viel mit einer Jugendgruppe des Deutschen Alpenvereins, Sektion München, unterwegs und hat als krönenden Abschluss den Mont Blanc (4810 Meter) bestiegen. Zu Hause, im Garten in Poing, darf er Volleyball mit der älteren Tochter spielen, und im Urlaub am Strand ist mit der gesamten „Family“ Beachvolleyball das Maß der Dinge.

    Fünf bis sieben Schiedsrichter

    Mehr zur Sache geht es natürlich beim Football: „Ein harter, aber fairer Sport, bei dem gleich fünf oder sieben Schiedsrichter darauf achten, dass die Spielregeln eingehalten werden“, erläutert der 49-Jährige mit dem schlohweißen Bart. Für seinen Sport lässt er viel Zeit auf der Straße liegen. Denn Heimspiele von Landsberg X-Press sind für Vachal größtenteils Auswärtsspiele. Der Grund: Von Poing an den Lech sind es jedes Mal 85 Kilometer. Nur zu ganz wenigen Auswärtstreffen, zum Beispiel in Passau, muss er von zu Hause in Poing mehr Kilometer zurücklegen.

    Wie lange will Vachal noch die Football-Ausrüstung tragen, die er in 15 bis 20 Minuten anlegt? Einzelne bräuchten bis zu 45 Minuten, berichtet er. „Es geht schon dem Ende zu“, lässt der schwergewichtige Sportler durchblicken. Denn im Alter tue alles wesentlich mehr weh als bei den Jungen. „Und wenn es mal schlimmer kommt, dauert es viel länger, bis man wieder fit ist“, weiß Vachal aus Erfahrung.

    Ob er in Landsberg noch ein Jahr dranhängen werde, wisse er noch nicht, denn er habe sich noch nicht entschieden. Etwas anderes ist indessen sicher: „Nebenbei“, so erzählt Josef Vachal, „mache ich seit drei Jahren Football-Schiedsrichter.“ Das wolle er auch weiterhin machen, denn da müsse er nicht so viel laufen wie als Footballer.

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