Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Schießsport: Mit einem Meisterschuss wird Bernhard Stork „König von Bayern“

Schießsport

Mit einem Meisterschuss wird Bernhard Stork „König von Bayern“

    • |
    • |
    Im richtigen Moment perfekt gezielt: Bernhard Stork von „Grüne Au Thaining“ ist Landesschützenkönig Luftpistole 2024.
    Im richtigen Moment perfekt gezielt: Bernhard Stork von „Grüne Au Thaining“ ist Landesschützenkönig Luftpistole 2024. Foto: Dietrich Limper

    Seit einigen Tagen hat Bernhard Stork ein Dauergrinsen im Gesicht, und die gute Laune des 38-jährigen IT-Experten aus Thaining hat einen handfesten Grund: Der Sportschütze der Schützengesellschaft „Grüne Au“ Thaining ist neuer Landesschützenkönig mit der Luftpistole. Durch einen einzigen Schuss erzielte er eine 10,9 mit einem 67,0-Teiler und holte sich den Titel. Bernhard Stork gelang mit diesem Meisterschuss eine kleine Sensation, die im Landkreis Landsberg zuletzt 2019 Philipp Ranzinger von Edelweiß Scheuring erreicht hatte. „Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle“, sagt Bernhard Stork und strahlt über das ganze Gesicht. „Das ist eine Geschichte, die einem wohl nur einmal im Leben passiert. Damit hatte ich niemals gerechnet.“

    Seine Karriere bei den Schützen in Thaining begann im Alter von etwa 13 Jahren, denn im Ort sei es einfach üblich gewesen, erinnert sich Stork. Der Landgasthof Alter Wirt war und ist im Familienbesitz der Storks, und im Keller befindet sich die Schießanlage. Er begann mit dem Luftgewehr, kann sich aber an keine großen persönlichen Erfolge erinnern. Vielmehr zog es ihn auf den grünen Rasen, und er spielte beim FC Thaining Fußball. Der Schießsport geriet ins Hintertreffen - bis zu einem Kreuzbandriss, nach dem er wieder vermehrt im Keller des Gasthofes auf Scheiben statt Tore zielte. Es folgte der Wechsel vom Luftgewehr zur Luftpistole und seit 2020 nahm wieder regelmäßig an Wettkämpfen teil, seit diesem Jahr in der 1. Mannschaft von Thaining.

    Stork ist zum zweiten Mal beim Landesschießen auf der Wiesn

    Und war zum zweiten Mal beim Oktoberfest-Landesschießen auf der Wiesn in München am Start. „Ich war bereits 2023 dabei“, erinnert sich Bernhard Stork, „aber an das Ergebnis kann und möchte ich mich nicht erinnern. Ich bin also heuer ohne große Erwartungen nach München gefahren.“ Dort nahm er an insgesamt elf Disziplinen teil und erreichte durchwachsene Ergebnisse. So landete er etwa bei der „Festscheibe Wittelsbach LG & LP“ auf Rang 1078 von 3902 Startern. Doch schon bei der „21-LP-Festscheibe“ wurde es besser: Rang 86 von 1159 Startern, und bei der „73. Gedenkscheibe Wolfgang Kink LG/LP“ gelang ihm Rang 73 bei 3909 Teilnehmern. „Im Zelt sind 80 Schießstände. Um mich herum war immer etwas los, und ich musste meinen Rhythmus finden. Das gelang mir aber eigentlich ganz gut, und der 33. Schuss war schließlich auf die Scheibe für den Landesschützenkönig. Ich habe gezielt, geschossen, meine Sachen eingepackt und dann noch ein paar Stunden auf der Wiesn verbracht“, berichtet Bernhard Stork. Um die Spannung hochzuhalten, werden die Ergebnisse bis zum Ende des mehrtägigen Wettkampfs unter Verschluss gehalten. Bernhard Stork verbuchte den Sonntag in München als schönes Erlebnis, fuhr zurück nach Thaining und ging seinem Tagewerk nach.

    Bernhard Stork (Mitte) bei der Siegerehrung. Im Bild von links: Marcus Schweiger (Standartenträger), Landesschützenmeister Christian Kühn, stellvertretener Landesschützenmeister Stefan Fersch und Rudi Has (Standartenträger).
    Bernhard Stork (Mitte) bei der Siegerehrung. Im Bild von links: Marcus Schweiger (Standartenträger), Landesschützenmeister Christian Kühn, stellvertretener Landesschützenmeister Stefan Fersch und Rudi Has (Standartenträger). Foto: Ulrike Übelacker-Kühn

    Doch einige Tage später klingelte das Telefon beim 1. Sportleiter der „Grünen Au“, Niklas Holzmann. „Adrian Offer vom Gau Landsberg teilte mir mit, dass sich unser Bernhard mal in München beim BSSB melden solle, er habe etwas gewonnen“, erzählt Holzmann. Bernhard Stork rief also an und dachte zunächst, er würde veräppelt, als man ihm sagte: „Herzlichen Glückwunsch! Sie sind Landesschützenkönig! Können Sie morgen früh nach München zur Preisverleihung kommen? Sie dürfen zwanzig Personen mitbringen.“ Eine schlaflose Nacht später saß Bernhard Stork mit Freunden und Vereinskollegen an reservierten Tischen im Festzelt. Er wurde auf die Bühne gerufen, zum Schützenkönig erklärt, schüttelte vor rund 2000 Zuschauern die Hände von vielen Prominenten. Ihm wurde die berühmte Kette umgehängt, ein Pokal überreicht, und 150 Euro gab’s noch obendrauf. Dann ging es zur Bavaria-Statue, und bei der sogenannten „Ausrufung“ erfuhren alle Gäste der Wiesn von seinem großartigen Erfolg. „Von diesem Erlebnis werde ich noch meinen Enkeln erzählen. Ich habe beim Schießsport noch nie irgendetwas gewonnen. Umso größer ist meine Freude“, sagt Bernhard Stork. Seinen Titel wird er nun ein Jahr behalten, beim nächsten Oktoberfest am großen Festumzug teilnehmen und die Kette, ergänzt durch seine Medaille, bei der Proklamation wieder an den BSSB zurückgeben. Bis dahin bleibt Bernhard Stork der „König von Bayern“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden