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Schießsport: Für Maximilian Ulbrich laufen die Olympia-Vorbereitungen

Schießsport

Für Maximilian Ulbrich laufen die Olympia-Vorbereitungen

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    Ulbrich Maximilian Ulbrich (links Anna Janßen) startet bei den Olympischen Spielen in Paris.
    Ulbrich Maximilian Ulbrich (links Anna Janßen) startet bei den Olympischen Spielen in Paris. Foto: Deutscher Schützenbund

    Es ist der Traum wohl eines jeden Sportlers: Einmal bei Olympischen Spielen an den Start zu gehen. Für Maximilian Ulbrich, Luftgewehr-Schütze der FSG Dießen, hat sich dieser Traum erfüllt. Der 23-jährige Sportpolizist hat die Qualifikation geschafft und wird bei den Spielen in Paris in drei Disziplinen an den Start gehen. Wobei "Paris" nicht ganz richtig ist, denn die olympische Schießstätte liegt rund 300 Kilometer entfernt von der französischen Hauptstadt. Das ist nicht der einzige Nachteil für die Schützen. 

    "Kein Problem, ich fülle gerade die Unterlagen für die Olympischen Spiele aus, da hab' ich schon Zeit", war die Antwort von Maximilian Ulbrich beim Anruf von unserer Redaktion. Beim Weltcup in München hat sich Maximilian Ulbrich, der aus Wilzhofen stammt, endgültig das Ticket für die Spiele gesichert. Damit lag ein langer Qualifikations-Marathon hinter ihm, der schon im Januar begonnen hatte. "Ich konnte mir bis zum Schluss nicht sicher sein, da mein Vorsprung vor Maximilian Dallinger nicht groß war, und der letzte Wettkampf vierfach gewertet wurde", berichtete er. Nachdem er den letzten Wettkampf absolviert hatte, sei die Erleichterung natürlich groß gewesen, aber: "So auf Knopfdruck verschwindet die Anspannung dann auch nicht." 

    Vor den Spielen gibt es Ulbrich viel "Papierkram" zu erledigen

    Ein paar Tage Ruhe hat sich Ulbrich dann gegönnt, in denen er sich dafür um die Unterlagen für die Spiele kümmerte: "Es wäre ja echt blöd, wenn ich nicht starten dürfte, weil da irgendwas fehlt", sagte er mit einem Schmunzeln. Gleichzeitig konnte er sich dabei mit den Regularien vertraut machen. Sicher ist schon mal, dass er auf die Eröffnungsfeier verzichten muss. In erster Linie, da er bereits am nächsten Tag seinen ersten Wettkampf hat, aber auch, weil die Schützen ihre Wettkämpfe in Châteauroux, rund 300 Kilometer von Paris entfernt, austragen. Für Ulbrich nicht ganz nachvollziehbar: "Es ist ja nicht so, dass es in Paris keinen geeigneten Schießstand geben würde." Zudem handele es sich bei dem nun gewählten eher um einen Trainingsstand: "Bei der Qualifikation haben gar nicht so viele Zuschauer Platz." 

    Ärgerlich, doch für ihn stehen natürlich die Wettkämpfe selbst im Vordergrund. "Auch wenn ich mit dem Luftgewehr viel näher an der Weltspitze dran bin, wenn mir im Dreistellungskampf der Lucky Punch gelingt, könnte auch etwas möglich sein", blickte er auf die Wettkämpfe. Buchstäblich der Startschuss fällt für ihn am 27. Juli mit dem Mixed-Wettbewerb. Zusammen mit Anna Janßen wird Ulbrich in seine ersten Olympischen Spiele starten, dabei gehen die beiden als amtierende Europameister an den Stand. Am Montag, 29. Juli, findet das Finale Einzel im Luftgewehr statt, um dabei zu sein, muss Ulbrich in der Qualifikation unter die besten Acht kommen. Den Abschluss für ihn macht der Kleinkaliber-Dreistellungskampf mit Finale am 1. August - bei dem er auf den "Lucky Punch" hofft. 

    Das Olympische Dorf will der Schütze auf jeden Fall besuchen

    Anschließend kann der 23-Jährige dann sein zweites Ziel umsetzen: "Ich will so viel von dieser Atmosphäre aufsaugen wie möglich." Ganz neu sind solche Spiele für ihn nicht, war er doch schon bei den Youth Olympic Games am Start. "Eigentlich waren es auch Olympische Spiele, nur waren die Sportler jünger und das Medieninteresse nicht so groß." Ob er in Paris auch andere Wettkämpfe besuchen kann, stehe noch nicht fest. Er hofft aber, dass es Athleten-Karten geben wird. Sicher ist, dass er nach seinem "Umzug" nach Paris das Olympische Dorf zwar besuchen, dort aber nicht übernachten kann. "Die Sportler müssen 72 Stunden nach ihrem Wettkampf das Olympische Dorf verlassen", sagte der Schütze. Immerhin würden den Schützen Hotelzimmer reserviert, darum müssten sich die anderen Sportler, die im Olympischen Dorf wohnten, selbst kümmern. 

    Für ein anderes Problem allerdings muss Ulbrich selbst eine Lösung finden: Es gibt keine Möglichkeit, die Waffen für die restlichen Tage zu verwahren. "Wir müssen sie entweder unseren Coaches mitgeben, oder Familienangehörigen, die wieder zurückfahren." Im schlimmsten Fall müssten die Sportler selbst erst ihre Waffen nach Hause bringen, um dann wieder nach Paris zu fahren. Maximilian Ulbrich hofft auf eine andere Lösung, denn wenn es mit der Eröffnungsfeier schon nicht klappt, will er bei der Schlusszeremonie dabei sein. "Wenn man schon die Möglichkeit hat, muss man das auch machen." Und vielleicht nimmt er ja auch als Medaillengewinner daran teil. Besonders mitfiebern werden auch seine Vereinskollegen von der FSG Dießen: Für das Ammersee-Team wird Ulbrich auch in der kommenden Saison der 1. Bundesliga Luftgewehr an den Stand gehen, hat er verraten. 

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