Die Luftpistolen-Mannschaft der Edelweißschützen Scheuring bleibt in der 1. Bundesliga Süd. Auch wenn man damit vor dem Heimwettkampf fast rechnen konnte: Wie es das Team dann hinbekommen hat, war doch überraschend.
Groß war die Freude bei den Scheuringer Schützen schon im Vorfeld: Endlich konnte wieder ein Heimwettkampf unter „normalen“ Bedingungen durchgeführt werden. Und so ließen sich viele Fans des Schießsports diesen Leckerbissen nicht entgehen. Bundesliga live zu erleben, ist einfach etwas Besonderes. Was die Gastgeber dann im ersten Wettkampf zeigten, passte zu der tollen Stimmung in der Lechrainhalle.
Der Tabellenzweite erwischt einen schlechten Tag
Eigentlich rechneten sich die Scheuringer gegen den als Tabellenzweiten angereisten SV Waldkirch wenig aus. „Da wird es schon mit einem Einzelpunkt schwierig“, hatte Scheurings Schützenmeister Franz Berghofer im Vorfeld prophezeit. Doch sein Team strafte ihn Lügen.
Von der Setzliste her hatten die Gäste tatsächlich alle Trümpfe in der Hand, das sollte ihnen diesmal aber nichts nützen: Scheuring gewann den Wettkampf mit 3:2. Auf der ersten Position war es ganz knapp – Dusko Petrov musste sich erst im Stechschuss geschlagen geben, Philipp Ranzinger auf Position zwei unterlag seinem Gegner dagegen deutlich. Doch auf den folgenden drei Positionen trumpften die Scheuringer auf.
David Probst übertraf seinen bisherigen Ringschnitt von 374 deutlich und holte den wichtigen Einzelpunkt. Dabei zeigte sich Probst ausgesprochen nervenstark: Mit dem letzten Schuss holte er sich den Duellsieg. Mit persönlicher Bestleistung ließ auch Michaela Bösl ihrem Konkurrenten, der einen ganz schwachen Tag erwischt hatte, keine Chance. Und dann trumpfte auch noch Youngster Henrik Balg auf. Er erzielte sein zweitbestes Ergebnis bislang in der Bundesliga und setzte sich mit 366 Ringen – fünf mehr als sein Schnitt – gegen seinen Kontrahenten durch, der ebenfalls nicht an seine Normalform herankam.
Scheuring hat den Klassenerhalt vorzeitig erreicht
Damit hatten die Scheuringer bereits den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga sicher in der Tasche – und konnten ganz locker in den letzten Wettkampf gehen. Ein absolutes Novum für die Scheuringer, die dann noch einen draufsetzten.
Auf Position eins bekam es Dusko Petrov diesmal mit der Olympiasiegerin und Weltmeisterin Olena Kostevych zu tun und musste sich knapp geschlagen geben. Auch Oliver Balg, der diesmal für seinen Sohn Henrik auf Position fünf eingesetzt wurde, unterlag mit nur drei Ringen Rückstand.
Schützenmeister Berghofer zieht positive Bilanz
Dafür zeigten sich Philipp Ranzinger, David Probst und Michaela Bösl erneut in Bestform und setzten sich deutlich gegen ihre Kontrahenten durch – der zweite Sieg war unter Dach und Fach. Und die Zuschauer erneut aus dem Häuschen.
Auch wenn vor allem beim zweiten Wettkampf nicht ganz so viele Fans in die Lechrainhalle gekommen waren wie vor der Corona-Pandemie, Schützenmeister Franz Berghofer war absolut zufrieden. „Für uns war das natürlich ein toller Saisonabschluss“, freute sich Berghofer. Und der wurde auch ausgiebig gefeiert – aber erst, nachdem man die Schießstände in der Lechrainhalle wieder abgebaut hatte.