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Fußball: Bei der SG Dettenschwang/Thaining kennt man sich aus der Jugend

Fußball

Bei der SG Dettenschwang/Thaining kennt man sich aus der Jugend

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    Stefan Mayr (schwarzes Trikot) ist seit Saisonstart Spielertrainer bei der SG Dettenschwang/Thaining. Der Zusammenschluss beschert der ersten und zweiten Mannschaft einen größeren Kader. Foto: Thorsten Jordan
    Stefan Mayr (schwarzes Trikot) ist seit Saisonstart Spielertrainer bei der SG Dettenschwang/Thaining. Der Zusammenschluss beschert der ersten und zweiten Mannschaft einen größeren Kader. Foto: Thorsten Jordan Foto: Thorsten Jordan

    Spielermangel – ein Problem, das einige Fußballvereine im Landkreis kennen. Auch in Dettenschwang und Thaining gab es immer wieder Probleme. Die sollten gelöst sein, da sich die beiden Teams für die neue Saison zusammengeschlossen haben. Am Sonntag empfangen Trainer Stefan Mayr und sein Team den SV Erpfting. Ein besonderes Spiel, nicht nur, weil Erpfting noch ungeschlagen ist.

    Einiges ist neu bei Dettenschwang/Thaining: Nicht nur der Zusammenschluss, auch der Trainer. Stefan Mayr ist seit dieser Saison der Spielertrainer des Teams, das in der A-Klasse 5 nach drei Spieltagen mit sechs Punkten auf Platz zwei liegt. „Wir haben in der Jugend schon seit Langem eine Spielgemeinschaft mit Thaining, und das in allen Altersklassen“, sagt Mayr im Gespräch mit unserer Zeitung. Insofern kennen sich die Spieler und die Zusammenführung sei kein Problem. „Beide Mannschaften hatten immer wieder Personalprobleme, da war es der logische Schritt auch bei den Senioren die Spielgemeinschaft einzuführen.“

    Gerade in kleinen Orten profitieren die Fußballvereine von einem Zusammenschluss

    Ein Modell, das immer mehr Schule machen dürfte, vermutet Mayr. „Gerade in so kleinen Orten wie Dettenschwang wird es immer schwieriger, genügend Spieler zu haben. Aber man hat ja auch erlebt, was in Utting passiert ist, das seine Mannschaft wegen Spielermangel abmelden musste.“

    Schon bei den Jugendlichen merke man, dass „sich keiner mehr binden will“, sagt Mayr. So spielt auch die SG Dettenschwang/Thaining in der Jugend nach dem Norweger-Modell – dabei sprechen sich die Gegner ab, wie viele Feldspieler gegeneinander antreten. „Selbst da habe ich nicht immer elf bis 15 Spieler zur Verfügung.“ 

    Immer mehr junge Menschen scheuen es, eine Verpflichtung einzugehen

    Der Mannschaftssport beinhalte auch eine gewisse Verpflichtung. „Wenn ich in einer Mannschaft spiele, dann sind meine Mitspieler auch auf mich angewiesen, diese Verantwortung scheuen immer mehr.“ Hinzu komme, dass Individualsportarten immer beliebter würden. „Wenn schönes Wetter ist, fahre ich halt einfach in die Berge zum Mountainbiken.“

    Durch den Zusammenschluss sei der Spielbetrieb aber jetzt gesichert. „Wir haben nun eine gute Mischung in den Mannschaften und mit meinen 30 Jahren bin ich der zweitälteste.“ Mayrs Team startete zwar mit einer Niederlage gegen die SG Stoffen/Lengenfeld, danach gab es aber zwei Siege. Am Sonntag ist nun der noch ungeschlagene SV Erpfting auf dem Sportplatz in Thaining zu Gast. Was die Heimspiele betrifft, wird abwechselnd in Thaining oder Dettenschwang gespielt.

    „Mit Erpfting kommt ja unser ehemaliger Trainer, das wird sicher spannend“, blickt Stefan Mayr auf die Partie. Sebastian Weller hatte Dettenschwang trainiert, war dann ein Jahr beruflich im Ausland und ist seit dieser Saison der Coach des SV Erpfting. „Da sind alle sicher von allein motiviert, da muss ich nichts mehr machen“, so Mayr mit einem Schmunzeln. Für beide Mannschaften gehe es wohl um den Einzug in die Aufstiegsrunde in der zweiten Saisonhälfte.

    Was war Ihr größter Erfolg? „Das ist gar nicht so einfach, aber der größte Erfolg war sicher das Jahr, als ich mit Dettenschwang in der Kreisklasse gespielt habe.“

    Was war ihre bitterste Niederlage? „Das ist leichter“, sagt Mayr mit einem Schmunzeln. Damals sei es um den Verbleib in der A-Klasse gegangen. „Das letzte Spiel musste schon wegen Regen verschoben werden“, erinnert er sich. Zu Gast war dann der SV Lengenfeld. „Wir mussten gewinnen und haben bis kurz vor Schluss geführt, aber dann hat Lengenfeld doch noch den Ausgleich geschossen und wir sind in die B-Klasse abgestiegen.“

    Zwischen den Spielen ging es zum Baden

    Was war Ihr kuriosestes Erlebnis? „Da fällt mir eine Geschichte aus meiner Jugend ein. Wir waren bei einem Turnier in Burggen und es war sehr heiß.“ Nur ein Spiel am Vormittag und eines am Nachmittag war auf dem Plan gestanden. Was also in der Zwischenzeit tun? „Zum Glück hatten wir zwei Trikotsätze dabei und die Hosen vom zweiten Satz haben wir dann als Badehosen hergenommen und sind an einen See gefahren.“

    Warum sind Sie Trainer? „Bislang konnten wir Uwe Hoy immer wieder überreden, weiterzumachen.“ Doch nach der vergangenen Saison trat dieser endgültig zurück. „Die Trainersuche im Umkreis war nicht so einfach und da ich schon seit mehr als zehn Jahren Jugendmannschaften trainiere, hab ich die erste als Spielertrainer mit übernommen.“ Natürlich, so Mayr, sei es etwas anderes, ob man Jugend- oder Seniorenteams trainiere, aber allein von der Trainingssteuerung und den -inhalten profitiere er von seiner Zeit beim Nachwuchs.

    Würden Sie gerne ein Profi-Team trainieren? Mayr lacht: „Natürlich ist es immer ein Kindheitstraum, mal Profi zu werden, doch die Realität sieht anders aus.“ Inzwischen habe sich auch sein Blickwinkel geändert. „Wenn man die Profis sieht, welche Summen im Spiel sind, das ist doch langsam Größenwahn, der da herrscht.“ Ganz anders sei es im Amateurbereich: „Es ist doch gerade die Gemeinschaft, die uns Amateurteams ausmacht. Wir betreiben den Sport mit viel Leidenschaft, das ist ein großer Vorteil.“ 

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