Es war der bislang größte Erfolg für die Footballer des Landsberg X-Press: In der Regionalliga holte sich der Verein den bayerischen Meistertitel. Aufgrund des Spielplans konnte man diesen Erfolg nicht direkt nach Saisonende feiern – das haben die Verantwortlichen nun nachgeholt und noch mal ihr Meisterteam im Landsberger Sportzentrum präsentiert. Aber es war auch ein bisschen Wehmut dabei.
Auch wenn es nicht die 1000 Zuschauer waren, die die Footballer in der vergangenen Saison bei ihren Heimspielen im Schnitt hatten: Viele Fans kamen noch mal ins Sportzentrum. Dort wurde ihnen auch eine sehr amüsante, lustige und unterhaltsame Feier geboten. Diese Fans waren es auch, denen nicht nur X-Press-Präsident Markus Gruberbauer, sondern auch die Spieler in ihren Reden dankten. „Es ist unglaublich, wenn man vor 800 und mehr als 1000 Fans spielen kann“, sagte X-Press-Quarterback Lukas Saurwein. Markus Gruberbauer stellte die Zahlen in Relation: In München seien bei den Spielen der beiden Verein keine 100 Zuschauer. „Unsere Fans sind einfach überwältigend.“
Amüsanter Rückblick auf die Spiele des Landsberg X-Press
Und für diese fasste Matthias Bartels die Saison noch mal zusammen. Zu jedem Spiel hatte er die Höhepunkte parat und bat Spieler und Trainer auf die Bühne, die in den jeweiligen Partien ein besonderes Highlight feiern konnten. War es die „Brandon-Watkins-Show“ im Rückspiel gegen die Franken Knights, oder das Defense-Bollwerk, das etwa gegen die Nürnberg Rams den Sieg sicherte - in einem waren sich alle Spieler, die Bartels dazu befragte, einig: „Es ist immer das Team, das zählt und den Erfolg verbucht hat.“
Wie beeindruckend dieses Team ist, hatte auch Landsbergs Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl in ihrer Begrüßungs- und Glückwunschrede hervorgehoben. „Es sind so unterschiedliche Menschen und Charaktere, die hier ein Team bilden und jeder von ihnen wird gebraucht. Das ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.“ Sie selbst sei ein Fan geworden von dieser Sportart und „Sie haben dafür gesorgt, dass viele nun mit den Begriffen wie Touchdown und First Down, Defense und Offense etwas anfangen können. Auch dank der sehr guten Moderation.“
Zu dem Entschluss, auf die Play-offs und den möglichen Aufstieg zu verzichten, gratulierte sie dem Vorstand: „Dazu gehört viel Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein.“ Zudem gab sie die Zusage, auch im kommenden Jahr den Coin toss im ersten Heimspiel zu übernehmen: Damit hatte sie die Erfolgsserie des X-Press eingeleitet.
Zu einer Meisterfeier gehören aber auch Auszeichnungen. Zum Rookie of the Year wurde Patrick Brüsselbach gewählt, der in der vergangenen Saison seinen ersten Touchdown schaffte – dem noch weitere folgten. Als Most Valuable Player (wertvollster Spieler) der Defense wurde Dominik Fink ausgezeichnet, dieselbe Ehre der Offense erhielt Brandon Watkins.
Und es gab noch zwei Ehrungen: Der Most Valuable Player Team, also der Spieler, der sich extrem in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Das wurde Norman Loos-Zettler, der sowohl in der Defense als auch Offense überzeugte. Allerdings hatte Loos-Zettler eine Neuigkeit, die nicht für Freude sorgte: „In der kommenden Saison werde ich in der 1. Liga spielen.“
Und er war nicht der Einzige, für den die Meisterfeier zur Abschiedsfeier wurde. Quarterback Lukas Saurwein wird, wie berichtet, für zwei Jahre in die USA gehen. Er erhielt den Chris-Beckham-Award. 201 1 war der damalige Quarterback des Landsberg X-Press überraschend gestorben. Sein Bruder hatte den Preis für einen Spieler, der sich auch um die Angelegenheiten der Mannschaft kümmert, ins Leben gerufen und diesen erhielt zum zweiten Mal in Folge Lukas Saurwein. Dieser dankte, wie zuvor schon Gruberbauer, allen Sponsoren und Helfern, ohne die das „Event Football“ nicht möglich wäre. Stellvertretend für alle überreichte er Patricia Toukas und Alexander Brosch Geschenke.