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Floorball: Überragendes letztes Drittel der Floorballer der Red Hocks Kaufering

Floorball

Überragendes letztes Drittel der Floorballer der Red Hocks Kaufering

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    Die ersten beiden Drittel war Holzbüttgen spielbestimmend und führte schon mit fünf Toren, bevor Kaufering (rote Trikots) aufdrehte und in der Verlängerung den Siegtreffer erzielte.
    Die ersten beiden Drittel war Holzbüttgen spielbestimmend und führte schon mit fünf Toren, bevor Kaufering (rote Trikots) aufdrehte und in der Verlängerung den Siegtreffer erzielte. Foto: Christian Rudnik

    Sage und schreibe fünf Tore Rückstand haben die Red Hocks Kaufering im ersten Play-off-Viertelfinalspiel gegen den amtierenden deutschen Meister, die DJK Holzbüttgen, aufgeholt. Mit dem Rücken zur Wand stehend, drehten die Kauferinger ihr Heimspiel in der „Best-of-Three“-Serie noch zu einem 7:6-Sieg in der Verlängerung um und könnten am Wochenende mit einem weiteren Erfolg ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft einziehen.

    Als die Sirene zur zweiten Drittelpause ertönte, spiegelten die Mienen der Kauferinger Spieler das Ergebnis, das auf der Anzeigetafel stand, bestens wider: Ein konsternierendes 0:5 war dort zu lesen. Und das, obwohl man sich so viel vorgenommen und auch noch Extra-Trainings speziell für die Vorbereitung auf Holzbüttgen abgehalten hatte. Die hängenden Köpfe, die nach 40 Spielminuten in Richtung Kabine trotteten, versprachen da kaum Besserung für die letzten 20 Minuten. Und auch Tobias Hutter räumte nach dem Spiel ein: „Als wir gegen Ende des Drittels auf der Bank saßen, haben wir schon nicht mehr wirklich dran geglaubt, dass da noch was gehen könnte.“

    263 Zuschauer verfolgen die Aufholjagd von Kaufering

    Doch Hutter war maßgeblich daran beteiligt, dass bei den nimmermüden Kauferinger Fans – 263 Zuschauer waren in der Halle – von Minute zu Minute wieder Hoffnung aufkeimte. Für den Brustlöser sorgte jedoch zunächst Martin Rieß in der 46. Minute, als er einen Fehler in der Hintermannschaft des deutschen Meisters ausnutzte und den starken Torhüter Jan Saurbier verlud - immerhin stand es nun 1:5. Dass mehr möglich sein könnte als der Ehrentreffer, zeichnete sich erst neun Minuten vor Spielende ab, als Tobias Hutter einen Doppelpass mit Leevi Väänänen spielte, den der Finne mit einem wuchtigen Rückhand-Schlenzer veredelte. Nicht minder sehenswert ging es weiter, als sich Moritz Billes im Dribbling gegen drei Gegenspieler durchsetzte und seinen Schuss punktgenau in den rechten Winkel nagelte – der Doppelschlag zum 3:5 binnen 19 Sekunden war perfekt. 

    Doch weitere 19 Sekunden später jubelte Holzbüttgen auf der anderen Seite, als Nils Hofferbert mit dem 6:3 wieder für vermeintlich klare Verhältnisse sorgte (52.). Ans Aufgeben dachte bei den Gastgebern nun aber niemand mehr: Die Red Hocks, die ihrer Paradereihe um die lettischen Verteidiger Bracka und Luzinskis sowie Hutter, Väänänen und Moritz Leonhardt nun viel Spielzeit gaben, beherrschten das Spiel und machten viel Druck. Nach einem Querpass von Hutter traf Leonhardt zum 4:6 (55.).

    Red Hocks Kaufering schaffen es in die Verlängerung

    Doch trotz aller Überlegenheit lief den Kauferingern die Zeit davon. Deshalb wurde Moritz Ballweg zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor genommen, um zwei weitere Treffer zu erzwingen. Und das wurde tatsächlich belohnt: Obwohl Saurbier im Holzbüttgener Tor in der heißen Schlussphase überragend hielt, verkürzte erneut Leonhardt auf 5:6. Und als nur noch fünf Sekunden auf der Uhr waren, gab es noch einmal Freischlag direkt vor dem DJK-Tor – die allerletzte Möglichkeit, um sich noch in die Verlängerung zu retten. Kriss Luzinskis legte rüber auf Hutter und der 28-Jährige fand die Lücke in der Mauer, um den Ausgleich zu erzielen.

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    Bildergalerie: In den Play-offs der Floorball-Bundesliga liefern die Red Hocks Kaufering (rot) ein spektakuläres letztes Drittel gegen die DJK Holzbüttgen ab.

    Sichtlich geschockte Holzbüttgener taten sich in der Verlängerung schwer, wieder ins kontrollierte Spiel der ersten zwei Drittel hineinzufinden und kamen nur durch einen Volley von Torben Kleinhans noch zu einer guten Chance. Kaufering derweil hatte nun das Glück des Tüchtigen: Benedikt Richardon probierte es aus spitzem Winkel einfach mal und der Ball flutschte Saurbier ins kurze Eck zum 7:6-Siegtreffer durch. Anschließend gab es für die Red Hocks kein Halten mehr.

    Warum es die Anlaufschwierigkeiten in den ersten beiden Dritteln gab, vermochte im Kauferinger Lager niemand so recht zu beantworten. Hatte nach dem verhaltenen ersten Abschnitt zumindest das Ergebnis noch halbwegs gestimmt (0:1), häuften sich insbesondere individuelle Fehler im zweiten Durchgang. Das nutzte Holzbüttgen eiskalt und spielte die schnellen Konter immer wieder effektiv zu Ende – zum Leidwesen von Kauferings Torhüter Tero Laitinen, der bei allen Treffern machtlos war.

    Nächstes Wochenende tritt Kaufering bei Holzbüttgen an

    „Wir haben nie aufgegeben und haben uns das Comeback im letzten Drittel hart erarbeitet“, erklärt Kapitän Marco Keß. „Nun wollen wir mit der richtigen Einstellung und viel Selbstvertrauen in Spiel zwei gehen und Holzbüttgen ein zweites Mal schlagen.“ Die Partie wird um 18.30 Uhr angepfiffen und wird per Livestream im Internet übertragen. Am kommenden Samstag findet die Partie in Holzbüttgen statt. Mit einem Sieg könnten die Red Hocks den Halbfinaleinzug perfekt machen, andernfalls gäbe es ein Entscheidungsspiel am Sonntag, dann ebenfalls in Holzbüttgen. (AZ)

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