Die U17-Mannschaft der Red Hocks Kaufering ist deutscher Meister 2024. Wie schon zwei Jahre zuvor, setzten sich die Floorballer vom Lech im Endspiel mit 3:2 im Penaltyschießen, diesmal gegen den UHC Sparkasse Weißenfels, durch.
Schon das Halbfinale gegen Gastgeber FBC München stand lange Zeit Spitz auf Knopf. „Ich hatte das Gefühl, dass wir eigentlich die bessere Mannschaft waren“, haderte dessen Trainer Julian Rüger mit der Qualität der eigenen Abschlüsse. Eine Partie auf Augenhöhe sah Kauferings Trainer Bernhard Wagner. „Mit einer Mannschaft, die innerhalb der letzten Monate noch mal richtig gereift ist, haben wir es durch Wille, Kampf und cleveres Powerplay zu unseren Gunsten entschieden“, schnauft sein Mitstreiter Norman Krevet durch.
Im Halbfinale liefern die Red Hocks ein packendes Spiel ab
Denn nachdem John Blümke, der für Kauferings kranken Topscorer Jonathan Krevet in die Verteidigung rutschte und dort zum besten Punktesammler und All-Star der Meisterschaft avancierte, das frühe 0:1 (3.) ausgeglichen hatte, lieferten sich beide Teams ein packendes Duell. Unter Druck gerieten die Red Hocks aber vor allem im zweiten Drittel, als sie sich nach zwei Strafen lange in Unterzahl waren. Doch Kaufering verteidigte clever, München verbummelte seine Möglichkeiten. Besser machten es die Red Hocks im letzten Durchgang. Erst Blümke (38.), dann Gregor Denk (38.) sorgten für die Zwei-Tore-Führung. München nahm früh seinen Torwart vom Feld und kam rasch zum Anschluss (41.). Doch obwohl die Red Hocks zu keiner richtigen Entlastung mehr kamen: Sechs Sekunden vor Schluss gelang Blümke doch noch der 4:2-Endstand - Finaleinzug für die Red Hocks.
Zuvor, in der Gruppenphase, hatte Kaufering sich mit Schenefeld zwar über weite Strecken schwergetan, setzte sich dann aber 5:2 klar durch. Keine Probleme machte der TV Eiche Horn Bremen, den Kaufering mit 7:0 besiegt hatte. „Eine solide Vorrunde“, fasste Wagner zusammen.
Im Finale trifft Kaufering wieder mal auf Weißenfels
Im Finale standen die Red Hocks dem UHC Sparkasse Weißenfels gegenüber. Beide Teams bemühten sich vor gut 200 Zuschauern um Kontrolle; dass es die Kauferinger waren, die sich den einen oder anderen Klops mehr leisteten und den Gegner so zu Hochkarätern einluden, blieb lange folgenlos. Im Gegenteil: Auf Zöllners 1:0 (13.) folgte noch das 2:0 durch Lukas Trieb nach einem Konter (20.). „Viele sind an ihre Grenzen gegangen und teilweise über sich hinausgewachsen“, lobte Wagner.
Die Schlussoffensive von Weißenfels nahm früh im Schlussdrittel Fahrt auf - knapp sieben Minuten vor Schluss glich der UHC aus, die Partie schien zu kippen. „Dass Weißenfels noch mal herankam, war bitter, aber wieder haben wir uns davon nicht beirren lassen“, schilderte Norman Krevet. Nach einer Verlängerung, in der beide Teams das Risiko vermieden, ging es ins Penaltyschießen. Weißenfels legte zunächst vor, die Red Hocks antworteten durch Finn Weber und Zöllner. „Wir hatten die besseren Nerven“, schildert Norman Krevet - und den stärkeren Torwart. „Dominik Fellner war überragend“, jubelte auch Wagner. „Er hat uns den Titel eingesackt.“
Für einige Kauferinger ein perfekter Abschied aus dem Nachwuchsbereich
Zur Belohnung gab es für Fellner, neben Teamkamerad Blümke, die Berufung ins All-Star-Team – und die Meistertrophäe für Kaufering.„Einen besseren Abschluss der Zeit im Nachwuchsbereich konnte es für viele Spieler nicht geben“, freuen sich die beiden Trainer. Wagner legt mit der Goldmedaille eine Trainerpause ein. „Dass wir auf unseren Topscorer und Abwehrstütze Jonathan Krevet verzichten mussten, war hart, hat aber dem Glauben keinen Abbruch getan. Jeder wusste, was zu tun war.“
Red Hocks Dominik Fellner (Torwart), John Blümke, Gregor Denk, Paul Krewinkel, Antonia Pianski, Ferdinand Reichenberger, Jonas Rubenwolf, Jule Rummel, Lukas Trieb, Ronja Trieb, Finn Weber, Tom Zöllner (Feldspieler), Jonathan Krevet, Norman Krevet, Bernhard Wagner (Trainer).