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Floorball: Floorball: Ricardo Wipfler verlässt das Kauferinger Bundesligateam

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Floorball: Ricardo Wipfler verlässt das Kauferinger Bundesligateam

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    Ricardo Wipfler (vorne) wird die Bundesliga-Floorballer der Red Hocks Kaufering erst mal verlassen. Aber es soll kein Abschied für immer sein.
    Ricardo Wipfler (vorne) wird die Bundesliga-Floorballer der Red Hocks Kaufering erst mal verlassen. Aber es soll kein Abschied für immer sein. Foto: Thorsten Jordan (Archivbild)

    Sie haben nun sieben Jahre den Löwen auf der Brust getragen– eine Zeit mit vielen bewegenden Momenten. Welcher war der größte?

    Ricardo Wipfler: Ich will es eigentlich gar nicht auf ein einzelnes Erlebnis beschränken. Große Momente waren für mich vor allem immer die Spiele, die eng waren und die wir in der Overtime dann noch gewonnen haben - zum Beispiel das Play-down-Spiel gegen den DHfK Leipzig vor wenigen Wochen, als wir mit einer irren Teamleistung noch gewonnen haben. Solche spannenden Spiele haben mir immer gezeigt: Es zahlt sich aus, dass wir so viel in unseren Sport investieren und auf vieles verzichten.

    Gibt es ein Spiel, das Sie herausheben würden?

    Wipfler: Wenn ich auf meine gesamte bisherige Floorball-Karriere schaue, war das sicherlich das WM-Finale der U19 in Kanada. Das war nicht nur eines meiner besten, sondern auch das wichtigste Spiel bisher.

    …mit einem genialen Happy End.

    Wipfler: Stimmt. Ich wurde Best Player und wir haben den B-WM-Titel geholt. Dieser Moment wird mir nie mehr aus dem Kopf gehen.

    Und Ihr größtes Red Hocks-Spiel?

    Wipfler: Das war gleich in meiner ersten Saison, als ich beim Final4 in Döbeln mit 14 Jahren in der ersten Reihe mit Maxi (Falkenberger, Anm. d. Red.) gespielt habe, das kam damals ziemlich unerwartet für mich. Wir haben das Finale gegen Weißenfels erreicht und dann zwar verloren, aber das wird mir auch immer in Erinnerung bleiben.

    Nach 114 Spielen für Kaufering ist vorerst Schluss. Wie geht´s weiter?

    Wipfler: Momentan bin ich noch in Thailand. Mitte September geht´s nach Deutschland zurück und dann direkt zum Studium nach Münster. Das ist ein spezieller Management-Studiengang, der den Fokus auf Südamerika legt und aufgrund dieser Ausrichtung konnte in leider nicht in der Nähe von Kaufering studieren.

    Sehen wir Sie trotzdem mal auf dem Floorballfeld?

    Wipfler: Das ist noch nicht ganz klar. Ich bin mit mehreren Vereinen in Gesprächen, es gibt unterschiedliche Möglichkeiten. Das wird sich wohl in den nächsten Wochen klären, aber sofern es möglich ist, will ich weiterhin Floorball auf professionellem Niveau spielen.

    Ist auch die Nationalmannschaft weiterhin ein Thema?

    Wipfler: Das kommt wohl auch darauf an, wie und bei welchem Verein es nun weitergeht. Sicher kann ich sagen: Seitdem ich Floorball spiele, war es auch immer meine Ambition, für die Nationalmannschaft berufen zu werden. In der U19 war ich vier Jahre dabei und auch für die A-Mannschaft wurde ich zu zwei Trainingslagern eingeladen. In den nächsten Jahren ist es auf jeden Fall ein Ziel, wieder mit dabei zu sein.

    Wir drücken die Daumen. Ihre Abschiedsworte an die Fans?

    Wipfler: Zunächst ein riesiges Dankeschön! Wenn ich meine Zeit Revue passieren lasse, waren die Fans immer ein großer Bestandteil der ganzen Red-Hocks-Familie. Wir sind kein normaler Verein, sondern unsere Familie und der Zusammenhalt im ganzen Club unterscheiden sich meiner Meinung nach zu vielen anderen Vereinen und Sportarten. Etwa die Heimspiele, die für uns Spieler fast schon Normalität sind – aber als ich mehrere Monate in Südamerika war, habe ich erst gemerkt, wie sehr die Menschen und die Atmosphäre mir abgehen. Die Unterstützung und das Gefühl, gemeinsam etwas zu erreichen, sind einfach das Schönste. Am Ende des Tages ist es genau das, was ein Leben lang bleibt. Auch meinen Jugendtrainern, Trainern, Mitspielern und allen Verantwortlichen in der Red-Hocks-Gemeinschaft möchte ich von Herzen ‚Danke’ sagen. Das ist kein Abschied für immer, denn einen großen Traum habe ich auf jeden Fall noch … “

    Welchen denn?

    Wipfler: Mein Bruder Raphi spielt aktuell in der Jugend der Red Hocks Kaufering und mein Traum wäre es, eines Tages mal mit meinen beiden Brüdern im selben Team zu spielen. Vielleicht laufen ja mal drei Wipflers in einem Kauferinger Bundesligaspiel auf. (AZ)

    Zur Person: Ricardo Wipfler ist erst 21 Jahre alt, dennoch zählte er in den vergangenen Jahren bereits zu den wichtigsten Stützen im Floorball-Bundesligateam der Red Hocks Kaufering. Nach einem Auslandsaufenthalt und einem kurzen Comeback in den Play-downs in der vergangenen Saison müssen die Red Hocks den Leistungsträger aus Weil nun endgültig verabschieden. In 97 Bundesligaspielen war Wipfler auf 128 Scorerpunkte gekommen.

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