Mit fünf Siegen aus sechs Spielen hat der HC Landsberg die Vorbereitung auf die Eishockey-Bayernliga abgeschlossen. Zum Start in die Punktrunde steht nun ein besonderes Spiel an: Die beiden Oberliga-Absteiger HC Landsberg und EHC Klostersee treffen aufeinander. Am Sonntag, ab 17.30 Uhr, findet die Partie, die einiges an Brisanz in sich hat, in Grafing statt.
Eigentlich hätten der HC Landsberg und der EHC Klostersee in der vergangenen Saison noch den Absteiger aus der Oberliga ausspielen müssen. Doch dazu war es nicht mehr gekommen: Auf den letzten Drücker meldete der HCL den Verzicht auf die Play-downs und stand damit als Absteiger fest. Der EHC schaffte es am Grünen Tisch, ebenfalls die Oberliga zu verlassen, war aber von der Entscheidung des HCL alles andere als begeistert.
Martin Hoffmann hat die Landsberg Riverkings zu Saisonstart als Trainer übernommen
Diese Vorgeschichte spiele aber keine Rolle mehr, sagt Martin Hoffmann. Zu Saisonbeginn hatte er die Riverkings als Cheftrainer übernommen und peilt mit der Mannschaft mindestens einen Pre-Play-off-Platz an. Denn trotz der überzeugenden Vorbereitung bleibt Hoffmann zurückhaltend. „Vorbereitung ist Vorbereitung, Saison ist Saison, das muss man klar so sehen.“ Bei den Mannschaften, die man in den Testspielen besiegt habe, als Neu-Ulm, Schongau und Buchloe handele sich um Teams, die man auch in der Liga hinter sich lassen müsse.
Trotzdem seien die Siege wichtig gewesen, vor allem für die Spieler, die noch die Niederlagen-Serien in der Oberliga im Kopf hatten. „Alle haben gesehen, wir können auch wieder gewinnen.“ Auch wenn Hoffmann ein kleiner Dämpfer nicht ungelegen gewesen wäre: „So können wir mit viel Selbstvertrauen in die Punktrunde gehen.“
Die Riverkings steigern sich im Laufe der Vorbereitung
Was auch ganz wichtig für den Coach ist: „Wir haben uns in jedem Spiel gesteigert.“ Vor allem beim letzten Test in Buchloe sei dies der Fall gewesen. „Über 40 Minuten haben wir sehr, sehr gut gespielt.“ Dann allerdings sei wieder „der Schlendrian reingekommen“, und das müsse man in der Punktrunde unbedingt abstellen.
Der Auftaktgegner Klostersee sei auch ein anderes Kaliber als die Bayernliga-Teams von der Vorbereitung. „Sie konnten einige Spieler aus dem Oberliga-Team halten und in Grafing ist es immer eklig zu spielen“, blickt Hoffmann auf die Partie. Dennoch werde man sich nicht nach dem Gegner richten. „Wir wollen unser Spiel durchbringen, also sicher in der Defensive stehen und aggressiv in der Offensive spielen.“ Wichtig sei auch, von der Strafbank wegzubleiben: „Wir dürfen uns nicht provozieren lassen“, fordert der Landsberger Coach.
Eigentlich stehen inzwischen seine Reihen, doch ausgerechnet zum Auftakt muss er auf einen erfahrenen Stürmer verzichten: Lars Grözinger ist nach seiner Spieldauer im Test gegen Ulm/Neu-Ulm eine Spieldauerstrafe erhalten und ist damit für den Punktspielstart in Grafing gesperrt. „Das ist schon bitter, da Lars sich zuletzt sehr gesteigert hat“, sagt Hoffmann, doch das sei nun nicht zu ändern. Zudem fällt Stephan Sailer aus und hinter dem Einsatz von Manuel Müller steht ein Fragezeichen.
Am Samstag wird die Eishockey-Bayernliga offiziell eröffnet
Immerhin gibt es gute Nachrichten in Bezug auf Tobias Wedl. Der Verteidiger hatte sich im letzten Test in Buchloe eine Schulterverletzung zugezogen, steht aber wieder zur Verfügung. Geklärt ist auch die Torhüter-Frage fürs erste Spiel: Neuzugang Moritz Borst wird in Grafing auflaufen.
Eröffnet wird die Eishockey-Bayernliga mit der Partie zwischen dem VfE Ulm/Neu-Ulm und dem EHC Königsbrunn am Samstag, ab 18 Uhr. Alle weiteren Partien finden dann am Sonntag statt. Das erste Heimspiel bestreiten die Riverkings am 20. Oktober, dann ist Dingolfing zu Gast. Und spätestens bei diesem Heimspiel bauen die Landsberger auch auf die Fans. „Es war schon toll, wie viele Zuschauer in der Vorbereitung gekommen sind“, freut sich der Landsberger Coach – das habe man so gar nicht erwartet und habe auch der Mannschaft unheimlich gutgetan.
In den Pre-Play-offs wäre das Heimrecht wichtig
Sollte man die Saison über von langwierigen Verletzungen verschont bleiben – und sich das Team über die gesamten 60 Minuten an den Plan halten – könnte durchaus in der Endabrechnung Platz sechs möglich sein, glaubt Martin Hoffmann. Realistischer sieht er sein Team bei Rang sieben bis zehn, das würde die Pre-Play-offs bedeuten. „Platz sieben oder acht wäre da schon wichtig, um das Heimrecht zu haben.“ Aber vielleicht geht ja auch mehr – vor allem, wenn der Start in die Bayernliga-Saison in Grafing gelingt.