Den Gegner zu ärgern, hatten sich Penzings Volleyballerinnen vorgenommen – schließlich waren der Tabellenzweite und -dritte zu Gast. Doch sowohl Heimstetten als auch Eichenau haben sich wohl nicht nur geärgert: Sie waren bedient. Beide konnten nämlich jeweils nur einen Punkt mitnehmen. Nach begeisternden Spielen mit langen, dramatischen Ballwechseln hieß es zwei Mal 3:2-Sieg für die Damen des FC Penzing.
Etwa 50 Zuschauer waren in der Halle des DZG in Landsberg und diese wurden für ihre Geduld bei den Marathonspielen mit sehenswertem Volleyball belohnt. Zunächst stand man den Heimstettenerinnen gegenüber: „Wir versuchen, einfach unser Bestes zu geben“, gab Barbara Reisacher die Marschroute vor und damit überrumpelte Penzing tatsächlich die Gäste und lag von Beginn an in Führung. Der Block stand genau richtig – Caro Zach und Nicki Mannsbart waren hellwach. Ziemlich locker holte der FCP so den ersten Satz mit 25:20. Der zweite Satz verlief ähnlich. Romana Kohlhund setzte ihre Angreiferinnen weiter perfekt in Szene, und besonders das Zusammenspiel mit Zach klappte perfekt. Reaktionsschnell und mit viel Kampfgeist verteidigten die Penzinger Damen ihr Feld und bauten so den Vorsprung aus. Andrea Epp und Chrissie Degle glänzten in der Annahme – ihre Bälle ermöglichten einen variablen Spielaufbau und bescherten mit 25:21 den zweiten Satzgewinn.
Beim Spielstand von 9:12 im dritten Satz verlor Penzing jedoch den Faden. Plötzlich kamen die Gäste auf und gewannen sogar relativ deutlich mit 25:18. Auch der vierte Satz begann sehr problematisch: 10:17 lag Penzing schon zurück, als das Team eine furiose Aufholjagd startete. Auf einmal hatte sogar Penzing den ersten Satzball. Die Zuschauer sorgten für tolle Stimmung, doch ein Abstimmungsproblem zwischen Mannsbart und Helmer brachte einen Punkt für Heimstetten. Auch danach hatte Penzing noch zweimal bei umstrittenen Ballwechseln Pech – man musste doch noch in den 5. Satz. Hier lag Penzing zwar erst hinten, zeigte dann aber Nervenstärke und holte sich mit 16:14 überraschend den Sieg gegen die haushohen Favoriten.
Das zweite Spiel gegen Eichenau begann verhalten. Penzing war noch nicht wieder im Spiel angekommen. Doch zehn Aufschläge von Christine Schöpf (9:15 bis 19:15) brachten den FCP genau rechtzeitig wieder ins Spiel. Der erste Durchgang ging durch ein schlaues Angriffsspiel mit präzisen Lobs mit 25:22 auf das Konto der Gastgeber. Dann allerdings klappte in den Sätzen zwei und drei nicht mehr viel: Sie gingen mit 25:17 und 25:16 an Eichenau. Vor dem entscheidenden vierten Satz schwor Trainer Achim Gelhaar sein Team noch mal ein: „Egal wie kaputt wir sind, egal wie es bisher gelaufen ist, seid jetzt mutig, denkt von Punkt zu Punkt.“ Besonders Nicki Mannsbart und Nadja Schmitz versenkten die Bälle hart und platziert – es begann ein harter Schlagabtausch mit vielen Emotionen auf beiden Seiten. Den Zuschauern wurde ein großes Spektakel geboten. Nachdem man den vierten Satz knapp (27:25), aber verdient gewonnen hatte, lag Penzing im 5. Satz von Beginn an vorne und ließ Eichenau keine Chance mehr (15:12).
Das Trainerteam Gelhaar/Babl lag sich nach zwei Stunden harter Arbeit – und ein paar grauen Haaren mehr – genauso glücklich in den Armen wie die Spielerinnen. „Diese vier Punkte sind viel mehr als wir uns vorgestellt hatten. Wir haben heute so gut zusammengespielt und uns diesen Erfolg hart erarbeitet“, meinte eine glückliche Andrea Epp.
Penzing: Brugger, Degle, Epp, Helmer, Kohlhund, Mannsbart, Reisacher, Schmitz, Schöpf, Theinschnack, Zach