Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Trabrennen ohne Sulky

Lokalsport

Trabrennen ohne Sulky

    • |
    Hier sitzt Melanie Fleschhut noch im Sulky - inzwischen bestreitet sie die Trabrennen mit Dylan Voyager im Sattel.
    Hier sitzt Melanie Fleschhut noch im Sulky - inzwischen bestreitet sie die Trabrennen mit Dylan Voyager im Sattel.

    Mit Pferden ist Melanie Fleschhut aufgewachsen - der Vater von Epimach Fleschhut hat den Reiterhof bei Erpfting aufgebaut. Inzwischen sind die Pferde der Mittelpunkt der jungen Dame, um den sich alles in ihrem Leben dreht. Nicht nur an den Wochenenden, auch unter der Woche stehen für sie immer wieder Rennen auf dem Programm. "Es ist einfach ein anderes Gefühl, wenn man auf dem Pferd sitzt und nicht im Sulky", begründet sie ihre Entscheidung, warum sie zum Trabreiten wechselte. Auch im Sulky hat sie erfolgreich Rennen bestritten, doch dann kam der Wechsel.

    Zusammen mit ihrem Vater fährt sie zu den Rennen, nach Daglfing, Berlin - praktisch in der gesamten Bundesrepublik. Mit dabei ist dann immer Dylan Voyager, der 8-jährige Wallach, auf dem Melanie alle ihre bisherigen Rennen bestritten hat. Früher ging Dylan, wie er gerufen wird, vor dem Sulky, wurde 2007 zusammen mit Epimach Fleschhut sogar Pferd des Jahres in Pfaffenhofen, doch inzwischen ist er mehr unter dem Sattel im Einsatz. "Das ist kein Problem", sagt Melanie Fleschhut: "Sobald er den Sattel sieht, weiß er, was Sache ist."

    Dass Trabreiten nicht so populär ist, liegt unter anderem auch daran, dass man ein sehr guter Reiter sein muss, um hier bestehen zu können. "Wir stehen im Sattel wie die Jockeys beim Galopprennen", erklärt Melanie Fleschhut. Dabei muss man dennoch das Pferd zurückhalten, damit es nicht in Galopp verfällt - keine einfache Sache.

    Ähnlich wie im Galopprennsport gilt es auch ein Gewichtslimit zu halten. "Die Reiter dürfen mit Sattel maximal 70 Kilogramm wiegen", erklärt die Reiterin. Für sie kein Problem: "Ich kann trotzdem alles essen, was ich will", sagt sie lachend.

    Allerdings verrichtet sie auch harte körperliche Arbeit. Derzeit macht sie die Ausbildung zum Pferdewirt Trabrennsport in München und "wenn ich fertig bin, gehe ich als Profi an den Start". Mit 16 Jahren begann sie ihre Amateur-Laufbahn - übrigens als jüngste Reiterin überhaupt. Viel ändern wird sich aber nicht, wenn sie als Profi an den Start geht. "Die Trabreiter sind eine große Familie, da gibt es bei den Rennen immer ein großes Hallo und man hilft sich gegenseitig", gefällt ihr die Atmosphäre bei den Rennen.

    Ist einmal der Startschuss gefallen, ist es mit der Kameradschaft aber erst einmal vorbei, dann zählt nur der Sieg. Beispielsweise bei der Rennserie um die "Rosen von Ecuador". Ein Rennen dazu hat Melanie Fleschhut kürzlich in Daglfing gewonnen und momentan liegt sie im Bereich der ersten drei Plätze. Im vergangenen Jahr wurde sie nur ganz knapp Vierte - das könnte sich diesmal ändern.

    Dafür ist viel Einsatz gefragt und neben Arbeit und Rennen bleibt da nicht viel Zeit. "Hobbys habe ich sonst eigentlich keine, aber es war schon immer mein Wunsch, etwas mit Pferden zu machen und mein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagt Melanie Fleschhut.

    Dabei vergisst sie auch nicht, dass ihr Großvater dafür den Grundstein gelegt hat: Die Blumen, die es für die Sieger gibt, legt sie immer auf sein Grab - nur die Schleife bleibt im Stall. (mm)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden