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Sportporträt: Erfolg – aber nicht um jeden Preis

Sportporträt

Erfolg – aber nicht um jeden Preis

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    Maria Zander (Mitte) holte bei der EM im Straßenrennen wieder die Bronzemedaille.
    Maria Zander (Mitte) holte bei der EM im Straßenrennen wieder die Bronzemedaille. Foto: Foto: Privat

    Hagenheim Eigentlich hat sie alles erreicht, was zu erreichen ist: Maria Zander war Masters-Weltmeisterin (mehrfach), hat Silber und zahlreiche Bronzemedaillen sowohl im Zeitfahren als auch beim Straßenrennen gewonnen. Dennoch ist sie nach wie vor hoch motiviert: Das Radfahren macht ihr einfach Spaß. Auch von der Europameisterschaft in Tschechien kehrte sie wieder mit einer Medaille zurück – diesmal gab es Bronze im Straßenrennen.

    Alle Jahre wieder geht es für Maria Zander um Welt- und Europameistertitel – doch so schön ein Erfolg auch ist, allein darum geht es ihr nicht. „Das Radfahren ist für mich ein hervorragender Ausgleich zur Arbeit“, erzählt sie. In der psychosomatischen Klinik in Windach ist sie beschäftigt – ein Job, der an manchen Tagen durchaus an die Nieren gehen kann. Auf dem Rad kann Maria Zander dann entspannen und abschalten.

    Und dann sind da noch die Wettkämpfe, bei denen sie „viele, viele Freunde trifft“. Auch wenn man auf dem Rad zunächst nur Konkurrenten kennt – spätestens im Ziel wird dann miteinander gefeiert, gelacht und auch „ein Gläschen Wein getrunken“, erzählt sie.

    Normalerweise holt Maria Zander ihre Titel im Zeitfahren, doch da klappte es diesmal nicht. Der Grund ist simpel. Derzeit startet die bald 59-Jährige in einer Altersklasse zusammen mit 50-jährigen Konkurrentinnen und knapp zehn Jahre machen doch viel aus.

    Starke Gruppe erwischt

    Immerhin gab es für sie Platz 6, und wie stark die Gruppe ist, zeigt, dass Maria Zander in der jüngeren als auch älteren Klasse mit ihrer Zeit gewonnen hätte. Dass es zum Sprung aufs Treppchen nicht gereicht hat, kann sie auch gut verkraften: „Man muss doch auch weiterfahren, wenn man nicht ganz vorne sein kann. Sonst kommt irgendwann ja gar kein Rennen mehr zustande“, sieht sie es sportlich fair. Und in der neuen Altersklasse, in die sie bald rutschen wird, kommt sicher auch wieder ihre Chance.

    Die hat sie diesmal im Straßenrennen ergriffen. Eigentlich nicht ganz so ihr Ding, da sie das Fahren im Pulk nicht besonders schätzt, doch „ich bin früher auch viele Straßenrennen gefahren und wollte es einfach mal wieder probieren“, erzählt sie. Dabei zeigte sie mit Platz 3 gleich, dass „man das auch nicht verlernt, so wie das Radfahren auch“.

    Dabei waren die Bedingungen alles andere als gut, denn gleich nach dem Start war ein etwa 7 Kilometer langer Berg zu bewältigen. „Da wurde das Feld gleich auseinandergerissen“, erzählt sie. Überhaupt war der Kurs zwar technisch gut machbar, dafür stellte er aber enorme Anforderungen an die Kondition – umso wertvoller ist die Medaille für Maria Zander.

    Kopf war nicht frei

    Im vergangenen Jahr hatte die Hagenheimerin den Kopf nicht so frei für die Rennen – Querelen mit dem Verband UCI beschäftigten sie und ihre Masters-Kollegen extrem. Inzwischen scheint wieder etwas Ruhe eingekehrt zu sein und auch hier gilt: Radfahren ist die beste Möglichkeit zur Entspannung und zum Abschalten.

    Im August wird es dann aber wieder ernst für Maria Zander, denn die Masters Cycling Classic in St. Johann stehen auf dem Programm. Sportlich sicher eine neue Herausforderung, aber vor allem „ist es schön, wieder die vielen Freunde zu treffen“.

    Maria Zander – eine ehrgeizige Sportlerin, die aber auch die richtige Relation zum Erfolg findet. (mm)

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