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Sport-Porträt: Robust, erfahren und torgefährlich

Sport-Porträt

Robust, erfahren und torgefährlich

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    ... robust und ausgesprochen ehrgeizig ist Hager ...
    ... robust und ausgesprochen ehrgeizig ist Hager ...

    Issing Wenn es beim Fußballspiel um Punkte und Tore geht, kennt der mittlerweile 41-jährige Norbert Hager aus Issing keine Freunde. Das war früher so, als er beim TSV Landsberg mit Kickern wie Eiband, Schlüter, Holzleitner und Lugmair für den TSV in der Bayernliga hinter dem Ball herjagte.

    Und heute, sage und schreibe 14 Jahre später, hat sich daran nichts geändert: Der 1,84 Meter große Maurermeister, der in jedem Spiel auf Biegen und Brechen gewinnen will, schnürt nun schon in der 6. Saison in Folge die Fußballstiefel für den FC Issing (FCI) – und er trifft und trifft: zuletzt am vergangenen Sonntag im Lokalderby gegen den FC Stoffen. Hager gelang wenige Minuten nach der Halbzeitpause schon der Endstand zum 2:0.

    Das war sein zweiter Treffer in der noch jungen Saison 2011/12 in der Kreisklasse 4. Und gleichzeitig ein Novum: Der FC Issing, aufgestiegen von der A- in die Kreisklasse, nahm Stoffen, dem Absteiger aus der Kreisliga, überraschend die Punkte ab.

    Vor jedem Spiel noch aufgeregt

    Bald 30 Jahre spielt Hager nun Fußball, in aller Regel im „offensiven Mittelfeld“ oder im Sturm. Trotzdem ist er vor jedem Einsatz aufgeregt und angespannt, fast wie ein kleines Kind an Weihnachten. Seine Frau Andrea, die mit ihm seit 24 Jahren zum Fußballplatz „pilgert“, weiß das am besten. Bereits am Samstag treibe ihn die nächste Begegnung, die meistens sonntags um 15 Uhr angepfiffen wird, innerlich schon um, berichtet die Ehefrau.

    Zum 40. hat sie ihrem Norbert ein Fotoalbum zusammengestellt, das ihn auf vielen Fußballfeldern in Aktion zeigt. Und außerdem in Zeitungsberichten festhält, wie oft er die Kugel im Laufe der Jahre ins Tor des Gegners gehämmert hat. In mancher Saison war das zwischen 20 und 25 Mal. Zuletzt 2009/10 in der A-Klasse: „Ich kann schon noch mithalten“, sagt der ehrgeizige Fußballer, „auch wenn ich zwischendurch einen der beiden Trainingsabende ausfallen lasse“. Eine der drei Töchter, zehn, 14 und 16 Jahre alt, fragt ihn dann bestimmt, „ob heute kein Training stattfindet“.

    Sie alle kennen längst sein „Ritual“ mit neuen Fußballschuhen: Wenn Hager damit in den ersten zwei Spielen nicht trifft, haben die „Treter“ eigentlich schon verloren. Dann werden sie bestenfalls noch beim Training genutzt oder gleich in die Ecke gestellt. Michael Eiband, ein ehemaliger Mitspieler, würde ihm raten, diese Schuhe einfach in die Mülltonne zu werfen. Hager ist in Fußballerkreisen als robuster Akteur mit einem bemerkenswerten „Torriecher“ bekannt, der kaum vom Ball zu trennen ist und höchste Gefahr verbreitet, wenn er mit diesem in den 16-Meter-Raum stürmt. Lediglich drei Rote Karten zeigten ihm die Schiedsrichter in seiner langen Karriere. Diese begann 1980 in der C-Schülermannschaft des FC Issing. Mit 17 durfte Hager, der gerne Steaks isst und Siege im geselligen Kreis im Vereinsheim feiert, bereits bei den Senioren ran.

    Aufstieg in die Bayernliga war der Höhepunkt

    Dann wechselte er zum SV Raisting und kämpfte in der Bezirksliga und Bezirksoberliga. Sein größter sportlicher Erfolg war jedoch 1996/97 der Aufstieg in die Bayernliga mit dem TSV Landsberg: „Vor 1000 Zuschauern habe ich gegen den FC Memmingen eines meiner besten Spiele überhaupt gemacht“, erinnert sich der 41-Jährige.

    Weitere Stationen waren wieder Issing und noch mal Landsberg (Landesliga und Bezirksoberliga). Dann gönnte sich Hager, der für seine Mannschaft immer alle Kräfte mobilisiert, drei Jahre Pause vom Fußball. Seither streift er sich das Trikot des FCI über. Und wäre auch nicht böse, man mag es kaum glauben, wenn er nicht zum Zug käme: „Ich bin immer für die Jugend, die Jugend soll spielen“, habe er Trainer Manfred Gruber schon wiederholt gesagt. Doch der wolle auf ihn, Hager, nicht verzichten: Zum einen wegen seiner großen Erfahrung und zum anderen fielen zurzeit mehrere Akteure wegen Verletzungen aus.

    Gibt es fußballerisch einen Unterschied zwischen der A- und der Kreisklasse, was meint Hager? „In der Kreisklasse wird etwas schneller gespielt, die Spielanlage ist reifer und die Mannschaften stehen kompakter“, so die Einschätzung des langjährigen Fußballers aus Issing. Er sei mit „Herzblut“ bei der Sache. Bei vielen guten und talentierten Spielern im Landkreis vermisse er dies, denn die wollten sich nicht bis zum Letzten anstrengen.

    Zum Schluss noch ein Wort zu den Fußball spielenden Freunden, die in den Reihen des Gegners auflaufen: Auf dem Platz sei er ein anderer Mensch, der unbedingt gewinnen wolle. Das hätten auch seine besten Spezl schon erfahren müssen, berichtet Hager. Doch nach dem Abpfiff sei alles vergessen.

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