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Sport-Porträt: Mit Taxi Mama zum Training

Sport-Porträt

Mit Taxi Mama zum Training

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    Pierre Welz ist erst 16 Jahre alt, hat aber beim Team Heimerer Schulen schon seine ersten Einsätze in der Regionalliga gehabt.
    Pierre Welz ist erst 16 Jahre alt, hat aber beim Team Heimerer Schulen schon seine ersten Einsätze in der Regionalliga gehabt. Foto: Foto: Sibylle Seidl-Cesare

    Landsberg, Erpfting Das Wort „Hüftschnupfen“ kann der junge DJK-Basketballer Pierre Welz aus dem Landsberger Stadtteil Erpfting nicht mehr hören. Dabei handelt es sich, wie in Wikipedia nachzulesen ist, um eine keimfreie Entzündung des Hüftgelenkes. Die Folge sind in das Knie ausstrahlende Schmerzen. Der Betroffene kann nicht mehr richtig laufen, sondern lediglich noch humpeln. Vor drei Jahren musste Pierre diese leidvolle Erfahrung machen und deswegen eine ganze Saison Pause vom Basketball machen. So lange, weil er immer wieder zu früh mit seinem Lieblingssport angefangen hat, obwohl die Entzündung noch nicht abgeklungen war.

    Über einen Freund war der angehende Absolvent der Johann-Winklhofer-Realschule in Landsberg – 2012 will er mit dem Zeugnis der Mittleren Reife abschließen – zum Basketball gekommen. Nach einem Probetraining war für den jungen Mann, der seit zehn Jahren mit seinen Eltern und den jüngeren Zwillingsbrüdern in Erpfting wohnt, in Sachen Basketball alles klar: „Es hat großen Spaß gemacht. Ich habe bei den Bambini mit dem Spielen angefangen. Jetzt, mit etwas über 16, durfte ich schon drei Mal einige Minuten bei der 1. Herrenmannschaft, die in der 2. Regionalliga kämpft, auf das Spielfeld“, ist der 1,85 Meter große Flügelspieler („Shooting Guard“) mit sich und der Welt ganz zufrieden.

    Hätte er einen Wunsch in Sachen Basketball frei, wäre es ihm recht, wenn er noch zehn bis zwölf Zentimeter wachsen würde. Denn dann wäre es noch einfacher, den Spielball in den Korb zu treffen. Sein großes Vorbild ist Dirk Nowitzki, der deutsche Superstar von den Dallas Mavericks. Wie sieht Pierre Welz, der seinem Alter gemäß regelmäßig in der U18 der DJK Landsberg spielt, seine Leistung? Dribblings durch die Abwehr hindurch, dieses Element gehöre zu seinen Stärken. Mit dem Werfen schaue es auch gut aus. An seinem Abwehrverhalten müsse er jedoch fest arbeiten, denn das weise ziemliche Mängel auf.

    Um fit und in Form zu bleiben, trainiert Welz vier Mal pro Woche: zwei Mal bei der U18 und zwei Mal bei den Herren. Als er für die DJK die letzte Saison in der U16 spielte, war für Welz nur noch der Mittwoch Basketball frei (kein Training, kein Spiel). Da trat Welz zusätzlich in einer Mannschaft an, die in der Jugend-Bundesliga spielte: Dieses Team wurde aus Aktiven von Landsberg, Germering und Fürstenfeldbruck formiert.

    Zu Training und Wettkämpfen bringt den ehrgeizigen Basketballer meistens das „Taxi Mama“: Renate Welz nimmt sich darüber hinaus die Zeit, um im Catering-Team des Vereins mitzuarbeiten. Kein Wunder, dass Basketball im Kreis der fünfköpfigen Familie – alle drei Söhne spielen aktiv – neben Pierre auch die Zwillingsbrüder Timo und Ricco (beide U16) immer ein Thema ist. Und dass bei Basketball im Fernsehen gerne in die Röhre geschaut wird.

    Bis vor vier Jahren schwang Pierre den Tennisschläger in Erpfting: Nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig bei Punktkämpfen und Vereinsmeisterschaften. Aus zeitlichen Gründen stellte er schließlich den Schläger in die Ecke. Nach Schulschluss und Ferien im nächsten Jahr beginnt der junge Mann am 1. September 2012 mit einer Ausbildung als Industriekaufmann bei der Firma Hirschvogel in Denklingen. Den Vertrag hat er bereits in der Tasche.

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