Penzing Matthias Peischer (19) vom FC Penzing, Abteilung Stockschießen, qualifizierte sich kürzlich mit dem Sieg bei der bayerischen Meisterschaft im Zielschießen in der Klasse U23 für die deutsche Meisterschaft. Am kommenden Samstag tritt der junge Zwei-Meter-Mann dann in Kühbach bei Aichach an. Peischer sieht der Entscheidung gelassen entgegen. Um in der Spitzengruppe mitzumischen, darf sich der Stockschütze keinen Fehler erlauben, eine saubere Technik ist erforderlich – und etwas Glück gehört dazu, plaudert der 19-Jährige aus dem Nähkästchen.
Aus Spaß an der Freud’ ist Peischer seit 2002/03 dabei und trainiert viel: im Sommer auf Asphalt – im Winter auf Eis. Zunächst spielte Peischer Fußball – im Tor. Dann wechselte er das Lager und „schnupperte“ bei den Stockschützen. Der Stock lief von Jahr zu Jahr besser, die Erfolge stellten sich ein. Sein bisher größter Coup: Matthias holte sich mit dem Team der deutschen Nationalmannschaft 2008 in Linz (Österreich) die Europameisterschaft. Überhaupt: Gute Leistungen beim Zielschießen, das es nur im Einzel gibt, stuft Peischer nicht so hoch ein wie Siege und Titel bei den Mannschafts-Wettbewerben im Stock- und Eisstockschießen.
Gründe zu jubeln und zu feiern gab es für den frischgebackenen Abiturienten der Fachoberschule Landsberg (Zweig Soziales) schon einige: Denn das von vielen Erfolgen verwöhnte Team Männer 1 des FC Penzing ist schon sieben Mal aufgestiegen. Vier Mal war Matthias dabei, der längst zur „Vorzeige-Mannschaft“ gehört. Diese geht mittlerweile, auch dank einer Umgliederung der Gruppen, in der 2. Bundesliga an den Start.
Damit geben sich die Penzinger Elite-Stockschützen aber nicht zufrieden. Denn sie peilen den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse, die 1. Bundesliga, an. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen sie vor der nächsten Saison noch mehr Vorbereitungs-Turniere spielen als bisher: „Da bleibt schon einige Zeit und auch einiges Geld auf der Strecke“, erläutert Peischer. Allein der Eisstock kostet 250 Euro, und für eine einzige Platte müssen 60 bis 70 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Mit einer Platte sei es aber nicht getan. Es müssten schon einige sein: Diese mit unterschiedlicher Oberfläche, um besser mit den wechselnden Eisverhältnissen zwischen stumpf und spiegelglatt zurechtzukommen. Neuerdings kümmert sich Peischer als Jugendleiter um den Nachwuchs der Stockschützen und ist als Kreisjugendwart tätig.
Beruflich peilt er das Lehramt an, ist sich aber noch nicht schlüssig, welche Fächergruppe er im Studium wählen soll. Zu den Dingen, die er in seiner Freizeit gerne macht (wenn es warm ist), gehört Beachvolleyball. Seit zwei Monaten ist Peischer einer der vielen Fans des „Geocaching“, das kurz GPS genannt wird. Das ist eine Art elektronische „Schatzsuche“ oder „Schnitzeljagd“, die ihn fasziniert. Noch mehr würde den hochgewachsenen Stockschützen jedoch der Aufstieg mit dem Männerteam in die 1. Bundesliga begeistern.