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Sport-Porträt: Glücksfall für den Handball

Sport-Porträt

Glücksfall für den Handball

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    Glücksfall für den Handball
    Glücksfall für den Handball

    Landsberg, Milbertshofen Mit sieben Jahren wollte Robert „Wiggerl“ Hofmann Fußballer beim TSV Milbertshofen werden. Seine Eltern hatten nichts dagegen. Sie fuhren mit ihm zur Geschäftsstelle des TSV, um ihren Sohn anzumelden. Doch mit Kicken wurde es nichts. Denn es gab gerade keinen Trainer für Buben wie den damals Siebenjährigen. Robert solle doch, so rieten ihm die Funktionäre, Handball spielen. Wenn ihm das nicht gefalle, könne er nach einiger Zeit immer noch auf Fußball „umsteigen“.

    Begeistert war Robert von diesem Vorschlag nicht. Doch er probierte es und schlüpfte zum ersten Mal in ein Handballer-Trikot. Über 36 Jahre sind seither vergangen: Für Robert „Wiggerl“ Hofmann, heute 43, verheiratet, zwei Kinder, 1,88 Meter groß, zu Hause im Süden von München, ist Handball nach wie vor die Sportart, die ihn rundum begeistert und Spaß macht.

    Mittlerweile nicht mehr als Spieler, sondern als Trainer. Dies seit Beginn 2012 bei der 1. Herrenmannschaft des TSV Landsberg. Vorher nahm Hofmann schon die A-Jugend des Traditionsvereins unter seine „Fittiche“, dies seit der Saison 2010/2011. Der ehemalige Bundesliga-Handballer des TSV Milbertshofen – unvergessen ist für ihn ein Einsatz vor 10000 Zuschauern in der Ostsee-Halle in Kiel – weiß natürlich, dass ihn am Lech keine leichte Aufgabe erwartet. Denn die zuletzt stark verjüngte 1. Herrenmannschaft ist nach der Vorrunde Tabellenletzter der Landesliga-Süd. „Da müsste schon ein Wunder passieren, wenn der drohende Abstieg noch verhindert werden soll“, macht sich der langjährige Team-Player und Trainer, der unter anderem in Trudering und Fürstenfeldbruck tätig war, nichts vor. Bange machen ist jedoch für den tatendurstigen Coach, der als Angestellter im Büro einer Brauerei in München arbeitet, kein Thema: „Wir brauchen die Jugend in den nächsten Jahren, um eine gesunde Basis für die Zukunft zu schaffen“, kündigt Hofmann an. Er könne sich, wie der TSV, ein längeres Engagement in Landsberg durchaus vorstellen.

    Allerdings müsse einiges gewährleistet sein. So soll bei den Herren nicht mehr zwei Mal pro Woche trainiert werden, sondern drei Mal, so die Vorgabe von Hofmann. Jugendliche, die auf dem Sprung zu den Senioren sind, sollten vier Mal in der Woche ran (zwei Mal A-Jugend, zwei Mal Herren). Erfolge könnten sich jedoch nur einstellen, wenn bei Spiel und Training „das Drumherum“ zur Seite geschoben wird und die Konzentration zu 100 Prozent dem Handball gelte: „So wollen wir dem Publikum zeigen, dass es wieder in die ,richtige Richtung’ geht, und dass der unbedingte Siegeswille und wachsendes Selbstvertrauen wieder da sind“, macht Robert „Wiggerl“ Hofmann allen Beteiligten Mut.

    Nach seinen Worten sind die Konkurrenten in der Landesliga nicht so gut, dass in der Rückrunde 2011/12 jede Begegnung verloren werden muss. Hofmann zufolge sollte es im Übrigen mit einer zwischenzeitlich gefestigten Mannschaft der Bezirksoberliga (BOL) möglich sein, in zwei bis drei Jahren – „vielleicht auch schon früher“ – wieder in der Landesliga anzuklopfen. Vorausgesetzt, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, macht der Trainer aufmerksam, der seit Jahrzehnten für Freunde und gute Bekannte einfach der „Wiggerl“ ist.

    Überraschung für die Mutter

    Warum eigentlich „Wiggerl“? Hofmann war ein großer Fan von Ludwig „Wiggerl“ Kögl, einem ehemaligen Profifußballer, der unter anderem bei den 60ern und den Bayern spielte. Ein Freund von Hofmann, auch Handballer, brachte den Spitznamen für Robert auf – bald kannten den viele. Seine Mutter jedoch nicht.

    Als sie eines Tages zuschaute und die Fans immer wieder „Wiggerl, Wiggerl“ riefen, wollte sie wissen, welcher Spieler da so lautstark angefeuert werde. Jetzt kam es auf: Die Rede war von ihrem Sohn Robert. Seine Mama war von „Wiggerl“ nicht begeistert. Daran musste sie sich erst langsam gewöhnen.

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