Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Sport-Porträt: Der Rollstuhl hindert ihn nicht am Sport

Sport-Porträt

Der Rollstuhl hindert ihn nicht am Sport

    • |
    Zacharias Wittmann spielt in der U22-Nationalmannschaft Rollstuhl-Basketball.
    Zacharias Wittmann spielt in der U22-Nationalmannschaft Rollstuhl-Basketball. Foto: Foto: Sarah Hofmann

    Apfeldorf Schon seit seiner Geburt ist Zacharias Wittmann, in der Nähe von Memmingen geboren, gehbehindert. Zurzeit wohnt der 20-jährige Basketballer in Apfeldorf und besucht die FOS in Weilheim. Seine Behinderung hält ihn von seiner Leidenschaft zum Sport nicht ab.

    Schon als Kind war er von Ballspielen begeistert, und auch wenn er beim Fußball mit seinen Freunden nicht selbst mitkicken konnte, stand er wenigstens im Tor und vereitelte so manchen Torschuss. Über seinen Cousin kam er dann zum Rollstuhlbasketball. Mit diesem fuhr er regelmäßig ins Training einer Hobbymannschaft.

    Dabei ging es ihm vor allem um Spaß und Bewegung. Aus demselben Grund nahm er in den Ferien an einem Trainingscamp für Rollstuhl-Basketball teil. Ahnungslos, dass er einmal zwei Auswahltrainern ins Auge fallen könnte, war der damals 13-Jährige umso überraschter, als er dort von solchen angesprochen und ins Training des Landeskaders Baden-Württemberg eingeladen wurde.

    Als jüngstes Talent konnte er sich erst zwei Jahre später gegen die bis zu 25 Jahre alten Mitkonkurrenten durchsetzten und wurde fest in den Kader aufgenommen. Durch Kontakte bekam er auch einen festen Platz in der zweiten Mannschaft von Ravensburg, die in der Oberliga spielt. Dort wurde Zacharias’ Können schnell bemerkt und gefördert. Mit 17 Jahren durfte er bereits bei den Spielen der ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga dabei sein. Mit einer Doppellizenz war es ihm möglich, auch in der zweiten Mannschaft aktiv zu bleiben, und er wurde, als er volljährig war, deren Trainer. Als Spielertrainer sozusagen hatte er am Wochenende gleich mehrere Einsätze. „Zwei oder drei Spiele an einem Tag können einen schon fertigmachen, aber ich habe kein Problem damit“, so der 20-jährige Zacharias, der ab kommender Saison wegen eines Wohnortwechsels zum SV Reha Augsburg wechselt.

    Zusätzlich in der Halle

    Neben dem zweimaligen Mannschaftstraining in der Woche, setzt Zacharias noch einige Stunden drauf: „In der Apfeldorfer Turnhalle übe ich Würfe und trainiere meine Ausdauer.“ Sein anhaltender Ehrgeiz hat sich bezahlt gemacht: Vor knapp fünf Jahren wurde er für die U19-Nationalmannschaft nominiert. Dort führte er sein Team erfolgreich als Kapitän an und nahm an sieben Länderspielen teil. Inzwischen ist er in der U22-Nationalmannschaft.

    Im Kajak unterwegs

    Privat geht Zacharias gerne Kajak oder Handbike fahren. Neben dem allgemeinen Interesse an Sport schaut er als Bayern-Fan auch gerne Fußball. Negative Erlebnisse hatte Zacharias Wittmann im Rollstuhlbasketball noch nicht: „Das Schicksal meinte es immer gut mit mir“, sagt er grinsend, „aber mir fällt ein peinliches Erlebnis ein.“ Dies ereignete sich, als er zu einem Basketballspiel seiner Mannschaft nach Ravensburg fuhr. Seine Sportkleidung hatte er schon an. Er brauchte sich nicht mehr umzuziehen. Nur sein Handy, das in seiner Sporthose war, sollte er in der Kabine lassen. Dies vergaß er, und wie sollte es anders kommen: Das Handy klingelte während des Spiels. Schnell wurde er ausgewechselt, doch der Anrufer hatte schon wieder aufgelegt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden