Es ist einfach etwas ganz Besonderes, und dafür muss man nicht mal Motorsport-Fan sein. Das Nacht-Skijöring in Reichling lockte trotz fast zweistelliger Minustemperaturen wieder etwa 1000 Zuschauer an die Strecke. Und die dürften alle auf ihre Kosten gekommen sein. Rund 70 Fahrer jagten mit ihren Skifahrern im Schlepptau über den Rundkurs, boten sich packende Zweikämpfe und auch einige Stürze, die aber zum Glück alle glimpflich ausgingen.
Warum, zeigte eine Szene ganz deutlich: Ein Skifahrer hatte seine Skier bei einem Sturz verloren und konnte diese vor den heranbretternden Konkurrenten nicht mehr von der Piste räumen. Doch diese erkannten die Situation, reagierten blitzschnell und wichen scheinbar mühelos aus: In Reichling waren Meister ihres Fachs am Start.
Schließlich hat das Rennen des MSC im ADAC inzwischen einen tollen Ruf, wie Michael Klein bestätigt. Mit seiner Bahnmaschine ist er nur im Winter unterwegs im Skijöring. Dass so manche Saison da arm an Rennen ist, sieht er ganz locker: „Das muss man so nehmen, wie es kommt“, meint er mit einem Achselzucken. Wenn allerdings die Reichlinger einladen, ist er, wenn irgend möglich am Start: „Dieses Nachtrennen ist einfach genial.“ Nicht nur die Atmosphäre bei Flutlicht locke, auch die Organisation. „Die Strecke ist super“, betont Klein und startet sein Motorrad.
Um die Strecke so perfekt zu präparieren, hatten die Reichlinger viel Zeit investiert. „Die ganzen Firmen aus dem Umkreis und dem Oberland haben uns unterstützt“, sagt Hubert Graf, der neue Vorsitzende des MSC. „Aber auch die Landwirte haben uns alle mit Schnee versorgt“, schickt er an deren Adresse ein großes Dankeschön. So konnte er – zusammen mit allen Helfern und Mitarbeitern – eine absolut gelungene Premiere feiern. Und auch noch eine ausgesprochen erfolgreiche dazu – wenn man die nebenstehenden Ergebnisse betrachtet. Da bleibt nur zu hoffen, dass es auch 2018 einen schneereichen Winter gibt.