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Schützen: Auf den Triumph folgt die Ernüchterung

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Auf den Triumph folgt die Ernüchterung

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    Eigentlich sollte am Schießstand der FSG Dießen Hochbetrieb herrschen, doch noch ist Schützenmeister Jakl Stainer allein: Wegen der Corona-Pandemie wird das Training erst wieder anlaufen und es ist nicht mal sicher, ob das Luftgewehr-Team in der 1. Bundesliga antreten kann.
    Eigentlich sollte am Schießstand der FSG Dießen Hochbetrieb herrschen, doch noch ist Schützenmeister Jakl Stainer allein: Wegen der Corona-Pandemie wird das Training erst wieder anlaufen und es ist nicht mal sicher, ob das Luftgewehr-Team in der 1. Bundesliga antreten kann. Foto: Messelhäuser

    Normalerweise müsste Jakl Stainer, Schützenmeister der FSG Dießen, voller Vorfreude sein. Startet die Luftgewehr-Mannschaft der FSG doch zum ersten Mal in der 1. Bundesliga. Aber was ist in Corona-Zeiten schon normal? Auch die Schützen leiden unter der Situation, und zwar so, dass Stainer eher verzweifelt klingt: „Wie es weiter geht? Keine Ahnung.“ Noch soll die Saison stattfinden, aber wie, wann und wo – das sind nicht die einzigen Fragen, denen sich Stainer stellen muss.

    Als Meister haben die Dießener Schützen den Aufstieg geschafft. Das war Ende Januar. Eigentlich sollte später noch eine große Feier stattfinden, doch so weit kam es dann nicht mehr. „Wir haben noch nicht mal unseren Aufstieg gefeiert“, sagt der Schützenmeister. Und trainiert werden konnte im Schützenheim auch nicht mehr. Erst in den nächsten Tagen soll das Training wieder anlaufen.

    Momentan plant Stainer mehrgleisig. Eigentlich müssen Wettkämpfe in der höchsten Klasse in Hallen ausgetragen werden, die auch 200 Zuschauern Platz bieten. „Wir würden dann in die Mehrzweckhalle gehen“, sagt Stainer. Sollten die Wettkämpfe ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen, könnte man auch ins Schützenheim gehen. Und dann steht immer noch ein Saisonabbruch im Raum, sollte eine zweite Welle ausbrechen. Angesichts der Unsicherheiten hatte Stainer vorgeschlagen, eine ähnliche Variante zu wählen wie beim Basketball, nämlich die Saison in Turnierform auszutragen. „Das wurde aber nicht angenommen.“ Unter anderem, um den Sportlern Wettkämpfe zur Vorbereitung für die geplanten Olympischen Spiele 2021 in Tokio zu geben.

    Also doch für eine „normale“ Saison planen. Da gibt es erst mal Veränderungen im Kader. Aus persönlichen Gründen hat Alisa Zirfaß die FSG verlassen und wechselte zum Konkurrenten Vöhringen. Für sie ist Lisa-Marie Höpp (Burglauer) neu in der Mannschaft. Ebenso neu ist Ines Maierhofer von den Bergschützen Voglarn und als zweite ausländische Kraft neben dem Österreicher Stefan Wadlegger verstärkt der Ungar Marton Istvan Klenczner das Team. Weiterhin mit dabei sind Maximilian und Johannes Ulbrich sowie Stephan Sanktjohanser.

    Das nächste Problem: Die 1. Bundesliga ist bedeutend teurer. „Es sind viel weitere Fahrten, außerdem muss man mindestens eine Übernachtung mit einplanen, eventuell auch zwei“, sagt Jakl Stainer. Diese Unkosten wollte man mit Sponsorengeldern bestreiten, doch erst machte die Pandemie die Kontaktaufnahme mit potenziellen Geldgebern schwer, jetzt sind die meisten Unternehmen selbst finanziell am Limit. „Wenn sich jemand meldet, freuen wir uns natürlich“, sagt Stainer mit einem Lächeln.

    Aber auch wenn die Saison durchgeführt werden kann, wird es spannend. Denn eigentlich sind in der deutschen Bundesliga auch die Top-Schützen aus aller Herren Länder am Stand. „Inwieweit diese dann eingesetzt werden können, wird sich zeigen“, verweist Stainer auf die möglicherweise drohende Quarantäne für die Sportler.

    Bis zum ersten Wettkampf am 10./11. Oktober bleibt der FSG Dießen zwar noch viel Zeit, abzuwarten ist allerdings, ob es in dieser Zeit mehr Sicherheit oder eher mehr Fragen geben wird. Also plant Jakl Stainer erst mal die nahe Zukunft: die Aufnahme des Schießbetriebs an den eigenen Ständen. „Wir müssen dafür auch ein Hygienekonzept erstellen“, sagt der Schützenmeister und das habe es in sich. Zwar darf inzwischen wieder jeder der 16 Stände belegt werden, aber nur eine Stunde. Anschließend muss alles – vom Bildschirm am Stand bis hin zu den Toiletten – desinfiziert werden.

    Keine leichte Aufgabe für die Schützen, aber dafür kann der Trainingsbetrieb zumindest wieder aufgenommen werden.

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