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Schießen: Die Moderatorin springt bei der FSG Dießen als Schützin ein

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Die Moderatorin springt bei der FSG Dießen als Schützin ein

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    Eva Maria Stainer sollte den Heimwettkampf der FSG Dießen in der Mehrzweckhalle eigentlich moderieren. Da aber mehrere Schützen ausfielen, trat sie stattdessen zum Wettkampf an.
    Eva Maria Stainer sollte den Heimwettkampf der FSG Dießen in der Mehrzweckhalle eigentlich moderieren. Da aber mehrere Schützen ausfielen, trat sie stattdessen zum Wettkampf an. Foto: Thorsten Jordan

    Corona hat auch bei der Premiere der 1. Bundesliga Luftgewehr in Dießen kräftig dazwischengefunkt. Zwar konnte sich die FSG trotz vorgeschriebener Besuchseinschränkungen immer noch über rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer und gute Stimmung in der Mehrfachturnhalle freuen, aber sportlich hat es die Gastgeber hart getroffen. Eva Maria Stainer kam dadurch zu ihrem unerwarteten Debüt in der Bundesliga.

    Bei der 0:5-Niederlage gegen den großen Favoriten Der Bund München mussten die Gastgeber schlichtweg mit dem letzten Aufgebot antreten. Marton Klenczner hatte vom ungarischen Verband wegen der gleichzeitig laufenden Landesmeisterschaften keine Freigabe erhalten. Sein gleichwertiges Pendant auf Position eins, der Österreicher Stefan Wadlegger, musste wegen Corona ebenso passen wie Amalie Anton und Ines Maierhöfer. Deswegen musste die als Moderatorin vorgesehene Eva Maria Stainer trotz langer Wettkampf- und Trainingspause noch einspringen.

    Dießenerin hat ihre Ausrüstung bei jedem Wettkampf in der Bundesliga dabei

    „Ich bin der Notnagel“, sagt Stainer über ihre Rolle im Bundesligateam, das aus neun Athletinnen und Athleten besteht. Fünf müssen beim Wettkampf antreten. Sie habe sich zuletzt viel um ihren Studienabschluss gekümmert und habe angefangen zu arbeiten. Da sei weniger Zeit fürs Training geblieben. „Hinzu kam, dass mir wegen der coronabedingt ausgefallenen Wettkämpfe die Nervenstärke fehlte, die man sich dort erarbeiten kann.“ Die 27-Jährige war zudem stark in die Vorbereitung des Heimwettkampfs eingebunden. Eva Maria Stainer fährt zu allen Bundesligaduellen mit und hat auch immer ihre Ausrüstung dabei. „Es kann ja immer mal sein, das jemand kurzfristig nicht kann oder sich schlecht fühlt und ich habe die Lizenz, um in der Bundesliga zu schießen.“ Meist kümmert sie sich um Organisatorisches.

    Im Heimwettkampf gegen München schaffte sie 376 Ringe. Angesichts der Umstände sei das ein akzeptables, aber kein gutes Ergebnis, sagt sie. Im vergangenen Jahr habe sie einen Durchschnitt von 381 Punkten gehabt. „Der Wettkampf war für mich wegen der kurzen Vorbereitungszeit sehr anstrengend“, bilanziert die Dießenerin. Erst Freitagabend sei klar gewesen, dass sie gefordert ist, damit Dießen die vorgeschriebenen fünf Athleten an den Schießstand bringen kann. „Immerhin habe ich damit irgendwann mal in allen Ligen geschossen, die es in unserem Sport gibt“, sagt sie und schmunzelt.

    Rund 200 Besucher verfolgten den Wettkampf des FSG Dießen in der Mehrzweckhalle.
    Rund 200 Besucher verfolgten den Wettkampf des FSG Dießen in der Mehrzweckhalle. Foto: Thorsten Jordan

    Dießens Mannschaftsergebnis wäre gegen den Bund München in kompletter Besetzung wohl etwas erträglicher ausgefallen. Aber eine Überraschung war so einfach nicht drin. Dazu ist der Tabellenzweite Der Bund München als schärfster Verfolger von Spitzenreiter Vöhringen einfach zu stark. Dießen befindet sich zwar als Neuling unverkennbar im Vorwärtsgang, aber zur deutschen Spitzenklasse fehlt (noch) ein Stück.

    Das Rumpfaufgebot hat sich gegen München dennoch beachtenswert verkauft. Maximilian Ul-brich, der für die beiden Ausländer in die Spitzenposition nachgerückt war, brillierte gleich mit standesgemäßen 397 Ringen. Und doch kam er gegen den Kroaten Petar Gorsa, einen der weltbesten Luftgewehrschützen, noch um einen Ring zu kurz. Auch Stephan Sanktjohanser steigerte sich mit 394 Ringen zu neuer persönlicher Saisonbestleistung. Aber er traf ebenfalls auf eine 398er-Schützin. Wacker schlugen sich auch Johannes Ulbrich und Lisa Marie Höpp, der wie Maximilian Ulbrich nur ein Ring zum Remis und folgendem Stechschuss fehlte. Eva Maria Stainer traf ebenfalls auf eine Gegnerin von feinstem Format.

    FSG Dießen rutscht auf den vorletzten Tabellenplatz ab

    Die Dießener hätten sich für den Heimkampf sportlich zwar einen besseren Verlauf gewünscht. Aber zum Resignieren besteht für die Ammerseetruppe überhaupt kein Grund, auch wenn sie durch die glatte Niederlage bis auf den vorletzten Rang zurückgefallen ist. Gegen schwächere Gegner ist in kompletter Besetzung in den kommenden Runden sicherlich noch einiges drin. So kann man der Hoffnung von Schützenmeister Jakob Stainer nur zustimmen, „dass dies nicht der letzte Bundesligawettkampf in Dießen gewesen ist“.

    Mit dem Besuch und vor allem der Organisation kann die FSG mehr als zufrieden sein. Ihre Anerkennung zollten dem Luftgewehrteam durch ihre Anwesenheit auch Dießens Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger) und Stellvertreter Roland Kratzer (CSU), einige Gemeinderäte sowie Gauschützenmeisterin Andrea Schmelzer.

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