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Scheuring/Hagenheim: Schütze David Probst ist bereit für die Bundesliga

Scheuring/Hagenheim

Schütze David Probst ist bereit für die Bundesliga

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    David Probst schießt mit der Luftpistole für Edelweiß Scheuring. Der 17-Jährige ist Mitglied in der Sportfördergruppe der Polizei.
    David Probst schießt mit der Luftpistole für Edelweiß Scheuring. Der 17-Jährige ist Mitglied in der Sportfördergruppe der Polizei. Foto: Julian Leitenstorfer

    „Das Gefühl, wenn man gut schießt und für den Aufwand, den man reingesteckt hat, belohnt wird, das ist einfach das Beste“, erzählt David Probst. Der 17-Jährige schießt seit einem Jahr im Luftpistolenteam von Edelweiß Scheuring und tritt mit seiner Mannschaft nach dem Aufstieg ab nächster Saison in der 1. Bundesliga an. „Mit dem Aufstieg gerechnet habe ich nicht direkt, aber ich habe es gehofft.“

    Das Schießen war nicht sein erstes großes Hobby. „Ich habe viele Jahre Basketball gespielt, schon bevor ich geschossen habe“, erzählt der angehende Polizist. Auch Trompete hat er früher gespielt. Mit dem Luftpistolen-Schießen hat David Probst mit zwölf Jahren angefangen. Erst ab dann dürfe man offiziell im Verein schießen, daher sei es ein normales Einstiegsalter, erklärt er. Mit einer Lichtpistole hatte er zuvor nicht geübt. „Mein Vater schießt schon seit vielen Jahren in Utting und hat mich mal mitgenommen. Zu meinem zwölften Geburtstag habe ich dann eine Luftpistole bekommen.“

    Früher schoss David Probst für Utting in der Gauliga

    Bis zu seinem Wechsel nach Scheuring hat David Probst, der mit seiner Familie in Hagenheim wohnt, für die SG Utting geschossen. Und der Erfolg kam schnell: 2017 wurde David Probst deutscher Jugendmeister, ein Jahr später Vizemeister. Vor zwei Jahren war er sogar in Aserbaidschan beim Quotenplatzturnier für die Youth Olympic Games dabei. „Da habe ich zwar nicht allzu gut abgeschnitten, aber für meinen ersten internationalen Wettkampf war ich trotzdem zufrieden“, erzählt er. Seine Leistung blieb nicht unbemerkt: Der SV Peiting wollte das Nachwuchstalent zu sich in die 1. Bundesliga holen. „Das habe ich aber abgelehnt. Gleich zum Start habe ich mir das nicht zugetraut.“

    Die Einladung zum Probetraining beim zweiten Bundesligisten Scheuring nahm der 17-jährige aber an. „Philipp Ranzinger war lange Zeit mit mir im Bayernkader und hat mich gefragt, ob ich mal in Scheuring vorbeikommen will.“ Nachdem er öfter beim Training dabei war, durfte er auch bei einem Kontrollwettkampf gegen die HSG München mitschießen. Weil er sich mit dem Team so gut verstand, blieb David Probst schließlich bei Scheuring. „Die Mannschaft ist cool, alle sind super nett. Und ich wollte sowieso irgendwann in die Bundesliga wechseln. Es lief auch ganz gut, zwischendrin hatte ich mal eine Flaute, aber im Großen und Ganzen hat es gepasst.“ Den Leistungsunterschied zwischen der 2. Bundesliga und der niedrigeren Gauliga, in der er für Utting antrat, merkt der 17-Jährige deutlich. „Und jetzt schießt man Mann gegen Mann, das ist noch mal ein ganz anderer Druck.“ In den unteren Ligen hatten die fünf Schützen ihre 40 Schuss abgegeben und die Ringe wurden am Ende zusammengezählt, erklärt das Nachwuchstalent.

    Viel Zeit für andere Hobbys bleibt nicht

    Um auch in der 1. Bundesliga bestehen zu können, geht David Probst nicht nur zwei Mal die Woche ins Mannschaftstraining. So oft wie möglich trainiert er vormittags auch alleine. Alle zwei Wochen steht zudem ein zweitägiges Profitraining auf dem Programm, bei dem die Trainer intensiver auf die einzelnen Schützen eingehen. Viel Zeit für andere Hobbys, Freundin und Freunde bleibt da nicht. „Meine Freunde finden es nicht immer gut, wenn ich am Wochenende keine Zeit habe. Aber sie unterstützen mich.“

    Mit seiner Ausbildung bei der Polizei lässt sich seine sportliche Karriere aber recht gut vereinbaren. „Ich mache eine duale Ausbildung in der Sportfördergruppe. Das heißt, ich werde für sportliche Wettkämpfe freigestellt“, erklärt der Schütze, der vergangenes Jahr seinen Realschulabschluss gemacht hat.

    Das nächste Ziel ist die Europameisterschaft

    Auf eine viermonatige Ausbildungsphase folgen zudem einige Wochen Pause, in der er sich ganz dem Sport widmen kann. „Deswegen dauert die Ausbildung auch fünf Jahre, statt nur zweieinhalb.“ Vor allem das Schusstraining bei der Polizei macht David Probst großen Spaß. Und auch dort gehört er zu den Besten – auch wenn das Treffen etwas schwerer als mit der Luftpistole ist. „Für das Luftpistole-Schießen bringt mir das Schusstraining bei der Polizei aber nichts, das ist etwas komplett anderes.“ Ist die Ausbildung abgeschlossen, will der 17-Jährige bei der Hundestaffel arbeiten. „Hunde sind einfach toll, ich habe selbst einen Border Collie“, erzählt er.

    Auch sportlich hat der Schütze große Pläne. Bei der nächsten Europameisterschaft im März will er unter die Besten kommen. Dafür muss er sich vorher noch in der Qualifikation durchsetzen. Bei der SG Utting hat David Probsts vier Jahre älterer Bruder inzwischen seinen Platz eingenommen. „Ich habe ihm meine Zweitwaffe überlassen“, sagt er. Die habe er vor zwei Jahren beim Oktoberfestschießen gewonnen. „Da bin ich beim Blattlschießen Zweiter geworden.“

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