Rott, Pähl Aus der Traum von einem möglichen Aufstieg in die Fußball-Kreisliga: Der TSV Rott hat am Samstag nach 120 packenden Minuten in der Relegation gegen den ESV Penzberg mit 3:4 verloren. Die Verlängerung, in der Rott ab der 97. Minute wegen eines Platzverweises nur noch zu zehnt war, hatte es in sich – fünf Treffer fielen auf beiden Seiten. In der 119. Spielminute beendete Penzberg mit dem entscheidenden Treffer durch Reicheicher die Hoffnungen der zahlreichen mitgereisten Fans aus Rott und der Elf von Albert Gehring auf ein Elfmeterschießen.
Rund 400 Zuschauer verfolgten die Relegationspartie auf dem Sportplatz in Pähl. Begleitet wurde das Spiel immer wieder von strömendem Regen. Beide Teams gingen zunächst auf Nummer sicher auf dem schwierigen Untergrund. Nach je zwei guten Möglichkeiten beider Mannschaften fand Rott nach 20 Minuten besser ins Spiel und ließ Ball und Gegner laufen. In der 25. Minute flankte Robert Storch an den langen Pfosten, wo Salvatore Scolaro nur noch den Kopf hinhalten musste und den TSV in Führung brachte. Eine Viertelstunde später kam Penzberg durch Dominic Mittag zum Ausgleich.
Zu Beginn der zweiten Hälfte machte Rott ordentlich Druck und Scolaro hatte drei hochkarätige Chancen. Das Spiel plätscherte danach vor sich hin wie der Nieselregen. Beide Mannschaften blieben jeweils in den gegnerischen Abwehrreihen hängen und Torraumszenen waren Mangelware. Dickste Chance hatte abermals Scolaro, der in der 80. Minute nur das Lattenkreuz von der Strafraumgrenze traf und so ging es mit dem 1:1 in die Verlängerung, in der Heinrichs völlig frei stehend einen Querpass zum 2:1 für Penzberg verwertete (92.).
Rott schafft zu zehnt zwei Tore
Fünf Minuten später musste Rotts Angreifer Michael Klöck mit Gelb-Rot wegen Meckerns vom Platz. Doch der Platzverweis setzte bei Rott enorme Kräfte frei und der TSV drängte auf den Ausgleich. Benjamin Wild glich mit einem direkten Freistoß aus 20 Metern, bei dem der Ball kurz vor Penzbergs Keeper aufsetzte, zum 2:2 aus (102.). Doch die Freude währte nicht lange. Mittag lupfte den Ball über den herauseilenden Keeper Thomas Dormeyer und traf mithilfe des Innenpfostens zum 3:2 (105.). Aber Rott gab noch nicht auf und der eingewechselte Jürgen Stindl traf per Kopf zum 3:3 (112.), nachdem Scolaro zuvor an der Außenlinie drei Gegenspieler hatte stehen lassen. In der hektischen Schlussphase griff der Schiedsrichter häufig zu Gelb, da die Emotionen hochkochten. TSV-Keeper Dormeyer fischte kurz vor Schluss einen Freistoß der Penzberger aus dem Kreuzeck, doch in der 119. Minute war er endgültig geschlagen. Der Pfosten hatte noch für Rott gerettet, doch den Abpraller nutzte Reicheicher zum 4:3 für Penzberg.
„Wir sind erst in der Verlängerung richtig aufgewacht, da haben wir die richtige Leidenschaft gezeigt“, sagte TSV-Trainer Albert Gehring, der die taktische Diszipliniertheit seines Teams lobte, gleichzeitig den fehlenden Zug zum Tor bemängelte. „Es ist schade, wenn man so weit kommt, möchte man den Aufstieg mitnehmen. Trotzdem habe wir eine schöne Saison gespielt.“ Sein Gegenüber, ESV-Coach Stefan Schwinghammer, lobte sein junges Team. „Rott ist offensiv sehr stark besetzt. Aber wir sind zum Schluss belohnt worden.“ Penzberg trifft jetzt im alles entscheidenden Aufstiegsspiel am Mittwoch in Wielenbach auf Oberalting.