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Radsport: Zwei Medaillen bei Senioren-Olympia

Radsport

Zwei Medaillen bei Senioren-Olympia

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    Mit einer Gold- und einer Silbermedaille ist Rennradfahrerin Maria Zander (Mitte) aus Hagenheim von den „World Masters Games“ zurückgekehrt.
    Mit einer Gold- und einer Silbermedaille ist Rennradfahrerin Maria Zander (Mitte) aus Hagenheim von den „World Masters Games“ zurückgekehrt.

    Hagenheim/Turin Einen tollen Erfolg hat Rennradfahrerin Maria Zander bei „World Masters Games“, die als die Olympischen Spiele für Seniorensportler gelten, in Turin errungen. Bei einem Radkriterium sicherte sie sich Silber und einen Tag später beim Zeitfahren mit elf Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte die Goldmedaille.

    Die „World Masters Games“ finden seit 1985 im olympischen Rhythmus alle vier Jahre statt. Erstmals war Italien Gastgeberland. Rund um Turin maßen sich im Piemont Tausende Sportler in 29 Sportarten. An 72 Austragungsstätten wurden die Besten ermittelt. Maria Zander, die für den RC Weiss-Blau München startet, hatte im Vorfeld der Veranstaltung die Qual der Wahl: Sie entschied sich, anstatt an der Europameisterschaft teilzunehmen, zu den „World Masters Games“ zu reisen, „da ich noch berufstätig bin und nicht zu allen Rennen fahren kann“. Die 60-Jährige sollte ihre Entscheidung nicht bereuen: „Die Veranstaltung war sehr beeindruckend, Sportler aus allen Nationen waren angereist.“

    Die Radwettbewerbe fanden im Parco Valentino am Po statt. „Der Kurs war technisch sehr anspruchsvoll mit Kopfsteinpflaster, und vielen Kurven und Wenden“, berichtet die Hagenheimerin, „man konnte auch nur zu bestimmten Zeiten trainieren, da auch die Triathlon- und Biathlon-Wettbewerbe dort stattfanden.“ Der erste Wettbewerb, der für Zander anstand, war das Kriterium, an dem insgesamt 21 Fahrerinnen teilnahmen.

    Zander ging in der Altersklasse 60+ an den Start. „Trotz der großen Hitze wurde das Tempo von den jüngeren Fahrerinnen sehr hoch gehalten. Die Temperaturen waren bei 38 Grad und die Luftfeuchtigkeit hoch“, so Zander. „Trotzdem hatte ich ein gutes Rennen und gewann Silber hinter Australien und vor Russland.“

    Für Maria Zander gab es nur eine kurze Verschnaufpause. Tags darauf stand schon das Zeitfahren auf dem Programm. Ihr Mann Wolfgang, der sie zu allen Wettkämpfen begleitet und für die Technik zuständig ist, fuhr sie morgens vom Hotel zum Parco Valentino. Beim Zeitfahren wurde mit zwei Wenden und zwei Hügeln mehr der gleiche Kurs durchfahren wie am Vortag. Während das Thermometer 38 Grad anzeigte, waren 10,8 Kilometer zu bewältigen. „Am Start hatte ich noch ziemlichen Stress, da der Chip für die Zeitnahme kurzfristig noch auf die andere Seite der Vordergabel ummontiert werden musste. Aber vielleicht war das das Quäntchen Adrenalin, das mir dann die Goldmedaille vor zwei Australierinnen einbrachte“, freut sich Zander über den Triumph.

    Auf Du und Du mit den Footballerinnen aus

    Nach den Wettkämpfen genossen die Zanders dann das Flair der „World Masters Games“. „Bei uns im Hotel war die Damenfootball-Mannschaft aus Kanada – tolle Frauen mit unglaublichen Nehmerqualitäten. Jeden Abend war der Barmann damit beschäftigt, ihnen Eisbeutel abzufüllen, für die Blessuren nach ihren Spielen“, erzählt Maria Zander. Das Motto der Spiele lautete „everlasting passion“. „Das heißt ja ’immerwährende Leidenschaft’, und ich glaube, wenn man in unserem Alter noch so für seinen Sport brennt, dass man ab und zu Eis drauf tun muss, ist das schon allerhand“, so Maria Zander. Für die 60-Jährige geht es demnächst nach St. Johann in Tirol. Dort finden mit den „Masters-Cycling-Classic“ die Radweltmeisterschaften statt. Maria Zander ist dort zweifache Titelverteidigerin. (lt)

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