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Pürgen: Fußball: Vom SV Lengenfeld zum FC Bayern München

Pürgen

Fußball: Vom SV Lengenfeld zum FC Bayern München

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    Sydney Lohmann (links) hat am Wochenende die Chance, mit den Damen des FC Bayern München deutscher Vizemeister zu werden.
    Sydney Lohmann (links) hat am Wochenende die Chance, mit den Damen des FC Bayern München deutscher Vizemeister zu werden. Foto: FC Bayern München

    Mit vier hat sie beim SV Lengenfeld mit dem Fußballspielen begonnen. Jetzt, 16 Jahre später, ist sie mit gerade mal 20 (wurde sie vergangene Woche) Stammspielerin bei den Frauen des FC Bayern München, hat zwei A- und 39 Junioren-Länderspiele absolviert, stand im Champions-League-Halbfinale gegen Barcelona und bestreitet am Sonntag bei der SGS Essen ihr 50. Pflicht- und 40. Bundesligaspiel für die Bayern. Die Rede ist von Sydney Lohmann.

    In Bad Honnef geboren, kam sie im Alter von drei Jahren nach Pürgen, lebte dort mit Mama Isabel, einer Kanadierin, Papa Malte, einem Hamburger, und ihrer älteren Schwester Hannah, bis sie 16 war. Sie spielte in Kaufering und Fürstenfeldbruck und schaffte dann den Sprung, von dem jeder Fußballer und jede Fußballerin träumt: „Syd“ wechselte zum großen FC Bayern München. Sie spielte erst in der U17 und in der Zweiten des deutschen Rekordmeisters, stieß dann nach der U17-WM im Herbst 2016 in Jordanien zum Bundesligateam.

    Der Vertrag geht bis 2022

    „Seit März 2017 gehörte ich fest zur ersten Mannschaft“, erzählt sie. Lohmann hat einen Vertrag bis 2022 – und FCB-Frauen-Managerin Karin Danner sagt über sie: „Sie ist eines der größten Talente – bei uns und beim DFB.“

    Doch die Mittelfeldspielerin („Am Liebsten auf der Sechs oder Acht“) bleibt ob solchen Lobes ganz bescheiden, will auch von Komplimenten wie „deutsche Spielerin der Zukunft“ nichts wissen: „Ich bin jung und hatte einige Spielzeiten, das freut mich. Aber ich will, muss und kann mich noch entwickeln“, erzählt sie im Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt und verrät auch das Geheimnis um ihren doch eher ungewöhnlichen Vornamen, der tatsächlich eng mit der größten Stadt Australiens verbunden ist: „Meine Eltern haben in Sydney geheiratet. Da entstand die Idee.“

    Es bleibt auch Freizeit

    Und wie sieht die normale Woche einer Bundesligaspielerin aus? „Ganz cool eigentlich“, sagt sie. „Am Sonntag ist meistens Spiel, am Montag Regeneration, Spielersatztraining oder Arbeit mit den Physios und am Dienstag ist frei.“ Mittwoch und Donnerstag stehen in der Regel zwei Trainingseinheiten an, da bleiben die Frauen den ganzen Tag im Campus. Am Freitag wird einmal geübt und am Samstag ist Abschlusstraining. „Alles recht entspannt“, sagt Sydney Lohmann. „Da bleibt auch Zeit für was anderes. Wir kochen viel zusammen, gehen im Olympiapark Fahrrad fahren und ich bin auch oft zu Hause bei meiner Familie in Pürgen.“ Bald wird die Zeit wohl ein bisschen knapper: Ab Oktober wird sie „soziale Arbeit und Sport“ an der HAM (Hochschule für angewandtes Management) in Ismaning studieren.

    Am Sonntag, beim Tabellenvierten Essen, geht’s für die Bayern-Damen um die Vizemeisterschaft hinter Wolfsburg. Mit einem Sieg ist die erneute Qualifikation für die Champions League geschafft. Ein großes Ziel für Sydney Lohmann, schließlich denkt sie gerade an das Spiel in Barcelona auf dem Nebenplatz des Camp Nou, trotz der 0:1-Niederlage, gerne zurück: „Das war mit dem Verein bislang das Highlight meiner Karriere.“

    Länderspiel-Debüt gegen Italien

    Das andere Highlight: Ihr Länderspiel-Debüt im November 2018. Da wurde sie in Osnabrück beim 5:2 gegen Italien in der 71. Minute eingewechselt. Im März 2020, beim 4:0 beim Algarve-Cup gegen Norwegen, stand sie bereits in der Startelf. Weitere Länderspiele sind neben dem Titel mit den Bayern ihr großes Ziel. Sie ist sicher: „Wenn die Leistung im Verein stimmt, kommt alles andere von allein.“

    In Essen wird’s wieder ein „Geisterspiel“ ohne Zuschauer geben. Kein großes Problem für sie: „Ich hab’s mir schlimmer vorgestellt. Es ist zwar ungewohnt, wenn alles so still ist. Aber sobald man spielt, blendet man das aus. Da fällt es gar nicht mehr auf.“

    Abschlussfrage: Gibt es eigentlich Kontakt zu den großen Stars, den Herren der Bayern? „Leider nicht“, verrät Sydney Lohmann. „Da gibt es nicht viele Berührungspunkte. Vielleicht mal bei einem Foto-Shooting. Aber das ist es dann auch schon...“

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