Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Porträt: Brandgefährlicher Stürmer

Porträt

Brandgefährlicher Stürmer

    • |
    Jürgen Dietrich ist ein Urgestein beim FC Weil. Jetzt hat er die Fußballschuhe an den Nagel gehängt und läuft nur noch für die AH auf – und fährt in seiner Freizeit gerne Motorrad.
    Jürgen Dietrich ist ein Urgestein beim FC Weil. Jetzt hat er die Fußballschuhe an den Nagel gehängt und läuft nur noch für die AH auf – und fährt in seiner Freizeit gerne Motorrad. Foto: Foto: Ernst Hofmann

    Weil, Untermühlhausen Im Elternhaus neben dem Sportplatz ist Jürgen Dietrich aufgewachsen – auf dem Sportplatz des FC Weil hat er den Großteil seiner Freizeit verbracht. Und darüber hinaus in vielen Freundschafts- und Punktspielen nur für einen Verein, den Fußballclub Weil, die Fußballstiefel geschnürt. Schon mit 17 Jahren durfte Dietrich auf Sondergenehmigung in der Ersten Mannschaft ran. Jetzt, mit 35, gab er im Kreisklassen-Team gegen Windach seine Abschiedsvorstellung. Mit 1:2 setzte es zwar eine Niederlage, doch das Ehrentor erzielte ... Jürgen Dietrich.

    Wie immer achtete er selbst im allerletzten Einsatz bei den Senioren darauf, dass er beim Einlaufen bei Spielbeginn keine der gestreuten Linien betrat. Doch warum, Aberglaube oder was? „Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe. Vielleicht habe ich es bei einem Profi abgeschaut“, sucht der frisch gebackene Papa von Sohn Tobias nach einer Erklärung. Er findet keine. Keine Denkpause braucht Dietrich bei der Antwort auf die Frage, warum er die Fußballschuhe gerade jetzt auszieht und lediglich noch bei den „Alten Herren“ mitmachen will: „Ich möchte für die mittlerweile dreiköpfige Familie mehr Zeit haben“, sagt er.

    Seit zehn Jahren arbeitet er als Berufsfeuerwehrmann

    Seit zehn Jahren arbeitet der 35-Jährige, der im Penzinger Ortsteil Untermühlhausen wohnt, bei der Berufsfeuerwehr München. Dienstort ist Pasing, gearbeitet wird im 24-Stunden-Schichtdienst: „Deswegen war es öfter nicht möglich, das Training zu besuchen, denn ich konnte nicht jeden Abend nach Hause fahren“, berichtet der ambitionierte Fußballer. Auf dem grünen Rasen hat er im Lauf der Jahre auf fast allen Positionen gespielt, die es in einer Fußballmannschaft gibt. Anfangs war er eine Saison lang Torwart. Dann rückte er als Feldspieler von der Abwehr über das Mittelfeld in den Sturm. Letzten Endes dorthin, wo er sich am wohlsten fühlte: als Mittelstürmer. Torschützenkönig wurde er nicht. Um die 20 Treffer reichten einmal zum zweiten Platz.

    Mit dem FC Weil hat er Höhen und Tiefen erlebt. Auch einen Abstieg von der B- in die C-Klasse. Den hat Jürgen Dietrich bis heute nicht vergessen, obwohl es schon sehr lange her ist. Er sieht sich als technisch versierten Fußballer „mit einem Auge“ für den Mitspieler. Harte Zweikämpfe, „dorthin gehen, wo es wehtut“, gehörten hingegen nicht zu seinen Stärken, räumt der 35-Jährige ein. In früheren Jahren sei ihm mitunter die Gelbe oder Rote Karte gezeigt worden, da er die Entscheidung des Schiris kritisiert habe. Ein gebranntes Kind scheut bekanntlich das Feuer. Deswegen habe er sich fortan bemüht, ein fairer Sportsmann zu sein – dies offenbar mit Erfolg. Dem FC Weil hält Jürgen Dietrich, auch wenn er bei den Senioren nicht mehr aufläuft, weiterhin die Treue.

    Kameradschaft und Zusammenhalt im Verein passten, das „Klima“ sei gut. Neben dem Spiel mit dem runden Leder hat es Dietrich noch ein anderes Hobby angetan, bei dem es wesentlich schneller zugeht als beim Fußball: Er fährt Motorrad, eine Yamaha F 21, und braust mit dem Gefährt durch die Gegend. Oft nicht alleine, sondern zusammen mit Mitgliedern des Motorradclubs „Hawks of Highway“ aus der Gemeinde Penzing.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden