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Ortsentwicklung: Apfeldorf auf dem Weg in die Zukunft

Ortsentwicklung

Apfeldorf auf dem Weg in die Zukunft

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    Die Stärken und Schwächen von Apfeldorf haben Experten analysiert und ihre Ergebnisse vorgestellt.
    Die Stärken und Schwächen von Apfeldorf haben Experten analysiert und ihre Ergebnisse vorgestellt.

    Bürgermeister Georg Epple wollte mit den Apfeldorfern darüber ins Gespräch kommen, wie sich das Dorf entwickeln soll, und hatte deswegen jüngst in den Pfarrhof eingeladen. Umzutreiben scheint das Thema aber nicht besonders viele Apfeldorfer. Nach Abzug der Gemeinderäte blieb noch eine einstellige Besucherzahl übrig.

    Gekommen waren auch Experten, die die Zukunftschancen von Apfeldorf, Fuchstal, Hofstetten und Thaining im Rahmen eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) untersucht hatten und legten nun ihre Erkenntnisse und Vorschläge vor. Daran beteiligt waren Architekt Peter Dürsch, Landschaftsarchitektin Elke Berger und Geograf Manfred Heider. Dafür hob Bürgermeister Epple die Bedeutung der Maßnahme hervor. „Unsere Bevölkerung wird immer älter und unsere Nahversorgung ist auch gefährdet. Wir müssen uns strategisch neu ausrichten, um darauf vorbereitet zu sein.“ Von den 610 Bürgern, die im Ortskern leben, seien 278 älter als 50 Jahre. Deswegen sei ein Projekt zum Mehrgenerationenwohnen ein sinnvoller Ansatz, damit die Apfeldorfer im höheren Alter den Ort nicht verlassen müssen, so Dürsch. Insgesamt hatte die Gemeinde Ende vergangenen Jahres 1140 Einwohner.

    Einig waren sich die Experten darin, dass Apfeldorf seinen ländlichen Charakter bewahren sollte und keine großen Baugebiete ausgewiesen werden sollten. Laut Geograf Heider gibt es im Ort auch noch ausreichend Flächen, die für neuen Wohnraum genutzt werden könnten. Insgesamt drei Hektar hat er im Ort ausgemacht, wo das möglich wäre. Dabei handelt es sich unter anderem um Baulücken und leere Hofstellen. Dort könne auch Zuzug stattfinden. „Die Mieten und Bodenpreise sind bei Ihnen vergleichsweise günstig und nach München kommt man trotzdem noch relativ schnell“, argumentierte Heider.

    Ihm sei aber bewusst, dass das größte Problem die Frage von verfügbaren Grundstücken sei. Es gelte, mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen und Lösungen zu finden. Da könne die Ausweisung eines Sanierungsgebietes im Ortskern ein Instrument sein, so Architekt Dürsch. Das verschaffe der Gemeinde mehr Spielraum, was sie baulich zulasse oder verbiete und wo Grünflächen erhalten werden sollen. Zudem seien dann steuerliche Erleichterungen für Bauherren möglich. Auch fließe mehr Geld für die Sanierung erhaltungswürdiger Gebäude. Angeregt wurde auch, die Ortsgestaltung durch Flächentausch mit den Besitzern voranzutreiben.

    Er empfahl den Apfeldorfern zudem, beim Thema Gewerbeentwicklung nachzulegen. „Sie haben relativ wenig Gewerbeflächen. Es muss ja nicht immer der verarbeitende Betrieb sein. Auch Büros, die sich mit Wohnbebauung vertragen, wären eine Option.“

    Ganz begeistert von der Struktur Apfeldorfs war die Landschaftsarchitektin Elke Berger. „Dass es im Ort noch eine Weide gibt, auf der Kühe stehen, ist leider selten geworden. Das sollten Sie aus meiner Sicht erhalten.“ Auch die Natur rund um Apfeldorf sei schützenswert. Die Bebauung sollte aus ihrer Sicht deswegen nicht zu nah an die Lechterrassen heranrücken. Sie empfahl zudem, das kleine Fichtenwäldchen so herzurichten, dass der Ort wieder erlebbar sei. „Derzeit sieht es da verhaut aus.“

    Die Arbeit der Fachleute ist damit abgeschlossen. Im nächsten Schritt müsste der Gemeinderat für eine Machbarkeitsstudie stimmen. Architekt Dürsch warb dafür: „Dank der Studie, die vom Freistaat gefördert wird, hätten Sie dann eine Kostenschätzung zu den geplanten Maßnahmen und einen Bebauungsplan, auf den Sie auch in Zukunft zurückgreifen können.“ Bürgermeister Epple geht davon aus, dass die Neugestaltung von Apfeldorf im Rahmen von ISEK zehn bis 15 Jahre dauern werde und die Kooperation mit den drei anderen Gemeinden dabei wichtig sein werde, um Synergien zu schaffen. Er rief die Bürger dazu auf, Ideen zur Weiterentwicklung an die Gemeinde heranzutragen. „Wir schauen dann, ob wir sie einbauen können.“ (chmü)

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